Vor dem Saisonstart stand für die BSG Chemie Großräschen wieder ein Staffelwechsel an. Zudem wurde die Teilnehmerzahl auf 14 Mannschaften erhöht. Im Großräschener Lager hatte man große Sorge, die DDR-Liga in dieser Spielzeit halten zu können. Altbewährte Stammkräfte wie Gerhard Jankowiak und Heinz Bergmann standen nicht mehr zur Verfügung. Dafür rückten Nachwuchskräfte wie Heinz Kriening, Gerhard Langhammer und Max Pongratz nach, die nun in das Liga-Kollektiv integriert werden mussten. Allerdings war man sich nicht sicher, ob die Qualität der jungen Spieler schon ausreichte, um Liganiveau zu erreichen, denn der Chemie-Nachwuchs führte zur damaligen Zeit nur ein Schattendasein. Und die negativen Stimmen sollten zunächst recht behalten. Zwar gelang ein recht starker Saisonstart (3 Siege aus 4 Partien) mit Platz 3, danach ging es jedoch Schritt für Schritt bergab. Es folgten vier Niederlagen am Stück (0:3 zu Hause gegen Motor Jena, 1:3 beim ZSK Vorwärts KVP Berlin, 1:3 zu Hause gegen Einheit Greifswald und 0:3 bei Chemie Glauchau). Erst das 1:0 auf eigenem Platz gegen die BSG Motor Mitte Magdeburg brachte neue aber auch nur kurze Hoffnung. Bei der SG Wissenschaft Halle setzte es anschließend die nächste Niederlage (1:2). Nur noch einmal konnte die BSG Chemie Großräschen gewinnen, und zwar am 11. Spieltag zu Hause gegen die SG Dynamo Eislben (2:1). In den restlichen beiden Auswärtspartien setzte es eine 0:1-Niederlage in Pankow und wenigstens noch ein 2:2-Unentschieden bei der BSG Chemie Agfa Wolfen (2:2). Zum Jahresende 1953 war die Abstiegszone somit erneut sehr nahe (nur 3 Punkte Vorsprung). Trainer Erich Lüddecke beschwerte sich öffentlich über die schlechten Bedingungen in Großräschen und kündigte damit quasi schon seinen Rückzug zum Saisonende an. Damit stachelte er aber seine Mannschaftskameraden wohl so richtig an, denn in zwei Testpartien über den Jahreswechsel (1:0 bei Motor Grimma-West und 2:0 bei Fortschritt Cottbus) holte man sich das nötige Selbstvertrauen zurück und startet zum Rückrundenauftakt gleich mal mit einer Siegesserie von 5 Spielen (3:1 zu Hause gegen Motor Wismar, 2:1 bei Motor Hennigsdorf, 4:1 zu Hause gegen Wissenschaft Halle, 3:1 bei Dynamo Eisleben und 4:2 zu Hause gegen Chemie Agfa Wolfen). Erst die BSG Empor Wurzen-West stoppte diesen tollen Lauf. Der Grundstein zum Klassenerhalt war aber gelegt und die restlichen Spiele konnten somit relativ entspannt absolviert werden. Dabei entpuppte sich die BSG Chemie Großräschen in dieser Phase der Meisterschaft als Auswärtsmacht. Siege bei Motor Mitte Magdeburg (2:1) und bei Motor Jena (3:2) unterstrichen dies. Die Heimbilanz blieb dagegen ausgeglichen. Erfolgen über Motor Süd Brandenburg (3:0) und Einheit Pankow (4:2) standen 2:3-Niederlagen gegen die Spitzenteams von Chemie Glauchau und ZSK Vorwärts KVP Berlin gegenüber. Damit lief die BSG Chemie Großräschen am Ende auf dem 5. Platz im Tabellenhafen ein, was vor Saisonbeginn sicherlich nur die kühnsten Optimisten erwartet hätten.
Der FDGB-Pokal schrieb auch mal wieder seine eigenen Gesetze. Nachdem der Wettbewerb im Sommer 1953 nach der 1. Hauptrunde (Chemie schied da mit einem 0:1 gegen Aktivist Kaiseroda-Tiefenort aus) abgebrochen wurde, sollte er nun per Beschluss in den Sommermonaten 1954 zu Ende gespielt werden. Damit entfiel für die BSG Chemie Großräschen in dieser Saison der Pokalwettkampf. Stattdessen hielt man sich mit zahlreichen Freundschaftsspielen fit, darunter auch eine Reise in den Thüringer Wald, wo man zwei Partien gegen einheimische Mannschaften bestritt. Bei Einheit Meiningen setzte es eine 1:3-Niederlage, bei Motor Breitungen blieb man dagegen mit 5:3 siegreich. Über eine Premiere ist noch vom 3. Juli 1954 zu berichten. Im letzten Spiel vor der Sommerpause trafen die BSG Aktivist Brieske-Ost (Oberliga) und die BSG Chemie Großräschen (DDR-Liga) am Abend unter Flulicht in Senftenberg vor 6000 Zuschauern aufeinander. 24000 Watt beleuchteten die Spielfläche. Hier blieb der Oberligist mit 3:1 siegreich.
