Bereits 1953 kam es in der DDR zur Bildung von 15 Bezirken, die die alten Länder als Verwaltungsinstanzen ablösten. Für den Fußball hatte dies zur Folge, dass dementsprechend auch 15 Bezirksligen als dritthöchste Spielklasse unter der Oberliga und DDR-Liga gebildet werden mussten. Um den folgenden 15 Bezirksmeistern dann auch das Aufstiegsrecht zu garantieren, wurde die DDR-Liga zur Saison 1954/55 auf drei Staffeln erweitert. Um aber die sportliche Wertigkeit nicht allzu stark zu verwässern, beschloss man zusätzlich zur kommenden Spielzeit 1955/56 die Einführung eine eingleisigen I. DDR-Liga, für die sich die jeweiligen Mannschaften von Platz 2 bis 4 jeder Staffel (die 1. bestritten eine Aufstiegsrunde zur Oberliga) direkt qualifizieren konnten. Die Tabellenfünften sollten die letzten beiden Qualifikanten in einer Aufstiegsrunde ausspielen.
Bei der BSG Chemie Großräschen, wo Herbert Friedrich wieder das Traineramt vom ausgeschiedenen Erich Lüddecke übernommen hatte, machte man sich über diese Neuordnungsdebatten noch keine großen Gedanken, da erneut der Klassenerhalt das primäre Ziel darstellte. Mit Schulze, Krause und Mieth stießen erneut junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, und dazu auch noch Zocher aus Dresden, zur Mannschaft, die sich nun als ein Gemisch aus erfahrenen Akteuren und jungen Wilden entpuppte. Die erste Feuerprobe musste der Kader gleich zum Saisonbeginn im FDGB-Pokalwettbewerb machen. In der 1. Hauptrunde gab es beim Bezirksligisten Einheit Frankfurt/Oder eine klare 1:6-Pleite und damit das erneute frühzeitige Aus. Die Skeptiker im Großräschener Umfeld hoben schon wieder warnend den Finger und sollten auch nach dem Meisterschaftsauftakt wohl nicht vom Gegenteil überzeugt worden sein. Bei Stahl Freital setzte es nämlich am 1. Spieltag gleich einmal eine 1:2-Niederlage. Dem folgte zwar ein schwer erkämpfter 3:2-Heimerfolg über Wismut Gera, aber bereits eine Woche später folgte der nächste Rückschlag - 0:1 bei Motor West Karl-Marx-Stadt (früher Chemnitz). Nun hatten sich die Großräschener gefangen und starteten eine kleine Siegsserie. Das 4:3 über Motor Bautzen, das 3:1 bei Rotation Nordost Leipzig, das 3:0 im Bezirksderby gegen Chemie Weißwasser und ein 2:0 über Motor Altenburg bedeuteten vorerst den Sprung auf Rang 4 der Tabelle. Kleine negative Ausreißer, wie das 1:4 bei Chemie Glauchau oder das 1:3 bei Motor Dessau, wurden mit Erfolgen über Rotation Plauen (4:0) und bei Stahl Stalinstadt (heute Eisenhüttenstadt) wieder wettgemacht. Einen Dämpfer gab es dann aber doch noch am letzten Hinrundenspieltag, als die BSG Chemie Großräschen bei den Sportstudenten der DHfK Leipzig mit 1:8 baden ging. Der Rückrundenauftakt zum Jahresbeginn 1955 verlief mit einem 2:2-Unentschieden gegen Rotation Nordost Leipzig eher verhalten. Eine Woche später gelang jedoch schon die Revanche gegen den SC DHfK Leipzig. Mit 3:1 behielt Großräschen die Oberhand. Zum Thema SC DHfK Leipzig noch ein paar kurze Anmerkungen, da dieser Verein am Ende nicht in der Abschlusstabelle auftaucht. Es gab zwar nie eine offizielle Doktrin, aber hinter verschlossenen Türen wurde quasi stillschweigend der Konsens getroffen, das jede Bezirks-Hauptstadt auch einen Fußballclub in einen der beiden höchsten Ligen beheimatet haben sollte. So kam es auch dazu, dass Vereine einfach "verpflanzt" wurden. Dieses Schicksal ereilte den SC DHfK Leipzig, dessen Fußballmannschaft kurz nach dem Spiel gegen die BSG Chemie Großräschen zum SC Dynamo Berlin "delegiert" wurde. Den freien Platz nahm dann wie selbstverständlich die SG Dynamo Dresden ein, inklusive der Beibehaltung des Punkt- und Torverhältnisses.
Eine Woche nach dem Prestigesieg gegen den SC DHfK Leipzig stand schon das Bezirksderby bei Chemie Weißwasser auf dem Programm. Dort erwiesen sich die Großräschener Kicker als die abgezockteren Akteure und landeten trotz dauernder Überlegenheit der Gastgeber einen wichtigen 2:1-Auswärtssieg. Auch in der Folgezeit blieb Chemie zumeist erfolgreich. Am 23. Spieltag kam es dann in Altenburg zum entscheidenden Spiel um Platz 4 (direkte Qualifikation zur I. DDR-Liga) und 5 (Aufstiegsrunde zur I. DDR-Liga). Letztendlich setzten sich die Hausherren sicher mit 5:2 durch, eroberten sich Platz 4 und sollten diesen auch nicht wieder hergeben. Da die BSG Chemie Großräschen zu diesem Zeitpunkt aber auch schon einen größeren Vorsprung auf Rang 6 herausgearbeitet hatte (5 Punkte), war fast klar, dass man nach der Meisterschaft noch die Aufstiegsrunde zur I. DDR-Liga spielen würde. Darauf galt nun die ganze Konzentration. Die letzten vier Meisterschaftspartien konnte man deshalb schon als Vorbereitungsspiele darauf ansehen. Gegen den zu der Zeit aktuellen Tabellenführer Chemie Glauchau (1:0) und bei Motor Bautzen (2:1) gelangen noch einmal zwei Siege, bei Fortschritt Hartha (1:4) und gegen Motor Dessau (2:3), bei denen es in dieser Partie um Platz 1 ging, hagelte es dagegen Niederlagen. Zwischen diesen Partien kam es am 1. April 1955 noch zu einem Namenswechsel. Aus der BSG Chemie Großräschen ging die BSG Aufbau Großräschen hervor.
Die Aufstiegsrunde begann für die frisch umbeannten Großräschener denkbar schlecht. Der klaren 2:5-Niederlage bei der BSG Chemie Agfa Wolfen folgte eine ernüchternde 0:1-Pleite zu Hause gegen die SG Dynamo Eisleben. 0:4 Punkte nach zwei Runden schien das sichere Aus in der Aufstiegsqualifikation. Wolfen qualifizierte sich dann in der Partie gegen Eisleben (4:1) vorzeitig für die I. DDR-Liga (Aufbau spielfrei) und reiste ohne Druck zum letzten Spiel nach Großräschen an. Aufbau nutze dies aus und gewann die Partie mit 2:0. Damit war der Spalt zur Aufstiegstür urplötzlich wieder offen. Es musste aber ein Sieg in Eisleben her. 5500 Zuschauer erlebten dann wieder einmal die Aufbau-Spieler in Höchstform, die sich nicht von der Feldüberlegenheit der Eislebener einschüchtern ließen. Als dann Gerhard Werschke einen Freistoß aus 25 Metern verwandelte, schien die Sensation nahe. Bange Minuten mussten am Ende noch überstanden werden. Aber mit Glück und Geschick überstanden die Aufbau-Kicker diese Abwehrschlacht und fielen sich nach dem erlösenden Schlusspfiff freudetrunken in die Arme. Die BSG Aufbau Großräschen in der I. DDR-Liga - was für ein Erfolg!!!
In der Saison 1954/55 erfolgten noch weitere sportpolitische Maßnahmen, die hier zum besseren Verständnis noch kurz erläutert werden sollen. Es kam nämlich im Verlauf des Jahres 1954 auf Befehl "von oben" zur Gründung der sogenannten Sportclubs (SC). Dies sollte möglichst der Vorzeigeclub aus der Bezirkshauptstadt sein. Wo es solch eine Konstellation nicht gab, wurde "nachgeholfen" (siehe auch weiter oben zum Thema SC DHfK Leipzig). Das bekannteste Beispiel ist die "Umsiedlung" der BSG Empor Lauter nach Rostock, wo somit der SC Empor Rostock (Vorgänger des heutigen FC Hansa Rostock) entstand. Aber auch der Fußball in Brieske wurde, allerdings erst später, Opfer dieser Maßnahmen. Am 01.06.1966 erfolgte die "Delegierung" ihrer Fußballmannschaft zum SC Cottbus (später dann in BSG Energie Cottbus umbenant). Die Sportclub-Gründung hatte zur Folge, dass sich diese ausgewählten Vereine nun ungehindert unter dem Stichwort "Delegierung" an Talenten aus der Region bedienen konnten, ohne das die abgebenden Vereine eine Gegenleistung bekamen. So war es auch kein Wunder, dass die sportliche Schere im Fußballsport der DDR alsbald gewaltig auseinanderging.
Trainer: H. Friedrich
Spiele:
01.08.1954 | TS | BSG Empor Dresden-Löbtau - Chemie | 2:3 |
08.08.1954 | PS | BSG Einheit Frankfurt/Oder - Chemie | 6:1 |
22.08.1954 | TS | Chemie - Hohenschönhausener SC | |
05.09.1954 | MS | BSG Stahl Freital - Chemie | 2:1 |
11.09.1954 | MS | Chemie - BSG Wismut Gera | 3:2 |
19.09.1954 | MS | BSG Motor West Karl-Marx-Stadt - Chemie | 1:0 |
26.09.1954 | MS | Chemie - BSG Motor Bautzen | 4:3 |
02.10.1954 | MS | BSG Rotation Nordost Leipzig - Chemie | 1:3 |
10.10.1954 | MS | Chemie - BSG Chemie Weißwasser | 3:0 |
31.10.1954 | MS | Chemie - BSG Motor Altenburg | 2:0 |
07.11.1954 | MS | BSG Chemie Glauchau - Chemie | 4:1 |
14.11.1954 | MS | Chemie - BSG Rotation Plauen | 4:0 |
21.11.1954 | MS | BSG Stahl Stalinstadt - Chemie | 0:2 |
28.11.1954 | MS | Chemie - BSG Fortschritt Hartha | 2:2 |
05.12.1954 | MS | BSG Motor Dessau - Chemie | 3:1 |
11.12.1954 | MS | SC DHfK Leipzig - Chemie | 8:1 |
26.12.1954 | TS | Chemie - SC Aktivist Brieske/Senftenberg | 2:7 |
02.01.1955 | MS | Chemie - BSG Rotation Nordost Leipzig | 2:2 |
09.01.1955 | MS | Chemie - SC DHfK Leipzig | 3:1 |
15.01.1955 | MS | BSG Chemie Weißwasser - Chemie | 1:2 |
30.01.1955 | MS | Chemie - BSG Rotation Plauen | 3:1 |
06.02.1955 | MS |
Chemie - BSG Motor West Karl-Marx-Stadt (in Freienhufen) |
1:0 |
13.02.1955 | MS | Chemie - BSG Stahl Freital | 1:1 |
20.02.1955 | MS | BSG Wismut Gera - Chemie | 2:1 |
06.03.1955 | MS | Chemie - BSG Stahl Stalinstadt | 1:1 |
13.03.1955 | MS | BSG Motor Altenburg - Chemie | 5:2 |
20.03.1955 | MS | Chemie - BSG Chemie Glauchau | 1:0 |
27.03.1955 | MS | BSG Motor Bautzen - Chemie | 1:2 |
11.04.1955 | TS | BSG Fortschritt Cottbus - Aufbau | 3:3 |
17.04.1955 | MS | BSG Fortschritt Hartha - Aufbau | 4:1 |
24.04.1955 | MS | Aufbau - BSG Motor Dessau | 2:3 |
08.05.1955 | TS | BSG Motor Radeberg - Aufbau | 3:2 |
15.05.1955 | AR | BSG Chemie Agfa Wolfen - Aufbau | 5:2 |
22.05.1955 | AR | Aufbau - SG Dynamo Eisleben | 0:1 |
29.05.1955 | TS | BSG Rotation Babelsberg - Aufbau | 7:2 |
05.06.1955 | AR | Aufbau - BSG Chemie Agfa Wolfen | 2:0 |
12.06.1955 | AR | SG Dynamo Eisleben - Aufbau | 0:1 |
22.06.1955 | TS |
Aufbau - BSG Aktivist Welzow (Spiel für das Nationale Aufbauwerk) |
|
26.06.1955 | TS | BSG Fortschritt Cottbus - Aufbau | 2:3 |
03.07.1955 | TS | Aufbau - BSG Aktivist Sedlitz | 5:2 |
Abschlusstabelle:
Pl. | Mannschaften | Sp | Tore | Punkte |
01. | BSG Motor Dessau | 26 | 56:22 | 38:14 |
02. | BSG Wismut Gera | 26 | 52:29 | 35:17 |
03. | BSG Chemie Glauchau | 26 | 68:38 | 35:17 |
04. | BSG Motor Altenburg | 26 | 54:34 | 35:17 |
05. | BSG Aufbau Großräschen | 26 | 49:48 | 30:22 |
06. | BSG Stahl Freital | 26 | 41:54 | 25:27 |
07. | BSG Motor West Karl-Marx-Stadt | 26 | 48:49 | 23:29 |
08. | BSG Fortschritt Hartha | 26 | 53:56 | 23:29 |
09. | BSG Stahl Stalinstadt | 26 | 34:63 | 22:30 |
10. | SG Dynamo Dresden | 26 | 61:45 | 21:31 |
11. | BSG Motor Bautzen | 26 | 42:63 | 20:32 |
12. | BSG Rotation Nordost Leipzig | 26 | 29:49 | 20:32 |
13. | BSG Wismut Plauen | 26 | 43:55 | 19:33 |
14. | BSG Chemie Weißwasser | 26 | 34:59 | 18:34 |
Abschlusstabelle (Aufstiegsrunde):
Pl. | Mannschaften | Sp | Tore | Punkte |
01. | BSG Chemie Agfa Wolfen | 4 | 10:6 | 4:4 |
02. | BSG Aufbau Großräschen | 4 | 5:6 | 4:4 |
03. | SG Dynamo Eisleben | 4 | 3:5 | 4:4 |
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Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschütze:
Zuschauer:
Schiedsrichter: H.-G. Neumann (Forst)
BSG Chemie:
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Burghardt als hängender Mittelstürmer
In Freital wurde mit aller Härte gekämpft. Dabei hatten die Großräschener auf Grund ihrer physischen Überlegenheit mit ihrem kraftvollen Stoß- und Laufspiel vor der Pause besseren Erfolg. Ihr stärkster Mann, Fünfert, schoss auch das Führungstor. Nachdem lief es jedoch bei der Stahl-Elf weit besser. Die Läufer unterstützten endlich den vom zurückhängenden Mittelstürmer Burghardt geführten Angriff, endlich wurde auch konsequent flach gespielt. Es mangelte aber noch am flüssigen Kombinationsspiel und den Außen fehlen wohl einige Kilo Gewicht. Der Sieg ist zweifellos verdient, zumal den Gästen mehr und mehr die Puste ausging. (Bei der Hitze allerdings kein Wunder.) Sie zwangen sich, in den Minuten noch zu einem Endspurt, doch ohne Erfolg.