Trainer: E. Lüddecke (Spielertrainer)
Spiele:
19.08.1953 | TS | Chemie - BSG Aktivist Senftenberg | 3:7 |
29.08.1953 | TS | BSG Chemie Weißwasser - Chemie | 1:2 |
06.09.1953 | TS | Chemie - BSG Aktivist Laubusch | 3:1 |
13.09.1953 | TS | Chemie - BSG Motor Radeberg | 4:0 |
20.09.1953 | MS | Chemie - BSG Motor Hennigsdorf | 4:1 |
27.09.1953 | MS | BSG Motor Wismar - Chemie | 2:1 |
04.10.1953 | MS | Chemie - BSG Empor Wurzen-West | 3:1 |
07.10.1953 | MS | BSG Motor Süd Brandenburg - Chemie | 0:1 |
11.10.1953 | MS | Chemie - BSG Motor Jena | 0:3 |
18.10.1953 | MS | ZSK Vorwärts KVP Berlin - Chemie | 3:1 |
25.10.1953 | MS | Chemie - BSG Einheit Greifswald | 1:3 |
01.11.1953 | MS | BSG Chemie Glauchau - Chemie | 3:0 |
08.11.1953 | MS | Chemie - BSG Motor Mitte Magdeburg | 1:0 |
10.11.1953 | TS | Chemie - Bezirksauswahl der Roten Armee | 4:0 |
15.11.1953 | MS | SG Wissenschaft Halle - Chemie | 2:1 |
18.11.1953 | MS | Chemie - SG Dynamo Eisleben | 2:1 |
22.11.1953 | MS | BSG Einheit Pankow - Chemie | 1:0 |
29.11.1953 | MS | BSG Chemie Agfa Wolfen - Chemie | 2:2 |
13.12.1953 | TS | BSG Motor Grimma-West - Chemie | 0:1 |
26.12.1953 | TS | BSG Fortschritt Cottbus - Chemie | 0:2 |
03.01.1954 | MS | Chemie - BSG Motor Wismar | 3:1 |
10.01.1954 | MS | BSG Motor Hennigsdorf - Chemie | 1:2 |
17.01.1954 | MS | Chemie - SG Wissenschaft Halle | 4:1 |
24.01.1954 | MS | SG Dynamo Eisleben - Chemie | 1:3 |
31.01.1954 | MS | Chemie - BSG Chemie Agfa Wolfen | 4:2 |
07.02.1954 | MS | BSG Empor Wurzen-West - Chemie | 1:0 |
14.02.1954 | MS | Chemie - BSG Motor Süd Brandenburg | 3:0 |
21.02.1954 | MS | BSG Einheit Greifswald - Chemie | 2:1 |
28.02.1954 | MS | Chemie - BSG Chemie Glauchau | 2:3 |
06.03.1954 | MS | Chemie - ZSK Vorwärts KVP Berlin | 2:3 |
14.03.1954 | MS | BSG Motor Mitte Magdeburg - Chemie | 1:2 |
28.03.1954 | MS | BSG Motor Jena - Chemie | 2:3 |
04.04.1954 | MS | Chemie - BSG Einheit Pankow | 4:2 |
11.04.1954 | TS | BSG Einheit Hoyerswerda - Chemie | 1:1 |
18.04.1954 | TS | BSG Stahl Stalinstadt - Chemie | 2:2 |
25.04.1954 | TS | Chemie - BSG Chemie Weißwasser | 2:3 |
02.05.1954 | TS | BSG Aktivist Laubusch - Chemie | 2:3 |
06.06.1954 | TS | BSG Einheit Meiningen - Chemie | 3:1 |
07.06.1954 | TS | BSG Motor Breitungen - Chemie | 3:5 |
12.06.1954 | TS | BSG Stahl Gröditz - Chemie | 2:4 |
13.06.1954 | TS | Bezirksauswahl der Roten Armee - Chemie | 4:1 |
27.06.1954 | TS | BSG Motor Görlitz - Chemie | 2:1 |
03.07.1954 | TS | BSG Aktivist Brieske-Ost - Chemie | 3:1 |
Abschlusstabelle:
Pl. | Mannschaften | Sp | Tore | Punkte |
01. | ZSK Vorwärts KVP Berlin | 26 | 79:28 | 43:9 |
02. | BSG Chemie Glauchau | 26 | 65:39 | 32:20 |
03. | BSG Empor Wurzen-West | 26 | 62:42 | 31:21 |
04. | BSG Motor Mitte Magdeburg | 26 | 47:36 | 29:23 |
05. | BSG Chemie Großräschen | 26 | 50:42 | 29:23 |
06. | BSG Motor Jena | 26 | 37:26 | 27:25 |
07. | BSG Chemie Agfa Wolfen | 26 | 44:50 | 27:25 |
08. | SG Wissenschaft Halle | 26 | 42:54 | 24:28 |
09. | BSG Einheit Greifswald | 26 | 44:54 | 24:28 |
10. | BSG Motor Wismar | 26 | 37:47 | 23:29 |
11. | SG Dynamo Eisleben | 26 | 40:58 | 23:29 |
12. | BSG Motor Süd Brandenburg | 26 | 41:51 | 22:30 |
13. | BSG Einheit Pankow | 26 | 30:56 | 19:33 |
14. | BSG Motor Hennigsdorf | 26 | 39:74 | 11:41 |
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Am letzten Mittwoch schlug der Cottbuser Bezirksmeister Aktivist Senftenberg den Ligavertreter Chemie in Großräschen überraschend hoch mit 7:3 (3:2). Allerdings mussten die Platzherren auf die erkrankten Nowack und Wildner und den im Urlaub befindlichen Fünfert verzichten, für die die Nachwuchsspieler Schreiber, Pongratz und Wabnitz spielten. Ihnen mangelt es bei allem Talent an Härte und Erfahrung. Die neuformierte Chemie-Deckung wirkte zu offensiv und schaffte durch krasse Fehler die Voraussetzung zu den meisten Verlusttreffern. Im Angriff wurde zu viel innen und zu engmaschig gespielt. Der Gegner operierter geschickter, vor allem durch seine trickreichen Stürmer Franke und Jahn, die auch die Tore schossen. Ein großes Talent ist der Blondschopf Redlich, der einen klaren Blick für die Situation besitzt und mordsmäßig schießt.
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Stopper Wildner überragte
Am Sonnabend blieb Chemie Großräschen nach einem überaus fairen, schnellen Spiel in Weißwasser über den Gastgeber Chemie West mit 2:1 erfolgreich. Bei verteiltem Spiel und gleichen Chancen auf beiden Seiten hatte Großräschen etwas mehr Schussglück und übernahm bis zur Halbzeit die 2:0-Führung. Nach Maruschs Anschlusstor setzte Weißwasser die Gäste stark unter Druck, konnte aber den Gleichstand nicht mehr erreichen.