Torschütze:
0:1 Fünfert, R. (44.min.)
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: Unterdammer (Lichtensee)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, H. Nowack, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, J. Wienicke, H. Kriening, G. Langhammer (55. H. Schulze), G. Werschke, R. Fünfert
Werschke führte Regie
In Großräschen ist nur schwer zu gewinnen. Das wissen die Ligamannschaften seit Jahren. Wismut Gera holte diese Erfahrung in einem farbigen Treffen am letzten Sonnabend nach. Der Angriff der Chemie-Elf, körperlich ungewöhnlich stark, wirkte zwar in seinen Aktionen mühsamer, spielte dafür jedoch exakter und druckvoller. Nur in etwa 15 Minuten der ersten Hälfte kamen die Gäste besser zum Zuge. Ihr Torerfolg entsprang aber einem Fehler des ansonsten sicheren Mittelverteidigers Nowak. Insgesamt hielt sich die zugunsten das Angriffs geschwächte Abwehr recht ordentlich. Der von Werschke klug in Szene gesetzte Sturm gewann dieses Spiel, und das völlig zu Recht, obgleich der Gegner in der zweiten Hälfte stark aufkam und noch 8 Minuten vor dem Abpfiff durch seinen intelligentisten Spieler Langethal auf 2:3 verkürzte. Zum Remis reichte es doch nicht. Wirkungsvoll war bei den Gästen vor allem Linksaußen Linke. Einen gefährlichen Ball musste Nowak von der Linie köpfen.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Chemie Großräschen schlug Wismut Gera 3:2
Ihr erstes Spiel in der diesjährigen Meisterschaftssaison auf eigenem Platz musste die Chemieelf gegen eine der stärksten Mannschaften der Staffel III austragen. Trainer Friedrich hatte daher seine stärkste Elf aufgeboten, in der erstmalig Langer als Angriffsdirigent mitwirkte. Wismut Gera war durch den auf der Fahrt nach Großräschen erkrankten Mittelverteidiger Müller zu einer Umstellung in der Hintermannschaft gezwungen. Die Chemieelf, die von Anfang an auf Tempo drückte, war bereits in der 5. Minute durch einen prachtvollen Kopfstoß ihres Halblinken Wildner erfolgreich. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Im Mittelfeld erkämpfte sich Eiermann das Leder, dribbelte bis an die Strafraumgrenze und schoss unhaltbar für Zinnert ein. Mit einem Weitschuss sorgte Werschke für die erneute Führung der Gastgeber. Langer erzielte in der 36. Minute das Halbzeitergebnis.
Die zweite Halbzeit stand im Zeichen erbitterter Angriffe der Gäste, nachdem sie sich durch konsequentes Flachpassspiel Vorteile erkämpft hatten. Wenige Minuten vor dem Abpfiff waren es Lange und Kahl, die die Wismutelf auf 2:3 heranbrachten. Großen Anteil am Sieg der Chemieelf hatten Nowack und Zinnert, während aus den Reihen der Wismutelf Freitag und Eiermann herausragten.
Torschützen:
1:0 Wildner, S. (05.min.)
2:1 Werschke, G. (11.min.)
3:1 Langer, H. (36.min.)
Zuschauer: 1600
Schiedsrichter: F. Trumm (Dresden)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, H. Schulze, W. Ferenz, J. Wienicke, S. Wildner, H. Langer, G. Werschke, R. Fünfert
Nur Mittelverteidiger schlagsicher
In der Clausstraße gab es zwischen Motor West Karl-Marx-Stadt und Chemie Großräschen so erschreckend schwache Leistungen, dass man sie nicht allein durch den starken Regen entschuldigen kann. Beide Abwehrreihen konnten sich nur auf ihren Mittelverteidiger verlassen. Während die Motor-Stürmer bis zum Strafraum noch gefällig kombinierten, um dann jedoch kopflos zu werden, versuchten die Gäste es nur mit weiten, unkontrollierbaren Schlägen. Die Motor-Läufer Bierbaum-Keller bemühten sich vergeblich, eine Verbindung mit ihrem Angriff herzustellen. Die Karl-Marx-Städter versuchten sich dann gar in hohem Spiel und hatten dabei gegen die großgewachsenen Lausitzer natürlich keine Chance. Das einzige Tor war ein herrlicher Kopfball des ansonsten blassen Jugold.
Torschützen: /
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: Bergmann (Hildburghausen)
BSG Chemie:
H. Zinnert - Th. Riesner, H. Langer, W. Ferenz, H. Schulze (60. J. Krause), H. Nowack, J. Wienicke, S. Wildner, H. Kriening, G. Werschke, R. Fünfert
Zwei grundverschiedene Halbzeiten
Ein in der ersten Hälfte blasser, in der zweiten Halbzeit dagegen machtvoll drängender Chemie-Sturm, das war das Fazit beim Spiel zwischen Großräschen und Motor Bautzen. Kein Wunder, dass die Gäste so Gelegenheit hatten, mit 2:0 in Führung zu gehen. Beide Treffer waren auf krasse Abwehrfehler zurückzuführen (Motors Spielmacher Knauerhase wurde zu wenig gedeckt). Trainer Friedrich wagte nach Wiederanpfiff ein Experiment, das sich ausgezeichnet bewährte. Mit Wienicke als Angriffsdirigent und Wildner als Mittelverteidiger bekam das Spiel der Chemie-Elf mehr Linie. Tore fielen nun wie reife Früchte.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Am 4. Spielsonntag weilte der Liganeuling Motor Bautzen in Großräschen zu Gast. Die Motorelf, die zunächst mit Rückenwind spielte, vermochte bis zum Wechsel klar mit 2:0 die Führung zu übernehmen, obwohl Chemie die größeren Torchancen hatte. Als jedoch Chemie nach der Pause mit völlig veränderter Aufstellung und mit Krining für Schulze antrat, dominierten die Gastgeber. Bereits bis zur 62. Spielminute war durch Tore von Kriening und Fünfert der Gleichstand erzielt. Angefeuert von den 1300 Zuschauern stürmten nur noch die Gastgeber. Wieder war es Fünfert, der in der 69. Minute mit einem Prachtschuss nunmehr die Einheimischen in Führung brachte, und Langer besorgte mit einem Alleingang den Stand von 4:2. Durch einen Hand-Elfmeter kamen die Gäste auf 4:3 heran.
Torschützen:
1:2 Kriening, H. (50.min.)
2:2 Fünfert, R. (62.min.)
3:2 Fünfert, R. (69.min.)
4:2 Langer, H. (83.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: W. Trebbow (Berlin-Adlershof)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, H. Schulze (46. H. Kriening), W. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Leipzigern ging die Puste aus
Gegen die bessere Technik und die überlegene Kondition der Großräschener vermochte Rotation NO Leipzig nur in der ersten Hälfte anzukommen. Die 1:0-Führung war bis dahin verdient. Nachdem jedoch spielte nur noch Chemie, Rotation war bald mit den Kräften am Ende, und auch die sonst zuverlässige Deckung machte viele Fehler. Beim Sieger imponierten vor allem Torwart Zinnert und Mittelverteidiger Wildner. Beide Mannschaften müssen ihre Schnelligkeit und ihre Ballbehandlung verbessern. Sie spielen oft noch zuwenig planvoll und nicht konsequent Flachpass.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Großräschen errang ersten Auswärtssieg
Rotation Nord-Ost Leipzig gestaltete in der ersten Halbzeit durch großen kämpferischen Einsatz das Spielgeschehen ausgeglichen. Nach einer Reihe guter Torchancen fiel wenige Minuten vor dem Wechsel das Rotationsführungstor. Erst in der 50. Minute erzielte Fünfert mit einem unhaltbaren Schuss ins rechte Toreck den Ausgleich. Chemie ließ sich das Heft nun nicht mehr aus den Händen nehmen. Es wurden noch einige „Todsichere“ vergeben, bis Langer drei Mann stehen ließ und in hervorragender Manier zum 2:1 für Chemie einschoss. Bei einer Ecke köpfte Langer aus dem Gedränge heraus zu einem weiteren Treffer für Chemie ein, stand jedoch abseits. Das 3. Tor für Chemie wurde wenige Minuten vor dem Schlusspfiff erzielt.
Torschützen:
1:1 Fünfert, R. (48.min.)
1:2 Langer, H. (49.min.)
1:3 Wienicke, J. (82.min.)
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: F. Huhn (Rostock)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Sieger brauchten lange Anlaufzeit
Auch gegen Chemie Weißwasser brauchte Chemie Großräschen erst wieder einen Anstoß durch das erste Tor, um die Müdigkeit abzustreifen und mit Energie und Übersicht zu kämpfen. In den letzten beiden Minuten wurde es dann gar noch ein klarer Erfolg. Die Unterlegenen mussten Jainsch, Mathe und Schischefsky ersetzen, zeigten aber trotzdem eine beachtliche Leistung. Sie besaßen vor allem das bessere Zuspiel. Heilemann erwies sich als umsichtiger Organisator der Deckung, hatte aber später mit dem in die Mitte wechselnden, schnelleren Kriening mehr Schwierigkeiten. Das Spiel brachte viele packende Zweikämpfe. Der aufmerksame Schiedsrichter Gogler griff energisch ein, wenn es unerlaubt hart wurde.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Größere Erfahrung setzte sich durch
Erst in den Schlussminuten siegte Großräschen im Bezirksderby
Das dieses Spiel zwischen Chemie Großräschen und Chemie Weißwasser noch so enden würde, hatte wohl keiner der 1800 Zuschauer geglaubt. Stand es doch bis zur 65. Minute noch 0:0 unentschieden, und beide Kollektive hatten, mit Ausnahme der Torsteher, keine überwältigenden Aktionen gezeigt. Vor allem das Schussvermögen beider Angriffsreihen ließ sehr zu wünschen übrig. Unzählige Male wurde das Leder neben oder über das Tor geschossen. So brachte die 65. Minute, als Kriening aus nächster Distanz den ausgezeichneten Torsteher Melchior bezwang, die Entscheidung. Erst jetzt wurde auf beiden Seiten mit größter Erbitterung gekämpft. Der Ausgleich lag für die Gäste oft greifbar nahe, aber auch der 2:0-Vorsprung für die Gastgeber. Eine Minute vor dem Schlusspfiff tauchte Langer mit dem Leder am Fuß vor der Strafraumgrenze auf, umspielte noch einen gegnerischen Verteidiger und schoss unhaltbar zum 2:0 ein. Kaum war der Jubel der Zuschauer verklungen, da ist es schon wieder soweit. Diesmal lässt Werschke aus etwa 20 Metern Entfernung einen Bombenschuss los und Torsteher Melchior ist zum dritten Male bezwungen. Tor und Abpfiff war eins.
Torschützen:
1:0 Kriening, H. (65.min.)
2:0 Langer, H. (89.min.)
3:0 Werschke, G. (90.min.)
Zuschauer: 1800
Schiedsrichter: H. Gogler (Leipzig)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Erfolgreiches Debüt für Mieth
Das Spiel in Großräschen wurde von beiden Seiten temperamentvoll geführt. Es verlief spannend und kampfbewegt bis zur letzten Minute. Die Chemie-Elf, die das Pech hatte, schon in der 7. Minute den äußerst agilen Halbstürmer Langer durch eine Augenbrauenverletzung zu verlieren, ließ sich dadurch nicht beirren. Sie arbeitete sich die häufigeren Torchancen heraus, ohne allerdings alle verwerten zu können. Der Gastgeber hatte einen guten Start. In der 7. Minute zeigte Nowak seinen Stürmern, wie man Tore schießt. Durch diesen frühzeitigen Verlusttreffer etwas in ihrem Tatendrang gehemmt, wurden die Gäste mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Der bei Großräschen erstmalig auf der Mittelstürmerposition eingesetzte Nachwuchsspieler Mieth lieferte ein gutes Debüt als Angriffsdirigent. Altenburgs gefährlichster Mann Schindler war bei Nowack in guter "Obhut". Er zog sich deshalb etwas zurück, um von hinten das Sturmspiel aufzubauen, ohne jedoch damit wesentlichen Auftrieb geben zu können. Erst in der letzten Viertelstunde kam Motor stark auf. Doch Zinnert im Tor der Chemie-Elf hielt sein "Heiligtum" rein. Einmal rettete Wildner für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Linie.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Chemie Großräschen ließ sich nicht überraschen
Auch in Großräschen musste sich Motor Altenburg, wie vor zwei Wochen in Weißwasser, nach einer dramatischen Auseinandersetzung mit 2:0 geschlagen geben. Bedauerlich war, dass der Chemiehalbrechte Langer schon wenige Minuten nach Beginn des Kampfes wegen Verletzung ausscheiden musste. Sein Fehlen in der Aufbaureihe der Gastgeber machte sich stark bemerkbar. Chemie ging bereits in der 7. Minute durch Nowak in Führung. Auch im weiteren Verlauf des Kampfes erspielte die Chemie-Elf günstige Torchancen, die aber im Übereifer und oft durch unmögliche Torschüsse immer wieder vergeben wurden, so dass man sich mit einem 1:0-Pausen-Ergebnis begnügen musste. Als dann in der 58. Minute Wienicke das 2:0 für Chemie erzielte, ließen die Gäste stark nach. Nur der Halblinke Schindler bemühte sich ständig um eine Resultatsverbesserung, war jedoch allein nicht in der Lage, die Chemie-Hintermannschaft auszuspielen.
Torschützen:
1:0 Nowack, H. (07.min.)
2:0 Wienicke, J. (58.min.)
Zuschauer: 1600
Schiedsrichter: R. Knott (Einsiedel)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer (07. J. Wienicke), K. Mieth, G. Werschke, R. Fünfert
Ein großartiges Läuferpaar
Bei leichtem Sprühregen begann das Spiel auf schlüpfrigem Boden, der nicht nur das Laufen und Stehen behinderte, sondern auch den Ball schwer und glatt werden ließ. Daraus ergab es sich, dass manche Vorlagen nicht erlaufen und zahlreiche Bälle von den Torhütern nicht fest genug gehalten werden konnten. Bei Glauchau war die Mannschaftsleistung wieder abgerundeter als beim Tabellenvierten. Stark in der ersten Halbzeit das Läuferpaar, wobei Holzmüller durch seine überwiegend offensive Tätigkeit auffiel, diese aber nach der Pause nach Anweisung des Trainers eindämmen musste. Im Sturm konzentrierte sich der Bewegungsablauf überwiegend rechts. Richter spielte manches Mal wieder sehr leichtsinnig, war aber vielmals auch dort, wo er im gegebenen Augenblick gebraucht wurde. Mit 1:1 wurden die Seiten gewechselt, da Otto einen Strafstoß nicht verwandeln konnte, den Riesner an Richter verwirkt hatte.
Mit Wiederanpfiff begannen die Gastgeber weiter drangvoll zu stürmen und gelangten innerhalb von drei Minuten zur 3:1-Führung. Damit hatte der Gastgeber seinen Sieg sichergestellt, während das ohnehin wenig systemvolle Spiel der Großräschener stark abfiel. Die Gäste meckerten sich untereinander an, doch damit war das Ergebnis nicht zu verändern. Was sich in den Schlussminuten vor dem Gehäuse von Zinnert abspielte, war hoch dramatisch. Als Zinnert und Beyer zusammenstießen, stellte der Schiedsrichter den Linksaußen wegen Unsportlichkeit vom Platz. Es ist die erste Herausstellung von Beyer in seiner bisherigen Fußball-Laufbahn. Das Publikum empörte sich über diese Entscheidung und der fanatische Teil ließ wieder die Zügel schießen. Die Schmährufe galten dabei dem Schiedsrichter, dem "Schauspieler" Zinnert und auch dem Mittelverteidiger Wildner, der aber gar nicht zu hart, wohl aber ein klug operierender Abwehrspieler war.
Torschütze:
1:1 Mieth, K. (36.min.)
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: S. Bagehorn (Saalfeld)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, K. Mieth, G. Werschke, R. Fünfert
Großräschen in blendender Spiellaune
Chemie Großräschen befand sich gegen Rotation Plauen in blendender Spiellaune, beherrschte das Mittelfeld und war immer schneller am Ball. Von den Läufern, die zeitweise kraftvoll mitstürmten, kamen brauchbare Vorlagen in den Angriff. Wildner, Werschke und Langer waren die regieführenden Spielerpersönlichkeiten. Als der Halbrechte in der 30. Minute geschickt zwei Mann umspielt hatte und den Ball dann sicher an Richter vorbei über die Linie schob, schien mit einem 2:0-Vorsprung das Spiel schon entschieden. Tormann Richter und Mittelverteidiger Schlegel wehrten sich in der Rotation-Deckung mit Geschick und Tapferkeit gegen die Großräschener Übermacht. Leider wurde der Schlussmann in der 75. Minute am Kopf verletzt, sein Ersatzmann Spranger erwies sich aber als durchaus ebenbürtig.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Rotation kam unter die Räder
Chemie hatte einiges bei den Rotationern gut zu machen, gingen doch beide im vorigen Jahr ausgetragenen Spiele verloren. Schon in den Anfangsminuten sah man, dass diesmal die Rollen vertauscht wurden. Mit elanvollen Angriffen wurde von beiden Seiten begonnen, man vergab aber die tollsten Chancen. Erst als der Großräschener Halblinke Werschke in der 25. Minute das erste Tor erzielte, war der Bann gebrochen. Unaufhörlich rollten die einheimischen Kombinationen und selbst die bis dahin ansonsten sehr solide Abwehr der Gäste wurde aus den Angeln gehoben. Fünf Minuten später gelang es Langer, das Leder im Netz zum zweitenmal unterzubringen.
Im Gegensatz zur ersten Halbzeit verlief die zweite Hälfte nicht ganz so nach Wunsch des Räschener Trainers. Rechtsaußen Kriening köpfte noch kurz das dritte Tor auf einer herrlichen Flanke von Langer ein. Obwohl die Gäste zu diesem Zeitpunkt fast aussichtslos im Rennen lagen, versuchten sie durch eine überharte Gangart das Steuer herumzureißen. Aber alle Angriffe zerschellten an der prächtig spielenden Chemie-Abwehr.
Quelle: Deutsches Sport-Echo
Chemie Großräschen weiter in der Spitzengruppe
Nach der 1:4-Niederlage am vergangenen Sonntag in Glauchau setzte sich Chemie Großräschen auf heimischem Boden gegen Rotation Plauen mit 4:0 durch und sicherte mit diesem Sieg den Verbleib in der Spitzengruppe der Staffel III. Besonders in der ersten Halbzeit und in den letzten 20 Spielminuten hatte der Kampf viele spannende Momente und erfüllte so recht die Erwartung der Zuschauer. Die Gastgeber beherrschten über die 90 Minuten das Spielfeld und ließen dem Gegner wenig Raum zur Entfaltung. Die Tore erzielten: Werschke, Langer, Kriening und Fünfert. Der Rotation-Torwächter Richter verhinderte durch prächtige Paraden eine höhere Niederlage.
Torschützen:
1:0 Werschke, G. (25.min.)
2:0 Langer, H. (30.min.)
3:0 Kriening, H. (65.min.)
4:0 Fünfert, R. (85.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Ch. Schilde (Bautzen)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening (65. K. Mieth), H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Wildner wieder überragend
Bis zum 0:1 in der 29. Minute war Stahl Stalinstadt gegen Chemie Großräschen durchaus noch nicht unterlegen. Doch der Sturm brachte kein Tor zustande. Das war allerdings gegen eine derart sichere Deckung, in der Wildner wieder überragte, auch äußerst schwer. Eine Riesenchance zum Ausgleich vergab Kümmel in der 70. Minute. 3 Minuten später erbrachte Fünferts Tor die endgültige, insgesamt doch gerechte Entscheidung.
Torschützen:
0:1 Langer, H. (29.min.)
0:2 Fünfert, R. (73.min.)
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: W. Koch (Berlin-Buch)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, K. Mieth, H. Langer, G. Werschke, R. Fünfert
Erst letzte 20 Minuten Chemie-Druck
Gegen eine kampfstarke Harthaer Mannschaft kam Chemie Großräschen erst in den letzten 20 Minuten richtig in Schwung. In dieser Zeit stand aber vor allem Tormann Naether ganz groß. Vorher klappte bei den nervösen Platzherren einfach nichts. Auf schwerem Boden spielte man zu eng, versuchte sich in kraftraubenden Dribblings. So war die energische Gäste-Abwehr nicht zu bezwingen. Deren Sturm wurde vor allem durch die schnellen Außen gefährlich. Allerdings schoss Goth einige Male sehr schlecht. Der Halblinke Seifert musste in der 70. Minute nach einem Foul an Nowak vom Platz. Auch die Herausnahme des angeschlagenen Mäßig, für den Hanns ins Zentrum ging und Denzau neu hereinkam, schwächte die Kampfkraft der Fortschritt-Abwehr nicht.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Chemie Großräschen erfüllte nicht die Erwartungen und spielte nur Remis
Im Meisterschaftsspiel Großräschen gegen Fortschritt Hartha fanden die Gastgeber in der ersten Halbzeit keine Einstellung zum Gegner. Stets waren die Gäste früher am Ball und zwangen den Chemikern ihr Spiel auf, so dass durch Tore von Goth und Wienicke mit 1:1 gewechselt wurde.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit drängten beide Mannschaften auf eine Entscheidung. Wenige Minuten nach Wiederbeginn gingen die Gäste durch Einbock erneut in Führung. Als sich in den letzten 20 Minuten die Chemie-Elf auf ihre Stärken besann und durch Fünfert den Ausgleich erzwang, hatten die Gäste nur noch wenig zu bestellen. Dennoch blieb es beim Stand von 2:2, obwohl Chemie alle Kräfte in den Angriff warf und Torchancen noch und noch herausspielte. Torsteher Naether von Fortschritt Hartha hatte den größten Anteil am Gewinn eines wertvollen Punktes für seine Elf.
Torschützen:
1:1 Wienicke, J. (07.min.)
2:2 Fünfert, R. (75.min.)
Zuschauer: 1200
Schiedsrichter: Richter (Cottbus)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, G. Werschke, H. Kriening, H. Langer, J. Wienicke, K. Mieth (50. G. Langhammer), R. Fünfert
Nowacks "Selbstmörder" zerstörte Überraschungschance
Stürmisch wurde Motor Dessau nach diesem schwer errungenen aber verdienten Sieg gefeiert. Restlos zufrieden ist aber wohl trotz des 3:1 niemand mit dem letzten Punktetreffen der Elf aus dem Schillerpark gewesen. Chemie Großräschen hatte sich von vornherein auf ein Remis eingestellt, operierte mit nur 4 Stürmern, schlug meistens planlos das Leder nach vorn und blieb spielerisch und technisch so ziemlich alles schuldig. Es drängt sich die Frage auf: Ist die Liga tatsächlich so schwach, dass eine ausgesprochene Kampfmannschaft wie Chemie mit nach dem Staffelsieg greifen kann? Nun, Nerven haben die muskelbepackten Athleten aus dem Kohlenpott scheinbar keine. Physisch erheblich überlegen, setzten sie immer voll ihren Körper ein, resignierten nach dem 1:0 in der 16. Minute trotz starker Überlegenheit des Gegners durchaus nicht. Ihre Hauptstärke war die großartige Kampfmoral, die Motor zu Beginn der zweiten Spielhälfte an den Rand einer Niederlage brachte. Als Feldspieler fiel lediglich Linksaußen Fünfert auf, der Eschke erhebliche Schwierigkeiten machte. Sonst blieb es bei solider Arbeit aber ohne eine Spur von Ideen, raffinierten Tricks oder Passfolgen über fünf bis sechs Mann. Diese Mannschaft war verwundbar durch die Schwerfälligkeit, war mit Flachpässen auszuspielen. Motor Dessau begann gut, beherrschte das Mittelfeld, erspielte torreife Situationen, ließ sich auf Zweikämpfe ein, scheiterte aber in den ersten 20 Minuten an der eigenen Überheblichkeit. 7:0 in Leipzig gewonnen, was sollte da schon passieren. Es kam der Ausgleich, ein Geschenk der zeitweise erschreckend unsicheren Deckung. Es kam die Druckperiode der Gäste von der 45. bis zur 70. Minute, und Motor geriet völlig aus dem Konzept. Henneberg, Kossack und Eschke fanden keine Form, nur Torwart Rößchen blieb auf dem Posten. Per Kopf fabrizierte Nowack, hart bedrängt von Kersten, in der 75. Minute ein Selbsttor. Das brachte die Wendung und Motor den dann noch sicheren Sieg. Nun wurden die Gastgeber wieder stark überlegen, schafften schließlich durch Stiller, der den fangsicheren Schlussmann Zinnert täuschte, 3 Minuten vor dem Abpfiff das 3:1. Schiedsrichter Vogel vergaß die Vorteilsregel und schien einige Male nicht ganz sicher. Schließlich brachte er das harte Spiel aber doch ohne größere Pannen über die Zeit.