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Löben gelang Hattrick
Am Vortage ihrer Abreise ins Trainingslager nach Vetschau, welches unter der Leitung des Übungsleiters Lüddecke durchgeführt wird, trat Chemie Großräschen gegen den Bezirksligisten Aktivist Laubusch an. Beide Kollektive, die in guter Kondition antraten, boten den 800 Zuschauern über die 90 Minuten einen packenden Kampf, bei dem die Gäste zunächst durch Mudra in Führung gingen. Chemies Mittelstürmer Löben sorgte kurz vor der Pause für den Gleichstand. Die von Lüddecke angeordnete Offensive brachte nach dem Wechsel der Chemie-Elf den Führungstreffer, der ebenfalls auf das Konto Löbens ging. Eine zeitweilige von den Laubuschern erzielte leichte Feldüberlegenheit brachte nicht den erwünschten Erfolg, obwohl sichere Torchancen herausgespielt wurden, die aber die starke Chemie-Hintermannschaft immer wieder meisterte. Als schließlich die Chemiker wieder das Heft in die Hand nahmen, beschwor ihr Angriff mehrere brenzlige Situationen vor dem Gästetor herauf. Schlussmann Kursawe bewahrte jedoch seine Elf durch hervorragende Leistungen vor einer größeren Niederlage. In der 70. Minute war es erneut Löben, der mit einem prachtvollen Kopfstoß für die Einheimischen den endgültigen Sieg herstellte. Beide Schlussmänner waren zweifellos die stärksten Stützen ihrer Mannschaft. Bei Chemie wusste außerdem Fünfert durch seinen kraftvollen Torschuss zu gefallen.
Torschützen:
1:1 Löben, W.
2:1 Löben, W.
3:1 Löben, W. (70.min.)
Zuschauer: 800
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Großräschens Chemie-Elf hatte es sich nicht nehmen lassen, auch während ihres Trainingsaufenthaltes in Vetschau zu einem Freundschaftsspiel gegen die Dresdener Bezirksligaelf Motor Radeberg nach Großräschen zu kommen. Das Spiel, das mit einem Selbsttor des Radebergers Zumpel begann, stand bis zum Wechsel durch weitere Tore von Fünfert und Langhammer bereits 3:0 für Chemie. In der 68. Minute konnte Riesner den vierten Treffer erzielen.
Torschützen:
1:0 Eigentor
2:0 Fünfert, R.
3:0 Langhammer, G.
4:0 Riesner, Th.
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Die 2:0-Führung der Chemie-Elf bis zur Pause entsprach durchaus dem Spielgeschehen. Wenn auch auf beiden Seiten sichere Torchancen vergeben wurden, so war Chemie doch zielstrebiger, obwohl der Chemie-Angriff bei der schlagsicheren Abwehr des Gegners einen schweren Stand hatte. Über die 90 Minuten entwickelte sich ein spannender Kampf, der Zeugnis ablegte von der vorzüglichen Kondition, über die beide Kollektive verfügten. Der Anschlusstreffer wenige Minuten nach der Pause war der Abschluss einer kurzen Drangperiode der Motor-Elf. Als die Chemiker wieder das Heft fest in ihre Hände nahmen, fielen noch zwei mustergültig herausgespielte Tore.
Bei Chemie war im Angriff nur die Rechtsaußen-Position (Pongratz-Langhammer) schwach besetzt. Allerdings hatten diese beiden Nachwuchsspieler den schlagsicheren Müller gegenüber, der ihnen keine Chance ließ. Die Motor-Elf hatte in der Hintermannschaft ihren stärksten Mannschaftsteil, aus der noch Torsteher Schlüter hervorzuheben wäre.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Großräschen schlug Hennigsdorf mit 4:1
Wie im vergangenen Jahr, so hatte auch diesmal Chemie Großräschen einen guten Start in die neue Fußball-Meisterschaftssaison. Die Gäste, Motor Hennigsdorf, die erst mittags aus dem Trainingslager kamen, verfügten über eine ausgezeichnete Kondition. Nach 30 Minuten übernahm Chemie bereits die Führung Den wenige Minuten später von Werschke scharf abgefeuerten 30-Meter-Schuss musste der ausgezeichnete Torhüter Schlüter ebenfalls passieren lassen. Mit 2:0 für Chemie wurden die Seiten gewechselt. Dieser Wechsel schien auch eine Wandlung im Spielgeschehen mit sich zu bringen, denn Motor drückte energisch und erzielte in der 62. Minute durch Brinkmann den Anschlusstreffer. Sich auf ihre Stärke besinnend, nahmen die Einheimischen das Heft wieder fest in die Hand, und wieder war es Nowack, der mit seinem Schuss ins Schwarze traf. Damit war das Spiel entschieden. Den Gästen gelangen wohl noch einige Durchbrüche, im Ergebnis jedoch änderte sich zunächst nichts. Eine Minute vor dem Abpfiff beförderte Nowack den Ball durch Scherenschlag geschickt in den gegnerischen Strafraum und blitzschnell schoss Fünfert unhaltbar ein.
Torschützen:
1:0 Nowack, H. (03.min.)
2:0 Werschke, G. (26.min.)
3:1 Nowack, H. (67.min.)
4:1 Fünfert, R. (89.min.)
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: H. Fritzsche (Potsdam)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, K. Ferenz, M. Pongratz (62. G. Langhammer), H. Nowack, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Ein Spiel sehr starker Hintermannschaften
Beide Mannschaften begannen das Spiel mit schnellen Angriffen, doch konnten zunächst von beiden Sturmreihen keine klaren Torchancen herausgespielt werden, da beide Hintermannschaften dominierten. In der 39. Minute fiel dann der erste Treffer.
Sofort nach der Pause erzielte Großräschen durch ein Missverständnis in der Wismaraner Hintermannschaft das Ausgleichstor. Doch postwendend ging Motor erneut in Führung. Chemie kam nun stark auf. Schnurrbusch war oft Retter in höchster Not. Auch die Latte und der Pfosten mussten ein paarmal für den schon geschlagenen Torwart retten. Zum Schluss des Spiels machte sich Motor wieder frei und erzwang verteiltes Feldspiel. Die Chemiker nahmen in der 85. Minute Wildner ins Angriffszentrum, doch auch er konnte das Endergebnis nicht mehr beeinflussen. Bei Motor sind besonders Minuth und Schweiß herauszuheben, bei Großräschen gefielen Wildner und Löben.
Torschütze:
1:1 Fünfert, R. (48.min.)
Zuschauer: 5100
Schiedsrichter: H. Sasse (Halle)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, K. Ferenz, M. Pongratz (65. G. Langhammer), H. Nowack, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
1500 Zuschauer erlebten in Großräschen einen dramatischen Kampf, der von Minute zu Minute an Spannung zunahm. Die Chemie-Elf, die an Kampfeseifer keine Wünsche übrigließ und immer wieder aufs Tempo drückte, brachte Empor schon zu Beginn des Spiels arg aus dem Konzept. Was die Gäste an technischem Können aufboten, wussten die Chemiker durch Eifer und ihre unkomplizierte Spielweise wettzumachen. Als Chemie die Führung übernahm, glich Empor postendend aus. Wenige Minuten vor der Pause, als Wittrock bereits geschlagen am Boden lag, klärte Kotte im Fallen auf der Torlinie. Die Entscheidung Schiedsrichters Knott auf Abstoß wurde stark umstritten.