Torschütze:
1:1 Fünfert, R. (30.min.)
Zuschauer: 9000
Schiedsrichter: R. Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, H. Kriening, J. Wienicke, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert, H. Langer
Es kam wie ein Unwetter über Chemie
Chemie Großräschen zog beide Halbstürmer weit zurück, die aber bei den Vorstößen immer versuchten, nach vorn aufzuschließen - solange sie Kraft dazu hatten. Dennoch gab es nur wenige wirkliche Chancen, auch zum Schluss der ersten Halbzeit, als der Ansturm der an Konzentration verlierenden Studenten nachließ. Die Stürmer waren nicht ballsicher und auch nicht spritzig genug, um bei weiten Vorlagen etwas auf eigene Faust erreichen zu können. Die DHfK-Mannschaft aber besaß weder Energie noch Schussentschlossenheit, um Tore zu erzielen. So schien der 0:0-Pausenstand gerecht und ließ noch alles offen.
Mit Wachtels Bombentor in der 58. Minute legten die Leipziger dann alle Hemmungen ab. Jetzt wurde schnell und klug abgespielt. Endlich rückten auch die Läufer wechselseitig nach vorn auf. Gegen diesen Angriffswirbel hatte auch die so wackere, harte Großräschener Abwehr nicht mehr die Kraft, erfolgreich Widerstand zu leisten. Eine konsequente Bewachung war nicht mehr möglich. Die Stürmer kamen kaum noch zurück, Wildner, der vorher ein starkes Hindernis bildete, versuchte "Dampf" zu machen, konnte aber selbst auf diesem rutschigen, regenfeuchten Boden das Tempo nicht mehr durchhalten. Chemie schlug sich wacker bis zum Schluss, wobei wir einige unangenehme Szenen der starken Erregung zuschreiben wollen, erkämpfte auch den Ehrentreffer, der DHfK-Sturm ließ sich aber nicht mehr stoppen. Endlich merkte der etwas zaghafte, aber hoch talentierte Feldweg, wie sein kraftvoller Gegenspieler auszuspielen war. Doch selbst in dieser Zeit gab es noch Szenen, in denen die Studenten nicht den rechten Blick zeigten für das, was zu geschehen hatte. So haute der Scharfschütze Wachtel einen Ball haushoch über den Kasten und Meyer schmetterte dem großartigen Zinnert, der vor der Pause die mögliche Entscheidung mit verhinderte, den Ball aus wenigen Metern auf den Leib, statt die freie lange Ecke anzuvisieren. Die Mannschaft der DHfK besitzt Spieler mit außerordentlichen Fähigkeiten, ist athletisch gut durchgebildet. Ihr Spiel in der zweiten Halbzeit hatte zweckvollen Zuschnitt und Erfolg. Die Zuschauer wurden mitgerissen. Trainer Gyarmati wird aber mit seinen Kollegen noch viel Arbeit haben, um fehlendes taktisches Geschick in einigen Situationen und Energie zu entwickeln. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt! Chemie Großräschen gab, wozu die Mannschaft in der Lage war. Es fehlt aber im Balltechnischen und auch im Athletischen noch einiges, um so modernem Kombinationsspiel standzuhalten. Der schwere Boden war für die kräftigen Spieler Gift.
Torschütze:
4:1 Nowack, H. (73.min.)
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Richert (Merseburg)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, H. Langer, J. Wienicke, H. Kriening, G. Langhammer (67. K. Mieth), G. Werschke, R. Fünfert
Im Angriffselan Deckung vernachlässigt
Trotz Schnee, Matsch und Regen entwickelte sich eine temporeiche und kampfbetonte Auseinandersetzung. Zielstrebig zog die Chemie-Elf ihr Kombinationsspiel auf und erlangte leichte Feldüberlegenheit. Mit einem 20-Meter-Schuss sorgte Nowak für den Führungstreffer. Anstoß und Ausgleich waren eine der vielen, meist von Franke klug eingefädelten Überraschungsangriffe der Club-Elf, die die Chemie-Deckung schonungslos aufrissen. Das 1:3 wenige Minuten nach dem Wechsel und der sicher von Pietrczak in der 61. Minute verwandelte Handelfmeter, den Nowak verschuldete, zerrten merklich an den Nerven der Chemiker, die nun stark in ihrem anfänglichen Elan nachließen. Immer wieder verstanden es die Briesker, ihren torhungrigen, wieselflinken Pietrczak einzuschalten, der allein vier Treffer schoss. Der 2. Treffer für die Platzbesitzer verschaffte noch einmal Auftrieb. Jedoch wurde sträflich die Deckung vernachlässigt. Nun war der Chemie-Angriff nochmals von solch einer Gefährlichkeit, dass die ansonsten sattelfeste und Ruhe ausstrahlende Aktivist-Abwehr bange Minuten zu überstehen hatte.
Bis zur Schlussminute hatte das Spiel Tempo und Farbe.
Schiedsrichter Kotsch, der für den nichterschienenen Unparteiischen einsprang, war reichlich nervös.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Großräschens Fußballanhang und darüber hinaus die ganze unentwegte Fußballgemeinde der Lausitz hatte am Sonntag ihren großen Tag; denn mit dem derzeitigen Tabellendritten der Oberliga und dem Fünften der DDR-Liga, Staffel III, standen sich auf dem Sportplatz in Großräschen zwei alte Rivalen gegenüber, die sich in den vorhergegangenen Begegnungen gegenseitig nichts schenkten. Fünfmal standen sich beide Kollektive seit 1950 gegenüber. Zweimal trennte man sich hierbei unentschieden, einmal siegte Chemie und zweimal hatte Aktivist das bessere Ende für sich. Diesmal aber schossen die Oberligisten, ohne die Stammspieler Gruner und Hentschel antretend, einen in der Höhe nicht erwarteten klaren Torunterschied heraus. Das die „Chemiker“ so eindeutig deklassiert ihren Heimplatz verlassen mussten, obwohl sie etwa in den ersten und letzten 20 Minuten Jünemanns Gehäuse mehrmals heftig unter Druck setzten, lag erstens an der sträflich offenen Spielweise der Abwehrleute, wo besonders Theo Riesner die bei solch einem Gegner unbedingt notwendig gewesene Deckung mehrmals außer acht ließ und so dem Oberligisten immer wieder Zeit gab, seine Angriffsmaschinerie in volle Fahrt zu setzen. Dort war Pietrczak, der leider kurz vor dem Abpfiff verletzt ausscheiden musste, der rasanteste Akteur im Sturm. Wenn auch im großen und ganzen die Gastgeber keine 5 Tore schlechter waren, so haben doch die Mannen um „Hotta“ Franke in dem Spiel stets überlegter gehandelt und größere Routine verraten und im Sturm immer wieder mitentscheidend die Flügelleute in Szene gesetzt und so nicht die Kräfte aufzuwenden brauchen, wie ihre sich tapfer schlagenden Gastgeber.
Torschützen:
1:0 Nowack, H. (10.min.)
2:5 Kriening, H. (60.min.)
Zuschauer: 1200
Schiedsrichter: Kotsch (Finsterwalde)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Glatter Boden sehr hinderlich
Der Halbzeitstand von 2:0 für die Gäste wurde durchaus dem Spielverlauf gerecht. Chemie bot in den ersten 60 Spielminuten eine äußerst schlechte Partie. Bei dem glatten Boden (während des ganzen Spiels Schneetreiben) wäre ein raumgreifendes Flügelspiel angebracht gewesen, so wie es die Gäste erfolgreich demonstrierten. Statt dessen verzettelte man sich in kräfteraubenden Dribblings und einem Kombinationsspiel auf engem Raum.
In den letzten 30 Minuten war bei Chemie endlich das Bemühen um drangvolle Aktionen zu erkennen, doch die Gästeabwehr war sicher und deckte konsequent. Statt offensiv weiter zu kämpfen, um den Vorsprung noch zu vergrößern, was durchaus im Bereich des Möglichen lag, verfielen die Leipziger in ein defensives Spiel und beschränkten sich auf einzelne Vorstöße. Das nutzte die Chemie-Elf und berannte nun unaufhörlich das Gäste-Tor. Das Eckenverhältnis von 10:1 in kurzer Zeitspanne lässt erkennen, welch harte Arbeit die Rotation-Abwehr geleistet hat. An der Spitze der Abwehrschlacht standen Roßberg und Bachmann. Dem Tormann sei das Lob ausgesprochen, durch prachtvolle Paraden seiner Rotation-Elf einen Punkt gerettet zu haben. Bei Chemie waren Ferenz, Nowack und Wienicke (nachdem er mit Nowack getauscht hatte) die wirkungsvollsten Spieler. Schiedsrichter Huhn amtierte umsichtig.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Beim ersten Meisterschaftsspiel der II. Halbserie gab es in Großräschen für Chemie eine unangenehme Überraschung. Die Gäste aus der Messestadt führten durch Grupe in den ersten Spielminuten bereits 2:0 und waren einem dritten Treffer näher, als Chemie einem Anschlusstreffer. Chemie bot in den ersten 60 Minuten eine schwache Leistung. Viel zu wenig wurde dem glatten und dem Kräfte zehrenden Boden Rechnung getragen. Unnötige Dribblings und Kombinationen auf engem Raum erleichterten der mit einer guten Leistung aufwartenden Rotations-Elf die Abwehr. Wenn auch Chemie in der letzten halben Stunde dominierte und den Gegner vollkommen überrannte – gelang doch in der 47. Minute der Chemie Mannschaft der Anschlusstreffer durch Wienicke, und einige Minuten später durch Fünfert der Ausgleich – weitere Treffer ließ die Gästeabwehr, mit Roßberg und Bachmann als die wirkungsvollsten Spieler, nicht zu.
Torschützen:
1:2 Wienicke, J. (77.min.)
2:2 Fünfert, R. (78.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: F. Huhn (Rostock)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, G. Langhammer (16. H. Langer), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Sieg eines prachtvollen Kampfgeistes
In der ersten Halbserie überfuhren die Leipziger Sportstudenten die Chemie-Elf aus Großräschen mit 8:1. Verständlich, dass die Mannschaft aus der Lausitz auf Revanche brannte. Diesmal aber zeigte sich, dass Kampfkraft und unbeugsamer Siegeswillen auch über bessere Technik und spielerisches Können zu triumphieren vermögen. Denn das steht außer Zweifel: Die technischen Fertigkeiten, die körperliche Gewandheit und die Schnelligkeit waren eindeutig auf Seiten der Gäste. Auch den Schneeboden mussten die Leipziger als Plus verbuchen, denn die schweren Chemie-Spieler hatten nicht unbeträchtliche Schwierigkeiten damit.
Trotzdem siegte Großräschen. Die Ursache ist allein in dem Sturm der Hochschüler zu suchen. Wenn mit wenigen gekonnten Spielzügen Torchancen herausgeholt wurden, so scheiterten die Leipziger Stürmer immer wieder an der eigenen Unzulänglichkeit, die Chancen in zählbare Erfolge umzumünzen. Würde Schönheit das Spiel entscheiden, die DHfK wäre mit Längen Sieger gewesen. Aber es entscheiden nunmal Tore, und von denen brachte sie nur ein zustande.
Bis dahin sah die DHfK als der sichere Sieger aus. Die Chemie-Deckung schwamm, vor allem Riesner fand sich nicht zurecht. Nur der diesmal Stopper spielende Langer behielt klaren Kopf.
Die Angriffe der Einheimischen krankten an schlechtem Zuspiel und mangelnder Technik. Die Initiative des aufopferungsvoll kämpfenden Nowak brachte dann aber zunächst ausgeglichenes Spiel und sogar eine kurze Druckperiode, die nur durch phantastische Paraden Spieckennagels nicht zum Erfolg führte. Zwischendurch kamen die Gäste in schnellen Vorstößen mehrmals bedrohlich durch. Ihre größte Chance machte jedoch Zinnert zunichte, an dem der allein durchgebrochene Pinske nicht vorbei kam. Stattdessen fiel auf der Gegenseite nach einem verunglückten Abschlag Kalinkes durch einen platzierten Schuss Langhammers der Ausgleich.
In der zweiten Halbzeit steigerte sich Großräschen zu prächtiger Form. Zwar wirkten die Aktionen keineswegs elegant und flüssig, aber sie kauften den Leipzigern den Schneid ab, zumal Schiedsrichter Schönebeck einen Treffer der Gäste die Anerkennung versagte. Nowak, gleich gut in der Defensive wie im Angriff, trieb seine Stürmer immer wieder nach vorn, auch Mieth und Werschke kamen ausgezeichnet ins Spiel.
Im Abwehrzentrum der DHfK stand zum ersten Male Brandt, der großartige Stopper unserer Auswahl beim letzten FIFA-Jugendturnier. Er erreichte noch nicht gewohnte Leistung, denn er zog in Zweikämpfen oft den Kürzeren. Imponierend waren jedoch seine klaren Abschläge. Aber auch er konnte die 2 Treffer nicht verhindern.
Kurz vor dem Abpfiff vergab Pinske noch die Möglichkeit, einen Treffer aufzuholen, da er zu spät reagierte und allein vor dem Tor das Leder dem Chemie-Schlussmann überließ. Bereits kurz nach Wiederanpfiff hatte Meyer in ähnlicher Situation überhastet verschossen. So blieb es beim 3:1, das der Kampfkraft der Einheimischen ein gutes Zeugnis ausstellt, dem beiderseitigen Können jedoch nicht entspricht. Es wäre aber ungerecht, den Sieg nicht als verdient zu bezeichnen, denn das zu sehr in die Breite gehende Sturmspiel der Gäste, bei denen man kaum prachtvolle Schüsse sah, war bei aller Brillianz unzweckmäßig.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Ein Spiel voller Klasse
Als ich kurz vor dem Spiel in die Chemiekabine trat, sah es sehr bedenklich aus. Ferenz und Kriening standen auf der Verlustliste, man war gezwungen, die Mannschaft umzustellen. Vor allem Trainer Friedrich tat bei der gegebenen Situation das einzig Richtige. Er verstärkte die Hintermannschaft auf Kosten des Sturms!
Das Spiel selbst stand auf einem hohen Niveau. Spielerisch hatten die Leipziger einige Vorteile, vermochten aber den Riegel mit Wildner, Langer und Nowak nicht aufzubrechen. Der neu zusammengestellte Sturm blieb zunächst Stückwerk, erwies sich aber trotz seiner Einzelaktionen als äußerst gefährlich. Die Gäste hatten in Kohle und Meyer sie stärkere Angriffsseite. Nach einer mustergültigen Kombination stand es in der 13. Minute 1:0 für DHfK Leipzig. Es sollte das erste und einzige Tor für die Gäste bleiben. Mit weiten Vorlagen versuchten die Platzbesitzer die gegnerische Deckung aufzureißen und erspielten sich eine klare Feldüberlegenheit.
In der 40. Minute führte Kalinke den Abschlag aus. Das Leder prallte von dem angeschossenen Mieth in den freien Raum und der blitzschnell reagierende Langhammer bombte für den sich vergebens werfenden Spieckenagel den Ball in das Netz.
In der zweiten Spielhälfte hatten die Gäste bis zur 70. Minute das Spielgeschehen in der Hand. Die wenigsten glaubten noch an einen Chemiesieg. Bei einem überraschenden Durchbruch gelang Wienicke das kaum erwartete 2:1. Die Leipziger Sportfreunde waren weiterhin bemüht, den Ausgleich zu schaffen. Geblers Hereinnahme für Gebhardt gab zunächst Auftrieb. Aber schon im Gegenzug schaltete sich Mieth in eine Aktion ein und donnerte die Kugel an dem sich vergebens werfenden Spieckenagel vorbei ins Netz.
Quelle: Deutsches Sport-Echo
Chemie Großräschen gelang Revanche
In einer farbigen und kampfbetonten Auseinandersetzung schlug Chemie Großräschen die Mannschaft der DHfK Leipzig verdient mit 3:1 und revanchierte sich für die in Leipzig erlittene 1:8-Niederlage. Trainer Friedrich hatte zu diesem Kampf mit Zinnert, Krause, Langer, Riesner, Wildner und Nowack eine starke Hintermannschaft aufgeboten, die die Gefahren des DHfK-Angriffs, der diesmal ohne Wachtel und Lemanczyk spielte, zu bremsen wusste. Mit dem glatten Boden fanden sich die Hochschüler schnell ab und ehe die Chemie-Elf in Fahrt kam, hieß es durch Meyer 1:0 für die Gäste. Mehr und mehr spielten sich die Gastgeber in Hochform und legten alle Hemmungen ab. Es gelang ihnen bis zur Pause durch Mittelstürmer Langhammer der Ausgleich, an dem sich bis in die zweite Halbzeit hinein, trotz vieler Torchancen auf beiden Seiten, nichts änderte. Nach guter Vorarbeit von Mieth und Langhammer brauchte Wienicke in der 77. Minute nur noch das Leder zum 2:1 über die Torlinie zu schieben. Drei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Mieth das 3:1. Der Kampf war bis zur Schlussminute schnell und abwechslungsreich und erfüllte die Erwartungen der zahlreichen Zuschauer.
Torschützen:
1:1 Langhammer, G. (40.min.)
2:1 Wienicke, J. (77.min.)
3:1 Mieth, K. (87.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: K. Schönebeck (Berlin)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, Th. Riesner, H. Nowack, S. Wildner, J. Wienicke, K. Mieth, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert
Unterlegenen fehlen explosive Stürmer
Das 16:2-Eckenverhältnis bringt die Überlegenheit der Gastgeber sehr deutlich zum Ausdruck. Wieder einmal stellte man aber auch fest, dass der Weißwasser-Elf Stürmer mit kernigem Torschuss fehlen. Noch nie wurden in einem Spiel mehr als zwei Tore geschossen, dass aber ausgerechnet in diesem fast einseitigen Spiel der Heimnimbus verlorenging, ist nahezu unverzeihlich.
Schwerer Schneeboden stellte erhöhte Anforderungen an alle Aktiven. Vom Anstoß an pausenlose Angriffe der in ihrem rot-weißen Auswechslungsdress spielenden Gastgeber. Weißwasser stürmte mit dem Winde sofort energisch, doch drei Eckbälle in den ersten 5 Minuten waren die ganze Ausbeute. In der 10. Minute kamen die Gäste das erste Mal, aber sofort sehr gefährlich, vor Melchiors Tor. Werschke wurde völlig freigespielt, doch seinen äußerst konzentrierten Schuss lenkte Melchior mit Bravour zur Ecke. Werschke gratulierte Melchior noch vor Ausführung des Eckstoßes zu dieser Abwehrleistung.
Ansonst blieb auch der Großräschener Sturm blass. Lediglich Langhammer kämpfte verbissen bis zu seiner Auswechslung. Ihm war es auch vergönnt, aus einem Gewühl vor der Torlinie den Ball über die Linie zur 1:0-Pausenführung zu drücken.
Die zweite Halbzeit spielte sich ausschließlich in der Gäste-Hälfte ab. Fünf Ecken innerhalb drei Minuten, doch zum Ausgleich langte es nicht. So kam Großräschen, stets nur noch mit einem Drei-Mann-Sturm spielend, nach einer Maßflanke von Wienicke zur 2:0-Führung. Weshalb ließ Nickel Fünfert seelenruhig einköpfen? Postwendend konnte Jainsch mit einem Flachschuss endlich Zinnert überwinden.
Torwart Zinnert und Mittelverteidiger Langer waren die Besten auf dem Platz, während Außenläufer Wildner diesmal nicht so zum Zuge kam. Einzig und allein der Hintermannschaft (ohne Ferenz!) haben die Gäste ihren knappen, glücklichen Sieg zu verdanken.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Chemie Weißwasser daheim besiegt
Im Punktekampf der beiden DDR-Ligamannschaften des Bezirkes Cottbus behielt auch in Weißwasser Großräschen die Oberhand und brachte den jungen Aufsteiger vor etwa 2000 Zuschauern die erste Heimniederlage bei. Trotzdem Weißwasser 70 Minuten lang laufend überlegen spielte und die bessere Leistung bot, war das Glück doch auf Seiten der Gäste. Diese Überlegenheit kam auch im Eckenverhältnis von 17:2 zum Ausdruck. Großräschen kam in der 28. Spielminute durch einen plötzlichen Durchbruch zum Führungstor. Ein Abschlag von Torsteher Melchior wurde abgefälscht, kam kurz vor das Tor, hier schaltete sich Mittelstürmer Langhammer ein und verwandelte. Weißwasser kämpfte nun verbissen um den Ausgleich, aber eine vielseitige Abwehr verhinderte jeden zählbaren Erfolg. Ein schneller Vorstoß der Gäste brachte dann in der 85. Spielminute durch Fünfert auf Vorlage von Wienicke das 2:0. Aber bereits in derselben Minute schoss Jainsch für Weißwasser den Anschlusstreffer. Damit war gleichzeitig der Endstand hergestellt. Schiedsrichter Bloß, Karl-Marx-Stadt, konnte nicht voll befriedigen.
Torschützen:
0:1 Langhammer, G. (26.min.)
0:2 Fünfert, R. (85.min.)
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Bloß (Karl-Marx-Stadt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, Th. Riesner, H. Nowack, S. Wildner, J. Wienicke, K. Mieth, G. Langhammer (61. H. Kriening), G. Werschke, R. Fünfert
* Aufgrund einer Platzsperre für die BSG Rotation Plauen fand das Spiel in Großräschen statt
Leksa wirkunsvollster Rotation-Stürmer
Wegen der Plauener Platzsperre spielten Chemie Großräschen und Rotation Plauen in Großräschen. Hier hatten sich auf dem Eis breite Wassertümpel gebildet, die den Untergrund nahezu unbespielbar machten. Dennoch waren beide Gegner bemüht, ein gutes Spiel zu liefern. Der 3:1-Sieg der Chemie-Elf ist verdient, er entsprang einem starken Mittelfeldspiel der Läufer und der Entschlossenheit des Sturmes, der endlich auch wieder seine Schusskraft zeigte. Dennoch vergab er einige Chancen und oft landete der Ball in den Beinen des tapferen Gegners - bei diesen Bodenverhältnissen nur zu verständlich. Der nach der Pause erstmalig wieder eingesetzte Ferenz hatte noch nicht die gewohnte Form.
Bei den Gästen, die sich auch nach dem 1:2 wacker wehrten und stets gefährlich blieben, erwies sich der wuchtige Leksa als der wirkungsvollste Stürmer.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Großräschen festigte dritten Tabellenplatz
Vor 2500 Zuschauern erzielte Chemie Großräschen gegen Rotation Plauen einen verdienten 3:1-Sieg und festigte damit den dritten Tabellenplatz. Bis zur Halbzeitpause hieß es noch 1:1, nachdem Fünfert zunächst für die 1:0-Führung Räschens gesorgt hatte, Leksa jedoch ausgleichen konnte.
Nach dem Wechsel musste sich Plauen der druckvolleren Spielweise der Einheimischen beugen. Besonderen Anteil am Gelingen vieler Aktionen hatte das Läuferpaar Wildner/Nowack, das nicht nur gute Deckungsarbeit leistete, sondern sich auch in die Angriffsaktionen des Sturmes geschickt einschaltete. Für den Gästesturm bildete meistenteils Langer ein unüberwindliches Bollwerk als Mittelläufer. Das spielentscheidende zweite Tor für die Platzbesitzer fiel auf eine Vorlage von Wildner über Wienicke zu Kriening, der im Nachschuss vollendete. Die Niederlage der Plauener Zeitungssportler wurde in der 66. Minute endgültig besiegelt, als Kriening auf eine Vorlage von Wienicke zum 3:1 einschießen konnte. Trotz zahlreicher Chancen kam die Chemie-Elf zu keinen weiteren Treffern.
Torschützen:
1:0 Fünfert, R. (30.min.)
2:1 Kriening, H. (59.min.)
3:1 Kriening, H. (66.min.)