Nur von kurzer Dauer war die von Empor erzielte Feldüberlegenheit, die erfolglos blieb, weil die Angriffe in Tornähe die nötige Konzentration vermissen ließen. Eine Reihe guter Torchancen wurden durch unplatzierte Schüsse auf beiden Seiten vergeben.
Erfolgreicher waren in diesem Treffen die Angriffe der Chemie-Elf, die besonders in der zweiten Halbzeit mit Steilvorlagen an die Stürmer operierten. Es war ein Kampf starker Hintermannschaften. Besonderen Anteil am Sieg der Chemie-Elf hatten Fünfert, Nowack und Wildner.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Spitzenreiter wurde geschlagen
Im zweiten Heimspiel der neuen Fußball-Meisterschaftssaison vermochten sich wiederum die Chemie-Sportler erfolgreich gegen einen der stärksten Widersacher durchzusetzen. Mit unbändigem Kampfeifer gingen die Gastgeber ins Spiel und brachten die Empor-Mannschaft, die sich oft in Schönspielerei verlor, aus dem Konzept. Als nach 20 Minuten Spieldauer Löben von rechts flankte, köpfte Fünfert geschickt zum Führungstreffer ein. Jedoch sorgte Keil II postwendend für den Gleichstand. Der Kampf hatte seinen Höhepunkt, als Fünfert wenige Minute nach der Pause zum 2:1 für Chemie einschoss. Die Gäste, die sich nicht geschlagen geben wollten, versuchten das Steuer noch herumzureißen, doch fehlte ihrem Sturm in Tornähe die nötige Konzentration. Schließlich musste sich die Empor-Elf einen dritten Treffer der Räschener durch Langhammer gefallen lassen.
Torschützen:
1:0 Fünfert, R. (20.min.)
2:1 Fünfert, R. (56.min.)
3:1 Langhammer, G. (65.min.)
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: R. Knott (Einsiedel)
BSG Chemie:
B. Ratajczak - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, K. Ferenz, G. Langhammer, H. Nowack, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Vor der Rekordzuschauerzahl von fast 6000 erwiesen sich Motor Brandenburg und Chemie Großräschen als nahezu gleichwertig. Die Havelstädter kombinierten vor allem vor der Pause gefälliger, Chemie spielte wuchtiger und zweckmäßiger. Der Kampfeinsatz war prachtvoll. Großräschens Mittelverteidiger Wildner erwies sich erneut als kluger Dirigent aus dem Hintergrund. Seine langen Vorlagen sind "Zucker".
Quelle: Neue Fußball-Woche
In der 71. Minute fiel die Entscheidung
Schon lange vor Beginn dieses Punktspiels gegen Chemie Großräschen hatten sich vor dem Werner-Seelenbinder-Sportplatz lange Schlangen gebildet. So war es kein Wunder, dass bei Spielbeginn 6000 Brandenburger dicht an dicht den Platz umsäumten. Leider, das wollen wir vorwegnehmen, hat das Spiel die Erwartungen nicht ganz erfüllt, wenn auch die Gäste dank ihres größeren Einsatzes den Kampf gerecht mit 0:1 gewannen. Anfangs schien es, als ob es ein Kampf auf Biegen und Brechen werden würde. Beide Sturmreihen zeigten schöne Kombinationszüge, doch im Strafraum war man zu unentschlossen. Immer wurde der Ball noch einmal abgespielt, anstatt einen herzhaften Torschuss zu versuchen. In der 9. Minute hatten die Brandenburger ihre erste Großchance, als Pohl Linksaußen Wühn I in aussichtsreicher Position den Ball zuspielte. Dieser umspielte sogar noch den Torwart, blieb dann aber an einem Verteidiger hängen. Auf der anderen Seite schien in der 42. Minute der Führungstreffer fällig. Hier rettete aber der Torpfosten für den bereits geschlagenen Moritz.
In der 2. Halbzeit wechselte man den Halbrechten Juchert bei Motor Süd aus, aber auch Klaetsch machte es nicht besser. Vor allen Dingen ließ die Elf Kampfgeist vermissen. Die Gäste waren schneller am Ball und erzielten jetzt eine Feldüberlegenheit, die ihnen auch in der 71. Minute den Sieg bedeutenden Treffer einbrachte. Nun ein wildes Aufbäumen der Brandenburger. Doch in dieser Zeit zeigte es sich, dass die Gäste die Routine besaßen, um ihren knappen Torvorsprung zu halten.
Torschütze:
0:1 Langhammer, G. (71.min.)
Zuschauer: 5800
Schiedsrichter: F. Strobel (Greifswald)
BSG Chemie:
B. Ratajczak (88. H. Zinnert) - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, K. Ferenz, G. Langhammer, H. Nowack, W. Löben (50. M. Pongratz), G. Werschke, R. Fünfert
Die Chemie-Hintermannschaft hatte einen schwarzen Tag. Grobe Deckungsfehler gaben Motor Gelegenheit, überraschend drei Treffer zu erzielen, so dass Chemie ganz außer Fassung geriet. Mit Ruhe und Gelassenheit verteidigten die Gäste ihren Torevorsprung, währenddessen bei Chemie die Nervosität von Minute zu Minute wuchs.
Wienicke für Löben brachte mehr Schwung in den Angriff, aber auch sein eifriges Mühen wurde nicht von Erfolg gekrönt. In jeder Phase des Kampfes war Motor Herr der Lage. Als nach dem Wechsel die Chemie-Elf mit aller Macht versuchte, das Blatt zu wenden und auf ihrer Seite prächtige Einzelleistungen gezeigt wurden, blieben ihre Angriffe stets in der geschlossenen Motor-Abwehr, aus der Öhler und Jahn herausragten, stecken.
Besonders stark war der linke Flügel des Motor-Angriffs mit Frank und Schnieke, die die Chemie-Hintermannschaft immer wieder vor schwierigste Aufgaben stellten. Die größere technische Reife der Gäste war ausschlaggebend für ihren Sieg.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Erste Niederlage für Chemie Großräschen
Auf eigenem Platz erlitt Chemie Großräschen die erste Niederlage in dieser Punktspielserie. Mit Motor Jena stellte sich eine Fußball-Elf vor, die schon nach wenigen Minuten das Spielgeschehen bestimmte. In den ersten 30 Minuten erzielte die Mannschaft die drei Treffer für ihren über die gesamte Spielzeit unangefochtenen Sieg. Chemie hatte sich zwar vorgenommen, in der zweiten Spielhälfte das Blatt zu wenden, doch alle energisch geführten Angriffe blieben nur Stückwerk. Die geschlossene Abwehr der Jenaer und Torsteher Jahn waren unüberwindlich. Während bei Motor Jena Schnieke und Torsteher Jahn durch besonders gute Leistungen auffielen, waren es bei Chemie Großräschen Ratajczak und Lüddecke, die ihr Kollektiv vor einer größeren Niederlage bewahrten.
Torschützen: /
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: W. Koch (Berlin-Buch)
BSG Chemie:
B. Ratajczak - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, K. Ferenz, G. Langhammer, H. Nowack, W. Löben (40. J. Wienicke), G. Werschke, R. Fünfert
Vorwärtsstart war bestechend - aber dann...
Die bedauernswerten Großräschener guckten recht dumm aus der Wäsche, wie man so volkstümlich zu sagen pflegt, als sie vom Anpfiff weg überrannt wurden und fünfzehn Minuten hindurch keine Bande fanden. Stellungsspiel, Kombinationen und Gewitztheit der Vorwärts-Elf waren für das Auge verblüffend und für Großräschen zum Haareraufen. Aus allen Lagen beschossen die Stürmer der KVP das Gegentor, statt der zwei Treffer in dieser Zeit hätten gut und gernauch vier oder fünf im Chemie-Tor sitzen können. Erst dann fing sich Großräschen und spielte einen seiner besten Trümpfe, die Schnelligkeit aus, um ebenfalls zum Erfolg zu kommen. In Löben fand sich bald der erste Anwärter für Torerfolge. Doch erst, als es schon zu spät war, gelang ihm ein zählbarer Treffer. Im übrigen hinderten ihn der diesmal famos reagierende Jaschke und die betonharte Abwehr daran, mehr Unheil anzurichten. Die andere Stärke Großräschens, auf dem Rechtsaußenposten - Händler ließ sich reichlich oft überspielen - wurde ebenfalls nicht genutzt. Und mit Unfairness war bei Vorwärts schon gar kein Blumentopf zu gewinnen. Hierdurch und weil es einige Stürmer von Vorwärts offenbar nicht mehr nötig hatten, musste das Spiel nun verflachen. Eine Sonder-Foul-Prämie verdient der Chemie-Verteidiger Riesner. Mindestens vier- oder fünfmal musste er von Schiedsrichter Töllner ermahnt werden, ehe er von der eigenen Mannschaft (!) unsanft des Feldes verwiesen wurde. So gut Schiedsrichter Töllner anfangs sein Amt versah, so bedauerlich war danach seine Kompromissbereitschaft gegenüber dem Foulspiel.
Torschütze:
3:1 Löben, W. (70.min.)
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: K.-A. Töllner (Rostock)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, K. Ferenz, G. Langhammer (74. M. Pongratz), H. Nowack, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Trainer Lüddecke hatte Sorgen, mussten doch der am vergangenen Sonntag in Berlin des Feldes verwiesene Riesner und der an einer Halskrankheit laborierende Langhammer ersetzt werden. Wenn letzterer dennoch eingesetzt wurde, so nur deshalb, weil Pongratz vollkommen versagte. Demgegenüber präsentierte sich die Einheit-Elf in besonders guter Spiellaune.
Einen verheißungsvolleren Start hatten die Chemiker. Als sich die Gäste gefunden hatten und aufs Tempo drückten, waren ihre Angriffe stets gefährlich. Der Führungstreffer durch Fünfert fiel im Verlauf einer erneuten Druckperiode der Chemie-Elf. Überraschend erzielte Einheit durch ihren Rechtsaußen Drechsler, der durch sein trickreiches Spiel immer wieder zu gefallen wusste, den Ausgleich und die erneute Führung.
Der in den Angriff versetzte Wildner sollte in den letzten 25 Minuten für Chemie die Wendung bringen. Der Ausgleich lag in der Luft, doch wusste Greifswald geschickt über die Runden zu kommen.
Durch ihre Führung aufgemuntert, schossen die Gäste-Stürmer aus allen Lagen. Als bei einem erneuten Angriff der Gäste die Chemie-Verteidigung ausgespielt war, schoss der dreifache Torschütze Drechsler ungehindert zum 3:1 ein.
Aus der Chemie-Elf ragte Torhüter Zinnert durch prachtvolle Paraden heraus.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Chemie Großräschen 3:1 geschlagen
Chemie Großräschen hätte bereits in der ersten Spielminute den Führungstreffer erzielen können, hätte Pongratz mehr Einsatz gezeigt, als er wenige Meter vor der Torlinie von Einheit Greifswald den Ball am Fuß führte. Nach vielen Angriffen gelang Fünfert in der 28. Minute das 1:0. Den Ausgleich erzielte der talentierte Drechsel noch vor dem Wechsel, als sich die Chemie-Hintermannschaft einen groben Deckungsfehler erlaubte.
Nach der Pause warf die Chemie-Elf alle verfügbaren Kräfte in den Angriff. Pongratz wurde ausgewechselt und durch den noch an einer Halskrankheit leidenden Langhammer ersetzt, der aber auch nicht so recht zum Zuge kam. Mitten in diese Angriffsaktionen hinein fiel ebenfalls durch Drechsel überraschend der Führungstreffer der Gäste. Obwohl Chemie das Rennen nicht aufgab und nachdem Wildner in den Angriff ging, das gegnerische Tor bestürmte, fiel nicht der verdiente Ausgleichstreffer. Das Gegenteil war der Fall. In den fast völlig ungedeckten Strafraum der Chemie-Elf stieß der Gegner mit wenigen Spielern vor und erzielte den dritten Treffer.
Torschütze:
1:0 Fünfert, R. (28.min.)