Zuschauer: 2200
Schiedsrichter: Müller (Kriebitzsch)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, Th. Riesner, S. Wildner, H. Nowack, H. Kriening, K. Mieth (46. W. Ferenz), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Wienicke in prächtiger Form
Wegen Unbespielbarkeit des Platzes in Großräschen wurde das Spiel gegen Motor West Karl-Marx-Stadt in Freienhufen ausgetragen. Chemie wollte eine schnelle Entscheidung erzwingen. Das Zuspiel, besonders im Angriff, klappte auch recht gut. Besonders Wienicke befand sich in blendender Spiellaune. Während dieser Zeit war die Motor-Abwehr oft zu planlosem Wegschlagens des Leders gezwungen. Die Folgen waren neun Eckbälle für Chemie. Dennoch gelang erst in der 70. Minute der erlösende Treffer. Der nun für Langhammer stürmende Mieth hatte seinen Gegner geschickt getäuscht und den Ball dem freistehenden Fünfert vorgelegt. Gegen dessen Schuss war Grosser machtlos. Die Gäste kamen in den letzten 20 Minuten stark auf, der Sturm war in Tornähe jedoch zu unentschlossen.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Fünfert entschied Doppelpunktgewinn Großräschens
Da der Platz in Großräschen unbespielbar war, musste das DDR-Ligapunktespiel gegen Motor West Karl-Marx-Stadt in Freienhufen ausgetragen werden. Trotz schlechter Bodenverhältnisse erlebten 1000 Zuschauer einen jederzeit spannenden Kampf. Chemie nahm nach Spielbeginn sofort das Heft in die Hand und brachte durch unaufhörliche Angriffe die Motor-Abwehr in Bedrängnis. Das 10:3-Eckenverhältnis beweist die große Überlegenheit der Gastgeber während der ersten Halbzeit. Torerfolge ließen die Motor-Leute, an der Spitze Torwart Grosser und Mittelläufer Winkler, nicht zu.
Die zweite Spielhälfte stand zunächst im Zeichen von Karl-Marx-Stadt. Motor West kam stark auf, und Schlussmann Zinnert musste sein ganzes Können aufbieten, um das Führungstor der Gäste, die sich als überaus schussfreudig erwiesen, zu verhindern. Bei einem erneuten Gegenangriff Räschens täuschte der für Langhammer hereingekommene Mieth geschickt den Gegner und überließ für Linksaußen Fünfert, der überlegt zum 1:0 einschoss. Er entschied damit den an Höhepunkten so reichen Kampf. Am Doppelpunktgewinn hatte auch Wienicke entscheidenden Anteil, der sich diesmal in blendender Spiellaune befand.
Torschütze:
1:0 Fünfert, R. (70.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: H. Kupke (Leipzig)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, Th. Riesner, S. Wildner, H. Nowack, H. Kriening, G. Langhammer (68. K. Mieth), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Großräschener spielen zu eng
Mit Langer lief es besser
Starke Abwehrreihen bestimmten die Begegnung Chemie Großräschen - Stahl Freital. Bei Chemie wurde wieder viel zu eng gespielt. Das fiel natürlich auf dem glatten Boden besonders ins Gewicht. Schon im Mittelfeld, wo aufopfernd gekämpft wurde, begann dieses hemmende Kurzpassspiel. Langer gestaltete dann im energischen Schlussspurt das Spiel seines Angriffs druckvoller (Krause verteidigte), es gelang jedoch lediglich der Ausgleich. Eine Ecke in der 89. Minute gab noch einmal Hoffnung, doch auch sie blieb ungenutzt. Die Gäste spielten oft raumgreifender, ihr Defensivspiel verschaffte dann allerdings Chemie in den letzten 15 Minuten ein starkes Übergewicht.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Chemie Großräschen musste Punkte teilen
Bei schwachen Stürmerleistungen beider Angriffsreihen stand es im Meisterschaftsspiel Chemie Großräschen gegen Stahl Freital bis zur Halbzeit 0:0 unentschieden. Nur wenige erfolgsversprechende Torchancen konnten bei den beiderseits starken Hintermannschaften herausgearbeitet werden, die im Übereifer jedoch vergeben wurden. Erst die dritte Ecke für Freital in der 67. Spielminute brachte den Führungstreffer der Gäste, den Palitzsch mit einem Bombenschuss erzielte. Im Anschluss daran raffte sich Chemie noch einmal auf, erspielte sich selbst Feldüberlegenheit und schaffte durch ein prachtvolles Kopfballtor von Wienicke den Ausgleich. Mit einer vielbeinigen Abwehr verteidigten die Gäste das 1:1-Unentschieden bis zum Abpfiff.
Torschütze:
1:1 Wienicke, J. (75.min.)
Zuschauer: 1200
Schiedsrichter: W. Koch (Berlin-Buch)
BSG Chemie:
H. Zinnert - Th. Riesner, H. Langer, W. Ferenz, S. Wildner, H. Nowack, H. Kriening, K. Mieth (75. J. Krause), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Mohr und Groß ein Gewinn
Wegen des großen Faschingsfestzuges begann das kräftezehrende Treffen bereits um 13 Uhr, wobei der Geraer Prinz Karneval unter fröhlicher Faschingsstimmung den Anstoß ausführte. 25 cm hoch lag der Neuschnee. Beide Kollektive spielten auch taktisch klug, vorwiegend mit Steilvorlagen. Das gilt vor allem für Großräschen, während die Geraer Elf zeitweise, vor allem durch Petzold, Langethal und Schräpler, gutes Flachpassspiel zeigte. Es hat nach dem heutigen Spiel fast den Anschein, als sei mit Mohr und Groß eine spieltechnisch ausgeglichenere Mannschaft als vordem bei Wismut vorhanden. Größerer Einsatz gleicht außerdem manches aus. Gefährlich brauste der schnelle Mohr oft mit dem Leder ab. Pommer war ein guter Verbinder. Groß kann man nach diesem Treffen noch nicht beurteilen. Er hatte auf jeden Fall eine gute Kondition. Neben Petzold war Linke hervorragend. Ihr Zusammenspiel erbrachte die beiden Treffer. Trainer Friedrich anerkannte nach den 90 Minuten die technisch besseren Leistungen der Einheimischen und bestätigte ausdrücklich den verdienten Sieg. Wildner war bei seinem Kollektiv der überragende Verbindungsmann, während Langer gegen Groß und Pommer sehr umsichtig waltete. Nowack leistete wertvolle Abwehrdienste, doch war er oft im Einsatz zu hart. Auch der 19jährige Krause bot Achtbares. Die Stürmerreihe wurde von Werschke geführt. Überragend spielte jedoch Tormann Zinnert, der mehr als Offrem im Brennpunkt des Geschehens stand. Großartig seine Leistung, als Petzold aus 10 m scharf schoss und der Großräschener den Ball noch vor der Linie unschädlich machte. Die Zuschauer wollten dabei einen Torerfolg gesehen haben, aber der korrekt amtierende Knott ließ weiterspielen.
Torschütze:
2:1 Mieth, K. (83.min.)
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: R. Knott (Einsiedel)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, Th. Riesner, S. Wildner, H. Nowack, J. Wienicke, G. Franke, K. Mieth, G. Werschke, W. Ferenz
Langer nicht die gewünschte Sturmverstärkung
In Großräschen herrschte wieder einmal Großkampfstimmung. Für beide Gegner ging es um sehr wichtige Punkte. In dem trotz schneebedeckter Spielfläche enorm schnellen und harten Kampf bestätigte sich, wie wichtig dieses Treffen genommen wurde. Vor dem Spiel verlas Sportfreund Franke eine Stellungnahme der 22 Akteure zu der Regierungserklärung vom 2. März, aus der hervorgeht, dass die Sportler den Vorschlag unserer Regierung, eine Volksbefragung auf der Grundlage des Manifests der Paulskirche durchzuführen, mit Nachdruck unterstützen.
Chemie trat in veränderter Aufstellung an. Nowack übernahm den Mittelverteidigerposten und Langer rückte in den Angriff. Man wollte mit dieser Maßnahme die Sturmkraft stärken, ohne jedoch die Deckung zu schwächen. Während Nowack seine Aufgabe ganz hervorragend löste und ein Sonderlob verdient, kam Langer bei der umsichtigen Deckungsarbeit des Gegners nicht wie gewohnt zum Zuge. Die hauptsächlich von der linken Angriffsreihe der Stahl-Elf durch den beweglichen Eiermann drohende Gefahr, vermochte der junge Krause durch geschickte Abwehrmanöver einigermaßen zu bannen.
Die Gäste ließen sich von der Heimstärke der Chemie-Elf nicht beeindrucken. Mit überraschenden Angriffen, bei denen die schnellen Außenstürmer eine wesentliche Rolle spielten, wurde immer wieder das gegnerische Tor gefährdet. Besonders in der ersten Halbzeit kamen sie so zu aussichtsreichen Torgelegenheiten, die unbedingt zum Erfolg hätten führen müssen. Aber die Stürmer schossen erbärmlich schlecht. Eine große Chance vergab Heinze in der 9. Spielminute, als er einen Foul-Elfmeter, den Zinnert verwirkt hatte, neben das Gehäuse setzte. Nur in den letzten 20 Minuten, als Chemie noch einmal stark drängte, verlor die Stahl-Elf die klare Linie und überließ dem Gegner zeitweilig das Mittelfeld.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Im Meisterschaftsspiel Chemie Großräschen gegen Stahl Stalinstadt mussten sich die Gastgeber in der 2. Halbzeit ganz kräftig strecken, um wenigstens noch einen Punkt zu retten. Nachdem die ersten 45 Minuten bei beiderseits günstigen Torchancen torlos verliefen, kam gleich nach der Halbzeit Spannung in die Begegnung. Bei einem überraschenden Vorstoß der Gäste in der 50. Minute, der die gegnerische Deckungsreihe aufriss, schoss Eiermann das Leder aus der Luft zum 1:0 für die Gäste ins Netz. Obwohl die Stahl-Elf ihre Leistungen seit Beginn der Spielserie erheblich steigern konnte und ihre Angriffsmaschinerie auch in Großräschen auf vollen Touren lief, erlangte in den letzten 20 Minuten Chemie ein leichtes Übergewicht. Die Gäste konnten sich nur auf einzelne Vorstöße beschränken, die durch den schnellen Linksaußen Eiermann immer wieder gefährlich waren. Erst 3 Minuten vor dem Abpfiff gelang Chemie im Anschluss an einen Freistoß durch Franke der Ausgleich. Der überragende Spieler dieses Kampfes war Nowack von der Gastgeber-Elf.
Torschütze:
1:1 Franke, G. (87.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: O. Wilde (Halle)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, G. Langhammer (60. G. Franke), G. Werschke, R. Fünfert
Spielerisch bessere Mannschaft gewann
Schlamm und Wasser beeinträchtigten dieses wichtige Spiel ganz erheblich. Dieser Boden ließ keine flüssigen Spielzüge zu. Man sah aber eine schnelle, kampfbetonte und vor allem in den Schlussminuten harte Auseinandersetzung. Hinzu kam noch eine starke nervliche Belastung, denn es ging ja um einen günstigen Platz für den Aufstieg zur ersten Liga. Gewonnen hat die spielerisch bessere Mannschaft, obwohl der Spielverlauf nie einseitig wirkte. Großräschen spielte von Anfang an zweckmäßiger, operierte mit langen Vorlagen und setzte dabei auch geschickt die beiden Flügelstürmer ein. Diese Spielweise brachte der Elf auch bereits in der 6. Minute eine nicht unverdiente 1:0-Führung, wenn auch die Altenburger Deckungsreihe einiges dazu tat. Dann aber fanden sich auch die Einheimischen, stellten durch zügige Angriffe die gegnerische Abwehr vor schwere Probleme. Mit den Angriffsspitzen Schellenberg und Spindler wurden prächtige Chancen erkämpft, aber lediglich Rössner konnte eine schulmäßige Flanke von Schellenberg verwandeln. Den Ausgleich erzielte zuvor Spindler durch einen Foulelfmeter. Hartnäckig versuchten nun die Chemiker, von ihrem Läufer Wildner prächtig ins Spiel gebracht, zu Erfolgen zu gelangen. Doch die Altenburger Abwehr stand eisern.
Nach der Pause folgte dann der endgültige K.o. für die Gäste. Sie schienen konditionsstärker, verstanden es aber nicht, daraus Nutzen zu ziehen. Anders dagegen die Altenburger. Geschickt und
ungekünzelt griffen sie an. Wenn auch hinter den Angriffen nicht mehr die volle Kraft steckte, so führten doch die überlegt aufgezogenen Kombinationszüge zu Erfolgen. Nach dem Spiel fragte unser
Mitarbeiter die beiden Trainer nach ihren Eindrücken über dieses Spiel und erhielt folgende Antwort: Trainer Friedrich von Chemie Großräschen war der Meinung, dass Schiedsrichter Strobel das Spiel
nicht fest in der Hand hatte und seine Mannschaft benachteiligte. Die erste Elfmeter-Entscheidung bezeichnete er als ungerechtfertigt. Altenburgs Trainer Welseck dagegen war gerade anderer Meinung.
Er bezeichnete die Auseinandersetzung als ausgeglichen, beurteilte die Leistung des Unparteiischen als zufriedenstellend und bezeichnete den Sieg seiner Mannschaft als auch in dieser Höhe verdient.
Wir jedenfalls stellen abschließend fest: Gewonnen hat das spielerisch bessere Kollektiv, wenn auch dem Spielverlauf nach etwas zu hoch. Unfair war oft der Einsatz der Großräschener (vor allem Krause
und Riesner). Dagegen schritt Schiedsrichter Strobel nicht energisch genug ein. Das war aber auch seine einzige Schwäche.