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: H. Wolf (Bautzen)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, S. Wildner, H. Nowack, E. Lüddecke, K. Ferenz, M. Pongratz (46. G. Langhammer), J. Wienicke, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Starke Abwehrreihen - schwache Stürmer
Wenn auch das Ergebnis ziemlich eindeutig ausgefallen ist, so darf man sich dadurch nicht über den wahren Spielverlauf hinwegtäuschen lassen. Verdient ist der Sieg aber zweifellos. Die Begegnung stand im Zeichen starker Hintermannschaften, aber schwacher Stürmerleistungen. Das trifft vor allen Dingen auf die Gäste zu, die im allgemeinen enttäuschten. Befriedigen konnte lediglich das Abwehrzentrum, wo besonders Mittelverteidiger Wildner eine ansprechende Partie lieferte und durch geschicktes Stellungsspiel dem Glauchauer Innensturm viel Bewegungsfreiheit nahm. Trotz ansprechenden Feldspieles vermisste man im Sturm das notwendige Reaktionsvermögen, um zwingende Torgelegenheiten verwerten zu können, wie es besonders kurz nach Beginn des Spieles der Fall war. Sonst wäre es für Glauchau ungünstiger gekommen. Die Einheimischen gestalteten besonders die erste Spielhälfte zu ihren Gunsten, wobei beide Außenläufer als unermüdliche Ankurbler auffielen. Es wurde aber zu wenig geschossen. Zudem konzentrierte man die Angriffsaktionen übermäßig viel auf den Innensturm.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser ins Spiel und brachten die Glauchauer zunächst in Verwirrung. Mit ziemlicher Mühe gelang es, Tore zu verhindern. Als der erlösende Führungstreffer fiel, setzten die Platzbesitzer zu einem großartigen Endspurt an.
Torschützen: /
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: H. Lehnigk (Vetschau)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, W. Ferenz, E. Lüddecke, K. Ferenz, M. Pongratz, H. Kriening, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Koch vergab die Elfmeter-Ausgleichschance
Als der Schlusspfiff ertönte, atmeten die verhältnismäßig wenigen Zuschauer auf. Standen doch Sieg oder Unentschieden bis in die letzte Minute hinein auf des Messers Schneide. Lüddecke hatte seine Elf neu formiert. Wildner stand wieder im Angriff, Nowack auf dem Mittelverteidigerposten. Wildners trickreiches Spiel und seine außerordentliche Schnelligkeit brachten die Motor-Mannschaft aus der Fassung, während Nowack durch seine Ruhe und Schlagsicherheit die Chemie-Hintermannschaft zusammenhielt. Brauer als rechter Verteidiger fügte sich gut ein, muss jedoch noch schneller werden.
Bei Motor imponierte das gute Kombinationsspiel, das es ermöglichte, in wenigen Zügen gefahrvoll im gegnerischen Strafraum aufzukreuzen. Tore fielen nicht, weil die Motor-Stürmer zu ungenau schossen und Zinnert, abgesehen von wenigen Schwächen, überragend war.
Torchancen gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle, aber die risikolos arbeitenden Hintermannschaften gaben den oft nicht zielstrebig genug handelnden Fünferreihen keinen Meter Boden preis. Kondition und Einsatz waren auf beiden Seiten gut.
Der einzige Treffer des Tages resultierte aus einer Steilvorlage Löbens zu Wienicke (leider musste er wegen Knöchelverletzung in der Pause ausscheiden), der kurzentschlossen flach einsandte. Michallak rutschte das Leder dabei aus der Hand. Noch vor der Pause bot sich Motor durch einen Foul-Elfmeter eine Chance zum Ausgleich. Koch schob jedoch das Leder neben den Pfosten.
Wieder ein Sieg für Chemie Großräschen
Vor etwa 1000 Zuschauern standen sich in Großräschen mit Motor Mitte Magdeburg und Chemie Großräschen zwei Mannschaften gegenüber, die im wahrsten Sinne des Wortes um den Gewinn zweier Punkte rangen. Galt es doch für die Gäste ihre Position in der Spitzengruppe zu festigen und für Chemie wieder ins Mittelfeld der Tabelle vorzustoßen. Bereits in den Anfangsminuten hatten beide Stürmerreihen zwingende Torchancen, die aber im Übereifer vergeben wurden. Als in der 14. Minute Löben Rechtsaußen Wienicke mit einer Steilvorlage einsetzte, erzwang dieser mit einem Flachschuss das einzige Tor dieses Spieles. Noch vor dem Wechsel bot sich den Gästen durch einen Elfmeterball eine Chance zum Ausgleich, die aber Koch vergab, in dem er den Ball an den Pfosten schoss.
Das in der zweiten Halbzeit keine weiteren Treffer erzielt wurden, war das Verdienst beider Hintermannschaften, die den oft nicht zielstrebigen Fünferreihen keine Gelegenheit zum Torschuss ließen. Ragten aus der Chemie-Elf Wildner und Nowack heraus, waren es bei Magdeburg Thorhauer und Kümmel, die ihre Mitspieler überragten.
Torschütze:
1:0 Wienicke, J. (14.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: R. Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - S. Brauer, H. Nowack, W. Ferenz, E. Lüddecke, K. Ferenz, J. Wienicke (46. G. Langhammer), W. Löben, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
In einem äußerst fairen Fußball-Freundschaftsspiel unterlag eine sowjetische Armee-Auswahlmannschaft gegen Chemie Großräschen mit 0:4. Der sowjetische Trainer sagte zum Abschied: „In diesem Kampf ging es nicht darum, große Lorbeeren zu ernten, sondern im Vordergrund stand in erster Linie, die Freundschaft zwischen unseren Völkern zu vertiefen.
Torschützen:
1:0
2:0
3:0
4:0
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Studenten nach der Pause in Bedrängnis
Infolge des fast während des ganzen Spiels niedergehenden Sprühregens war die Rasenfläche im Kurt-Wabbel-Stadion recht glatt geworden und es gab viele Stürze und Fehlschläge. Beide Mannschaften lieferten sich ein hochanständiges Spiel. Die Gäste spielten kraftvoller und versuchten durch sofortige Weitergabe der Bälle und Flügelspiel zum Ziele zu kommen. Da aber die Hintermannschaft von Wissenschaft sehr konsequent abdeckte, gelangen Chemie nur selten Spielzüge über mehrere Stationen. In der ersten Hälfte erreichte Wissenschaft eine klare Feldüberlegenheit, es war aber ein Fehler von den Studenten, Wendt etwas zurückgezogen spielen zu lassen, so dass oft in entscheidenden Augenblicken der fünfte Angriffsspieler fehlte. Dabei wurde diesmal der Sturm von der Hintermannschaft, die endlich mit schnellen und teilweise recht guten Vorlagen aufwartete, starke Unterstützung zuteil. Großchancen vergab der Angriff der Studenten, da die Steilvorlagenoft zu spät erfolgten und Chemie in der Abwehr aufopfernd verteidigte, wobei vor allem Lüddecke und Zinnert glänzten.
Ganz anders nach Wiederbeginn. Wissenschaft wurde stark zurückgedrängt. Der Chemie-Sturm war aber nicht entschlossen genug, und die Torschüsse erfolgten überhastet. Bei einem schnellen Vorstoß konnte Schüßling auf 2:0 erhöhen. Gegen die nun verstärkte Hintermannschaft der Hallenser kamen die Grünweißen nur selten zu klaren Torgelegenheiten.
Torschütze:
2:1 Ferenz, K. (85.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: K.-H. Benedix (Treffurt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, E. Lüddecke, K. Ferenz, G. Langhammer, W. Löben, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Bei herrlichem Herbstwetter und guten Platzverhältnissen erlebten die bereits skeptisch gewordenen Großräschener Fußballanhänger einen dramatischen Kampf, der erst wenige Minuten vor Schluss von der Chemie-Elf zu ihren Gunsten entschieden wurde. Nachdem Löben in der 27. Minute durch ein prächtiges Kopfballtor seine Elf in Führung gebracht hatte, lief das Sturmspiel der Chemie-Elf immer schwungvoller. Jedoch zu langes Ballführen, ungenaues Zuspiel und Schusspech verscherzten die oft gut eingefädelten Angriffe. Überraschend kam der Ausgleich, den Rehbein wenige Minuten vor der Pause durch Nachschuss erzielte. Ferenz I, der in der Aufbauarbeit und im kämpferischen Einsatz Hervorragendes leistete, erzielte in der 84. Minute das Siegtor.
Torschützen:
1:0 Löben, W. (27.min.)
2:1 Ferenz, K. (84.min.)
Zuschauer: 1100
Schiedsrichter: P. Friebel (Blankenburg)
BSG Chemie:
H. Zinnert - S. Brauer, H. Nowack, W. Ferenz, E. Lüddecke, K. Ferenz, Th. Riesner, W. Löben (80. M. Pongratz), S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Der knappe Sieg geht auf Grund des flinkeren, dem Gegner in technischer Hinsicht um einiges überlegenen Berliner Sturmes vollauf in Ordnung. Wenn auch nicht verkannt werden darf, dass der Erfolg bis zur letzten Minute am seidenen Faden hing, als die Gäste in den Schlussminuten mit 6 Mann - wiederholt schalteten sich Lüddecke und Nowack (Wildner wurde Mittelverteidiger) mit ein - mit aller Macht um den Ausgleich kämpften. Beide Deckungsreihen blieben den Nachweis ihrer Zuverlässigkeit schuldig. Zu allem Glück aber standen in der Berliner Abwehr mit Spieckenagel und Schulz (nicht immer mit klarem Schlag!) noch zwei Aktivposten. Die Gästeverteidigung war oft offen wie ein Scheunentor, ohne Stellungsspiel und genauem Abschlag (Nowack, Brauer, Pongratz). Unermüdlich sich um das Sturmspiel bemühend der Routinier Lüddecke mit weitem Aktionsradius.
Torschützen: /
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: R. Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - S. Brauer, H. Nowack, W. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, Th. Riesner (62. W. Löben), G. Werschke, S. Wildner, K. Ferenz, R. Fünfert
Trainer Lüddecke hatte Sorgen. Er schilderte vor dem Spiel die schlechten Verhältnisse für die Spieler in Großräschen, die ungenügenden Voraussetzungen beim Training usw. Wer nachher seine Mannschaft im Spiel sah, der muss die Elf bewundern, wieviel Frische sie sich dennoch bewahrt hat und mit welch vorbildlichem Kampfgeist sie ihr Spiel absolvierte. Sie hatte in Wolfen nichts zu verlieren, sondern alles zu gewinnen. Dieser unbeugsame Wille zum Sieg war in jeder Phase des Kampfes sichtbar. Nie ließ sie sich durch Rückschläge verblüffen, sondern kämpfte sich immer wieder heran. Ihre weiträumigen, schnellen Angriffe brachten immer wieder Verwirrung, und ihr schönster Lohn war der Ausgleich buchstäblich in letzter Sekunde. Wolfen dagegen scheint sich zum Unentschieden-Spezialisten zu entwickeln. Sieben Unentschieden in einer Halbserie sind ein bisschen zuviel, und sie zeugen davon, dass man noch weit von der Form entfernt ist, die Siege garantiert. Hatte die erste Halbzeit noch Niveau, so sah man in der zweiten viel Leerlauf. Es gelang jetzt selten, die gegnerische Deckung auszuspielen. War es trotzdem der Fall, dann wurden die sich bietenden Gelegenheiten in unmöglicher Weise vergeben. In dieser Verfassung und mit so wenig Kampfgeist kann man keine Spiele gewinnen.
Torschützen:
1:1 Löben, W. (24. min.)
2:2 Wildner, S. (90.min.)
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Häber (Eisleben)
BSG Chemie:
H. Zinnert - S. Brauer, H. Nowack, Th. Riesner, E. Lüddecke, M. Pongratz, W. Löben (76. W. Ferenz), K. Ferenz, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Torschütze:
0:1
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Bis weit in die zweite Halbzeit hinein konnte der Bezirksklassenvertreter Fortschritt Cottbus auf eigenem Platz vor 2000 Zuschauern das Freundschaftsspiel gegen die DDR-Ligaelf von Chemie Großräschen völlig offen halten, obwohl Räschen durch ein von Löben in der 5. Minute erzieltes Tor schon 1:0 führte. Erst Mitte der zweiten Spielhälfte gelang es Ferenz I mit einem Kopfball das 2:0 herzustellen. Die Gäste kamen dann besser zum Zuge, obwohl, wie schon während der gesamten Spielzeit, ein Klassenunterschied nicht zu verspüren war. Während bei der Chemie-Elf besonders Wildner und Lüddecke gefielen, hatten die Einheimischen diesmal keine herausragende Spielerpersönlichkeit. Beide Mannschaften hatten mit Ersatz spielen müssen. Das Fehlen von Nowack machte sich genauso nachteilig bei Räschen bemerkbar, wie das Fehlen von Nölscher bei Cottbus.