Torschützen:
0:1 Wienicke, J. (06.min.)
4:2 Fünfert, R. (63.min.)
Zuschauer: 5500
Schiedsrichter: F. Strobel (Leipzig)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, H. Zocher, J. Wienicke, G. Franke (46. G. Langhammer), G. Werschke, R. Fünfert
Stürmer konnten sich nicht durchsetzen
Zweite Hälfte spannender / Seifarth fehlte Tabellenführer
Der glatte Schneeboden schien zunächst keinem der 22 Spieler zu behagen. Es sah aus, als wolle man sich erst gegenseitig abtasten, um dann zum entscheidenden Schlag auszuholen. Es war ein Kampf zweier starker Hintermannschaften, mit überragenden Mittelverteidigern, denen die beiden Angriffsreihen nicht Ebenbürtiges entgegenzusetzen hatten. Der Großräschener Angriff war mit Franke als Dirigent und ohne den in Altenburg verletzten Langer zu drucklos, obwohl sich Rechtsaußen Wienicke und der wieder zurückhängend operierende Werschke die größte Mühe gaben. Die wenigen wirklichen Torchancen wurden vergeben. Gut fügte sich der von Tabak Dresden nach Großräschen gekommene talentierte Zocher in das Kollektiv ein.
Die Gäste-Stürmer fanden wenigstens mit einigen herzhaften Torschüssen das gegnerische Tor. Wohl waren ihre Angriffe gefährlicher und die Kombinationen flüssiger, aber auch sie scheiterten an der gegnerischen Hintermannschaft. Ihr fehlte offensichtlich der in Hartha verletzte Angriffsführer Seifarth. So entsprach das torlose Halbzeitergebnis dem Spielverlauf.
Nach dem Wechsel gab es mehr Spannung. Was brachten aber die meist aus der Tiefe und mit Geschick inszenierten Angriffe der Gäste? Nur wenige Ecken.
Auch bei Großräschen wurden nunmehr die Traineranweisungen - schnelles Abspiel und Angriffe über den Flügel - beachtet. Ständige Positionswechsel zwischen Fünfert und Wienicke schufen einige Verwirrung in der Glauchauer Abwehr.
Der einzige Treffer des Tages fiel fünf Minuten vor dem Abpfiff, als Fünfert eine hohe Vorlage mit dem Kopf auf die Torlinie drückte und das Leder dem in der Sicht behinderten Krause durch die Beine rutschte.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Auch im Meisterschaftsspiel gegen den Tabellenersten konnte sich Großräschen auf eigenem Platz behaupten und siegte in einem überaus harten Kampf 1:0. Auf dem glatten Boden kamen beide Mannschaften zunächst nicht zum Zuge. Das Halbzeitergebnis von 0:0 entsprach daher auch dem Spielverlauf. Bis auf einige herzhafte Torschüsse des Gästesturmes, die aber von Zinnert gemeistert wurden, hatten beide Torsteher nicht viel auszustehen.
Nach dem Wechsel sah man zunächst das gleiche Bild. Der Gästesturm wurde wohl gefährlicher, aber nur Ecken waren die einzige Ausbeute. In den letzten 20 Minuten, als die Gastgeber auf eine Entscheidung drängten, schlügen die Gästespieler, die sich vorher noch einigermaßen in den Schranken hielten, arg über die Stränge. Schiedsrichter Sasse (Halle) war nicht der Mann, der energisch genug auftrat. Als man sich allgemein schon mit einem torlosen Resultat abgefunden hatte, gelang im letzten Endspurt durch Fünfert das goldene Tor.
Torschütze:
1:0 Fünfert, R. (85.min.)
Zuschauer: 1700
Schiedsrichter: H. Sasse (Halle)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, H. Zocher, J. Wienicke, G. Franke, G. Werschke, R. Fünfert
Chancen nur einmal ausgenutzt
In Bautzen begannen beide Mannschaften reichlich nervös. Als die Motor-Elf durch einen "gezirkelten" Schuss von Krebs in Führung ging, gewannen die Platzbesitzer die Oberhand. Bis zur 63. Minute hielt ihre leichte Feldüberlegenheit an, ohne dass jedoch die Bautzener ihre herausgespielten Torchancen noch einmal verwerten konnten. Großräschens Vertretung kam sofort mit Einsetzen ihrer Gegenoffensive zum Ausgleich und später durch leichtsinnige Abwehr Hartsteins sogar zum Siegestreffer. Bautzens Torwart Lehmann zeigte manch gelungene Parade, um aber ein andermal wieder durch unangebrachtes Herauslaufen beängstigende Momente heraufzubeschwören. Die Gäste verloren Torwart Zinnert nach Zusammenprall mit Knauerhase und auch ihren Ersatzhüter Jensch durch allzu gewagten Einsatz.
Torschützen:
1:1 Langer, H. (63.min.)
1:2 Langer, H. (84.min.)
Zuschauer: 6800
Schiedsrichter: F. Trumm (Dresden)
BSG Chemie:
H. Zinnert (15. D. Jensch) - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, H. Zocher, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Einen interessanten Verlauf nahm das Vorspiel zwischen Fortschritt Cottbus und Aufbau (früher Chemie) Großräschen, bei dem die Cottbuser ein 3:3 erreichten. Bereits zur Pause führte Fortschritt durch ein Tor von Wohlfahrt mit 1:0. Dieser Torvorsprung spiegelte das Geschehen in der ersten Spielhälfte am besten wieder. Nachdem Großräschen der Ausgleich gelungen war, dauerte es geraume Zeit, bis die Cottbuser erneut durch Wohlfahrt (Foulelfmeter) 2:1 in Führung gingen. Als Tietze in der 83. Minute das 3:1 herstellte, schien der Sieg der Fortschritt-Elf sicher zu sein. Jetzt beging man jedoch den Fehler, weiterhin offensiv zu spielen. Großräschen setzte nochmals alles auf eine Karte und kam durch Fünfert (86. Minute) und Wildner (88. Minute) zum nicht mehr erwarteten Ausgleich.
Torschützen:
1:1
3:2 Fünfert, R. (86.min.)
3:3 Wildner, S. (88.min)
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau:
Großräschen hatte nichts zu bestellen
Die seit dem 1. April zur Sportvereinigung Aufbau gehörende Elf aus Großräschen musste in Hartha eine klare und verdiente Niederlage einstecken. In der ersten Hälfte zeigte sie nur selten eine geschlossene Mannschaftsleistung, während Harthas recht gefällige Kombinationen zwingende Torchancen vor dem gegnerischen "Gehäuse" schufen. So kam die 2:0-Führung nicht überraschend. Als sich die Aufbau-Vertretung nach dem Wechsel zu energischen Gegenangriffen aufraffte, gab es ein spannendes Geschehen. Doch die Fortschritt-Elf löste sich nach dem Anschlusstreffer bald wieder von dem Druck der Großräschener, die sich als wenig anständige Verlierer erwiesen. Wildner erhielt einen Platzverweis.
Torschütze:
2:1 Wienicke, J. (49.min.)
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: Mann (Karl-Marx-Stadt)
BSG Aufbau:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, J. Wienicke, H. Zocher, R. Fünfert
Der Glücklichere gewann
Der Meisterschaftskampf in Großräschen hatte nur für die Gäste-Elf eine besondere Bedeutung, da ihr ein Sieg die Chance gab, noch die Meisterschaft in der Staffel 3 zu erringen. Und die ist ja nach der Niederlage von Glauchau in Gera tatsächlich wieder in greifbare Nähe gerückt.
Der Gastgeber musste ohne den gesperrten Wildner auskommen. Bei dem für ihn mitwirkenden Nachwuchsmann Schulze machten sich in der zweiten Hälfte Konditionsschwächen bemerkbar. Das Spielgeschehen litt sehr unter dem orkanartig über dem Platz wehenden Sturm.
Motor gewann die Seitenwahl und spielte zunächst mit Rückenwind. Dennoch gelang in den ersten 45 Minuten nur ein Treffer, da die Dessauer eine gewisse Nervosität nicht auszuschalten vermochten, Aufbau dagegen weit unbekümmerter spielte. Die 1:0-Pausenführung der Motor-Elf ließ noch keine Schlussfolgerung über den vermutlichen Ausgang des Treffens zu, da Großräschen nach Wiederbeginn stark auf eine Entscheidung drängte. In der 52. Minute erhöhte der Halblinke Wangemann auf 2:0, ehe Langer, der für Franke hereinkam, mit einem prachtvollen Kopfballtor das 1:2 herstellte.
Betrachtet man die Leistungen beider Mannschaften, so muss man erkennen, dass auf der einen Seite (Motor) der unbedingte Wille zum Sieg vorhanden war und die andere Seite (Aufbau) nur durch eine unkluge Spielweise verlor, denn auch für die Gastgeber lag es im Bereich des Möglichen, als Sieger vom Platz zu gehen. Aber mit den gebotenen engmaschigen Kombinationen war die Dessauer Abwehr nicht aufzureißen
Torschützen:
1:2 Langer, H. (54.min.)
2:3 Wienicke, J. (72.min.)
Zuschauer: 1800
Schiedsrichter: H. Prill (Leipzig)
BSG Aufbau:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, Th. Riesner, H. Schulze, W. Ferenz, H. Kriening, G. Franke (46. H. Langer), J. Wienicke, H. Zocher, R. Fünfert
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau:
Entscheidung durch Dreißigs Flankenlauf
Sofort auf Sieg zu spielen, war die taktische Anweisung von Trainer Worbs. Als dann Hänel nach dem Anspiel den Ball erhielt, durch geschickte Körpertäuschung zwei Gegner leerlaufen ließ und mit einem scharfen Schuss den Ball ins Netz setzte, da schien es, als ob die Anweisung richtig befolgt werden würde. Doch dann schien Sand in das Getriebe des Wolfener Angriffs gekommen zu sein. Der sonst so torhungrige Chemie-Sturm, der in der letzten Zeit durch seine hohen Torquoten aufhorchen ließ, blieb völlig harmlos. Eine große Nervosität machte sich bemerkbar und führte zu taktischen Fehlern, die der Gäste-Abwehr immer wieder gestatteten, Herr der Situation zu werden. Hier ragten besonders Langer, Riesner und Wildner heraus. Selten gelang es, Torhüter Zinnert zur Herausgabe seines ganzen Könnens zu zwingen. Als dann sichtbar wurde, dass die Chemie-Abwehr auch noch Mühe hatte, mit den steil und über die Flügel spielenden Gäste-Stürmern fertig zu werden, da sah mancher Anhänger die "Felle wegschwimmen". 1:1 durch Langer, der einen Foulelfmeter sicher verwandelte, und 2:1 durch Fünfert, der zurückhängend sich geschickt der Bewachung entzog, hieß es bis zur 50. Minute. Doch dann war die Chemie-Elf plötzlich da. Läufer Heene, der hereingenommen wurde, brachte neue Impulse ins Spiel. Jetzt wurde modern und weitmaschig im Sturm operiert. Innerhalb von drei Minuten wurde der Rückstand aufgeholt und sogar die Führung erzielt, als Dreißig mit einem Schrägschuss und Rüdiger mit einem Weitschuss in den oberen rechten Winkel Torhüter Zinnert keine Chance ließen. Bewunderungswürdig zu diesem Zeitpunkt der Kampfgeist von Großräschen. Die Elf ließ sich durch den Rückschlag nicht entmutigen und versuchte, dem Wolfener Ansturm zu trotzen. Dramatische Höhepunkte wechselten vor beiden Toren und mehr als einmal mussten Verteidiger und Torhüter alles aufbieten, um weitere Rückschläge zu vermeiden. Der Kampf stand auf des Messers Schneide. Als Dreißig jedoch auf dem linken Flügel durchstieß, zur Mitte flankte und Büchner II einköpfte, war das Schicksal von Großräschen endgültig besiegelt.
Torschützen:
1:1 Langer, H. (10.min.) (Foulelfmeter)
1:2 Fünfert, R. (50.min.)
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: R. Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Aufbau:
H. Zinnert (65. D. Jensch) - H. Nowack, H. Langer, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, J. Wienicke, H. Kriening (68. K. Mieth), G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert
"Ersatzmann" Kirchhoff sicherte Sieg
Heftige Sturmböen fegten über den Platz und beeinflussten dementsprechend das Spiel. Aufbau, mit Windunterstützung spielend und mit der taktischen Anweisung, sofort aus der Tiefe heraus zuzuschlagen, erfüllte nicht die Erwartungen. Langhammer als Angriffsspitze und wegen seiner Wendigkeit stets der gefährliche Angriffsdirigent der Gastgeber, hatte in Günther einen aufmerksamen Bewacher, der die Aktionen ständig unter Kontrolle hielt. Außerdem hatten die Gäste in Torsteher Wolfram einen Mann zwischen den Pfosten, der reaktionsschnell war und sich durch nichts erschüttern ließ. Aber zu durchsichtig baute die Aufbau-Elf ihre Angriffsaktionen auf, um gegen die massierte und zunächst defensiv spielende Gäste-Elf zum Erfolg zu kommen. Fünfert bot sich in der 44. Minute eine aussichtsreiche Torchance, als er allein vor Wolfram stand, doch vergab er im Übereifer.