Torschützen:
0:1 Löben, W. (05.min.)
0:2 Ferenz, K.
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Raumgreifendes Angriffsspiel hatte Erfolg
Schneebedeckter Boden und Schneegestöber während des ganzen Spieles beeinträchtigten das Spielgeschehen außerordentlich. Das Tempo jedoch, mit dem das Spiel über die 90 Minuten geführt wurde, war ein Beweis für die auf beiden Seiten vorhandene gute Kondition. Motor verzichtete zunächst auf Friedrich und setzte ihn erst nach dem Wechsel ein. Im übrigen war die Motor-Elf stark verjüngt und hinterließ einen guten Eindruck. Ihr Angriff, schnell in den Aktionen, war auch nach dem 1:3-Rückstand noch gefährlich und stellte die Chemie-Hintermannschaft immer wieder vor schwierigste Aufgaben. Chemie spielte ihr unkompliziertes und erfolgreiches Angriffsspiel mit weiten Pässen über die Flügel. Motore der Chemie-Elf waren Lüddecke, der aus allen Kopfballduellen als Sieger hervorging, und der in prächtiger Spiellaune befindliche Ferenz I.
Der Führungstreffer der Gäste hätte unbedingt von Chemie verhindert werden können, wäre das Leder risikolos aus den eigenen Reihen geschlagen worden. Die 1:0-Führung der Gäste war für die Platzbesitzer das Signal zum Generalangriff, der mit der Pausenführung von 2:1 abgeschlossen wurde.
Auch nach der Pause erkämpfte sich die Chemie-Elf, durch Rückenwind begünstigt, leichte Feldvorteile, in deren Verlauf ihr 3. Treffer fiel.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Motor Wismar in Großräschen geschlagen
Seit längerer Zeit spielte Chemie Großräschen wieder einmal vor heimischen Zuschauern. Obwohl schneebedeckter Boden und anhaltender Schneefall das Spielgeschehen stark beeinträchtigten, wurde der Kampf über die 90 Minuten temporeich und spannend gestaltet. Als die Gästemannschaft in der 34. Minute, durch einen Abwehrfehler der Chemie-Hintermannschaft begünstigt, die Führung übernahm, kam erst Leben in die Chemie-Angriffsreihe. Ferenz I und Wildner brachten die Chemie-Elf in Führung. In der 50. Minute sorgte Fünfert für den endgültigen Sieg der Platzbesitzer. Bei Chemie Großräschen ragten besonders Lüddecke und Ferenz I heraus.
Torschützen:
1:1 Ferenz, K. (40.min.)
2:1 Wildner, S. (42.min.)
3:1 Fünfert, R. (50.min.)
Zuschauer: 700
Schiedsrichter: Janda (Berlin)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, H. Nowack, Th. Riesner, E. Lüddecke, M. Pongratz, W. Löben, K. Ferenz, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Umstrittenen Freistoß zum Sieg genutzt
Hennigsdorf hatte diesmal der Gefahr über die Stränge schlagender Fanatiker von vornherein Einhalt geboten. Durch Flugblätter und Worte des Trainers Udo Meier wurde über einen Funkwagen den Enthusiasten vor dem Spiel eine kleine Lektion erteilt. Wie gut diese Vorsichtsmaßnahme war, zeigte sich, als es zum Ende der Spielzeit zu einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung kam, die den Hennigsdorfern ihren schon sicher gewähnten Punkt entführte. Wer hatte "Hand" gemacht, Hennigsdorf oder Großräschen? Feststeht auf jeden Fall, dass Löben die Situation schneller als die protestierende heimische Abwehr ergriff, den Freistoß für Großräschen zu einem schnellen Vorstoß ausnützte, seinen Mittelstürmer glänzend bediente und den von Brust knapp abgewehrten Ball zum siegbringenden Tor einschoss. Bester Mann, wenn auch viel zu eigensinnig, war Dose. Sein Eifer und Einsatz überragte alles. Doch auch diesmal fehlte die rechte Harmonie im Sturm, weil Brinkmann sehr wenig brachte. Röstel war schon am Beginn des Spiels angeschlagen und hatte in Riesner einen sehr cleveren Gegner vor sich, so dass es auch auf dieser Seite nicht voll klappte. Zudem machte man den Fehler, viel zu lange mit dem Ball im hohen Schnee zu laufen. Großräschen versuchte es mit weichen, hohen Vorlagen, und siehe da, das klappte besser. Vom technisch schönen Spiel war allerdings bei ihnen kaum etwas zu entdecken. Gefallen haben uns beide ersten Tore. Wildners Kopfstoß, den er unmittelbar auf eine Ecke hin verwandelte, und auch Doses aus kurzer Drehung heraus unerwartet eingeschossener Treffer. Nicht gefallen haben uns in mehr als einem Punkt die Abwehrreihen, besonders auf den rechten Seiten.
Torschützen:
0:1 Wildner, S. (19.min.)
1:2 Löben, W. (86.min.)
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: E. Hilsing (Frankfurt/Oder)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, H. Nowack, Th. Riesner, E. Lüddecke, M. Pongratz, W. Löben, K. Ferenz, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Schlechte Platz- und Witterungsverhältnisse waren üble Begleiterscheinungen dieses temporeichen Kampfes, so dass die Technik ganz ins Hintertreffen kam. Beide Mannschaften bevorzugten auch nur die erfolgsversprechende halbhohe Spielweise. Auf Seiten der Chemie-Elf wirkte der sich durch konsequente Manndeckung gut einfügende Nachwuchsspieler Krause mit. Trainer Böning hatte vor Kirdorf und Schüßling Kaminski den Vorzug gegeben, der auch in der ersten Viertelstunde für Wissenschaft die Führung herausschoss. Jedoch zwei prachtvolle Kopfballtore von Löben sicherten den Platzbesitzern die Pausenführung. Die nach dem Wechsel von Chemie eingeleitete Drangperiode schloss Wildner mit dem 3:1 ab.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Auch im dritten Spiel siegte Großräschen
Auch das