Trotz Gegenwind war auch nach dem Wechsel Aufbau tonangebend. Ein Abwehrfehler des sonst tadellosen Nowak in der 51. Minute wurde für Aufbau zum Verhängnis. Nowack wurde von dem schnellen Dornblut überspielt und in dessen Flanke vermochte sich der für den verletzten Henschel (bei einem Kopfballduell erhielt er eine Kopfwunde und musste vom Feld getragen werden) hereingekommene Kirchhoff blitzschnell einzuschalten und das Leder zum 0:1 in die Maschen zu drücken. Nach diesem Treffer raffte sich der Aufbau-Angriff noch einmal auf, um wenigstens den Ausgleich zu schaffen. Kriening, der einen schwarzen Tag hatte, wurde durch Schulze ersetzt. Aber auch die Umstellung (Schulze in die Läuferreihe und Ferenz in den Angriff) war nicht das richtige Rezept, um die gegnerische Deckung auszumanövrieren. Die Angriffe der Gastgeber waren einfach zu drucklos, obwohl genügend Torchancen herausgespielt wurden. Die Dynamo-Deckung, die risikolos spielte, war nur über die Flügel aufzureißen, aber das verstand Aufbau nicht. Außerdem fehlte der Vollstrecker und der Hintermannschaft die Kraft, um dem Angriff die nötige Unterstützung zu geben.
Torschützen: /
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: H. Gogler (Leipzig)
BSG Aufbau:
D. Jensch - H. Nowack, H. Langer, Th. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, H. Kriening (60. H. Schulze), G. Werschke, G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert
Die Rotation-Elf äußerst schussfreudig
Beide Mannschaften hatten einige recht wichtige Spieler zu ersetzen, und trotzdem entwickelte sich von Anfang an ein recht niveauvolles Spiel. Und auch die Höhe des Resultats gibt nur einen sehr relativen Wertmesser für den Spielverlauf ab, denn die Gäste ließen sich in keiner Phase des Spiels in eine ausgesprochen defensive Rolle drängen. Immer wieder gelang es ihnen, durch großen Einsatz ein ausgeglichenes Feldspiel zu erzwingen. Aber was nutzte all der Eifer, wenn die Abgabe zu oft hoch und ungenau ausfiel. Dazu kam noch eine äußerst klägliche Schusstechnik der Stürmer, deren Zögern bei torreifen Chancen viel verdarb. Sogar ein Handelfmeter beim Stande von 1:0 wurde so unplatziert von Werschke getreten, dass Marquardt mit dem Fuß abwehren konnte.
Geradezu gegenteilig zeigte sich der Rotation-Angriff. Obwohl eigentlich nur mit zwei etatmäßigen Stürmern spielend, wurde oft genug demonstriert, wie fließende Kombinationen mit abschließendem Torschuss zu einer Handlung werden. Hierbei muss Gießler II erwähnt werden, der wiederum eine erstaunliche Verbesserung zeigte. Noch ein Babelsberger schreitet einer guten Entwicklung voran: Torwart Marquardt. Auffällig, dass er sich nicht nur mit dem Parieren der Bälle begnügt, sondern vor allem bei Abwürfen und Abstößen zeigt, wie nützlich für eine Elf das Mitspiel des Torwarts sein kann.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Torschützen:
4:1 Franke, G. (65.min.)
6:2 Zocher, H. (82.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: R. Kunert (Dresden)
BSG Aufbau:
R. Hanisch - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, H. Schulze, K. Ferenz, H. Zocher, G. Franke, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie-Angriff konsequent abgeschirmt
Trotz Niederlage ist Chemie bereits Aufsteiger
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in der 2. Halbzeit gelang Aufbau Großräschen der erste Sieg in der Aufstiegsspielserie zur 1. DDR-Liga. Reichlich nervös gingen beide Mannschaften in den Kampf. Chemie streifte zuerst die Nervosität ab und wartete mit einem recht gefälligen Mittelfeldspiel auf, an dem das Läuferpaar und Schade durch eine gute Aufbauarbeit großen Anteil hatten. Demgegenüber zeigten die Platzbesitzer nicht ihr sonstiges Können, und besonders die Sturmreihe operierte zusammenhanglos. Aber auch der sonst so gefürchtete Wolfener Angriff kam nicht zur entfaltung, weil die Gastgeberabwehr durch konsequente Manndeckung die Angriffe meist im Keime erstickte. Einmal mehr war Nowack der ruhende Pol im Abwehrzentrum der Aufbau-Elf, dessen aufopferungsvoller Einsatz der Grundstock zum späteren Sieg war. Oft war er Retter in höchster Not. Der Lattenschuss Langers in der 22. Minute aus Halbrechtsposition und das im Nachsetzen von Langhammer mit dem Kopf auf die Torlinie gedrückte Leder hätte die Führung für die Gastgeber bringen können. Jüdecke war jedoch auf der Hut und parierte noch auf der Torlinie. Obwohl Werschke, der sich als rechter Läufer redlich abrackerte, um immer wieder Linie in die Großräschener Angriffe zu bringen, blieben diese nur Stückwerk. Kaum eine Vorlage erreichte den Mann.
So vergingen die ersten 45 Minuten ohne nennenswerte Höhepunkte. Als dann wenige Minuten nach Wiederbeginn Fünfert im Nachsetzen das 1:0 für Aufbau herstellte, war der Bann gebrochen und es begann ein dramatischer Kampf mit turbulenten Torszenen. Auf Grund besserer Kondition gelang dem Gastgeber ein spielerisches Übergewicht, das dem Gegner zur defensiven Spielweise zwang. Besonderen Auftrieb brachte die Hereinnahme Krienings für Zocher, der mit der harten Abwehr der Wolfener besser zurecht kam. Pausenlosen Angriffen war die stabile Chemie-Abwehr ausgesetzt, in deren Mittelpunkt Büchner I stand, der seine Abwehrreihe immer wieder organisierte. Die 70. Minute brachte Aufbau eine weitere Torchance. Dreimal wurde das Leder aus kurzer Entfernung auf das Chemie-Tor abgefeuert und wurde schließlich eine Beute des fangsicheren und äußerst reaktionsschnellen Jüdecke. Das 2:0 entsprang einer außergewöhnlichen Energieleistung Langhammers, der das Leder Wienicke zum unhaltbaren Einschuss servierte.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Aufbau Großräschen errang den ersten Sieg
Im Aufstiegskampf zur Fußball-DDR-Liga I gelang Aufbau Großräschen der 1. Sieg, der gleichzeitig die Hoffnung gibt, dass doch noch bei einem Sieg in Eisleben der Aufstieg geschafft werden kann. Beide Mannschaften vermochten in den ersten 45 Minuten eine gewisse Nervosität nicht abzuschütteln, was sich auch im 0:0-Pausenstand widerspiegelte. Als dann wenige Minuten nach Wiederbeginn Aufbau durch Fünfert in Führung ging, entbrannte eine kampfvolle Dramatik bis zum Schluss. Erst in der 80. Minute konnte Wienicke durch gute Vorarbeit von Langhammer, der der gefürchtetste Großräschener Angriffsspieler war, mit 2:0 den Sieg sichern.
Torschützen:
1:0 Fünfert, R. (48.min.)
2:0 Wienicke, J. (80.min.)
Zuschauer: 1400
Schiedsrichter: H. Prill (Leipzig)
BSG Aufbau:
D. Jensch - S. Wildner, H. Nowack, Th. Riesner, G. Werschke, W. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher (67. H. Kriening, R. Fünfert
Freistoß-Tor aus 25 m - das war der Sieg!
Viel Spannung lag über diesem letzten und entscheidenden Spiel um den Aufstieg zur ersten DDR-Liga, denn Aufbau Großräschen musste gewinnen, um das begehrenswerte Ziel zu erreichen, während für Eisleben schon ein Unentschieden gereicht hätte, um neben Chemie Wolfen aufzusteigen. So hatten beide Mannschaften eine starke Nervenprobe zu bestehen, die sich auch auf das Spielgeschehen nicht unwesentlich auswirkte. Nachdem für Aufbau Großräschen durch den letzten 2:0-Sieg über Wolfen noch einmal reelle Aufstiegschancen gegeben waren, brachte diese Mannschaft in Eisleben das kaum erwartete fertig, Dynamo auf eigenem Platz zu schlagen und dadurch auf Grund des besseren Torverhältnisses, doch noch den kaum erhofften Aufstieg zu erringen. Wie schon so oft in solchen entscheidenden Spielen triumphierte in erster Linie die bessere Kondition und Kampfkraft. Vor allem die Abwehr, hier war wieder einmal Mittelverteidiger Nowack wie oftmals Turm in der Schlacht, zeichnete sich durch konsequente Manndeckung aus und ließ den Dynamo-Angriff kaum zum entscheidenden Torschuss kommen. Auch bei Eisleben spielte die Hintermannschaft ohne Fehl und Tadel. Das aufopferungsvoll kämpfende Läuferpaar, Haucke und Hohl, versuchte, den Angriff immer wieder in Szene zu setzen, aber der Dynamo-Sturm - vor allem Rechtsaußen Schreiber versagte und wurde später durch Meißner ausgetauscht - zeigte, dass er sich zur Zeit in einem Formtief befindet. Zu umständlich und zu unentschlossen operierten fast alle Stümer, und das gab wohl auch in erster Linie den Ausschlag für die Dynamo-Niederlage. Die erste Halbzeit verlief ohne jegliche Höhepunkte. Mehr oder weniger beherrschte Eisleben durch Flachpassspiel das Spielgeschehen, ohne aber die schlagsichere Gästeabwehr entscheidend überwinden zu können. Nur einmal musste Jensch im Aufbau-Tor im letzten Moment zur Ecke abwehren. Nach halbstündigem Spiel kam auch der Aufbau-Angriff besser zur Geltung. Zweimal musste sich Wolfram mächtig strecken, um wohlgezielte Fernschüsse zu meistern.
Nach dem Seitenwechsel verlief das Spielgeschehen ohne Dramatik und besondere spielentscheidende Momente. Erst als ein 25-m-Freistoß von Werschke - Torhüter Wolfram war hier die Sicht versperrt - ins rechte obere Eck einschlug, kam die richtige Spannung bei Spielern und Zuschauern auf. Mit aller Macht versuchte nun Dynamo in der Schlussviertelstunde dem drohenden Schicksal zu entgehen und warf alles nach vorn. Jentsch hatte nun schwere Arbeit zu leisten. Bis auf 14:3 schraubte Eisleben das Eckenverhältnis, aber der ständig in der Luft hängende Ausgleichstreffer wollte sich nicht einstellen, da der Dynamo-Sturm zu unentschlossen wirkte. Als der erlösende Schlusspfiff des Unparteiischen ertönte, lagen sich 12 glückliche Großräschener in den Armen, die auf Grund ihrer großen Abwehrleistung den Sieg nicht unverdient errangen.
Torschütze:
0:1 Werschke, G. (70.min.)
Zuschauer: 5500
Schiedsrichter: R. Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Aufbau:
D. Jensch - S. Wildner, H. Nowack, Th. Riesner, G. Werschke, W. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau:
Wildner wieder Großräschens bester Mann
Es war wie beim vergangenen 3:3-Remis beider Mannschaften. Die Elf aus der ersten DDR-Liga hatte das bessere Abspiel aufzuweisen, und auch in technischer Hinsicht war ein Plus für die Großräschener zu verzeichnen. Die Gastgeber bemühten sich aber, ein ebenbürtiger Gegner zu bleiben. Durch größeren kämpferischen Einsatz zeigte man auch ein gleichwertiges Spiel. Allerdings gehörten große Teile des Spiels den Gästen. Wenn es trotzdem nur zu einer geringen Torausbeute kam, so ist das der konsequenten Arbeit der Hintermannschaft zu verdanken. In diesem Mannschaftsteil gefiel besonders Wenzel. Der Sturm der Cottbuser kam nicht recht zur Entfaltung, da man beim Abspiel teilweise zu lange zögerte. Bester Mann bei Großräschen war wieder einmal Wildner. Riesner stand ihm nicht viel nach. In der Fünferreihe hinterließen Mieth und Fünfert den besten Eindruck. Die Cottbuser hatten Gelegenheit, auch diesmal 3:3 zu spielen. Der völlig freistehende Lehmann ließ beim Stande von 2:3 den Ball jedoch vom Fuß springen.
Torschützen:
0:1 Fünfert, R. (13.min.)
0:2 Langhammer, G. (23.min.)
2:3 Fünfert, R. (56.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Schur (Spremberg)
BSG Aufbau:
D. Jensch - Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, H. Langer, S. Wildner, R. Fünfert, H. Zocher, G. Langhammer, K. Mieth, G. Franke
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau: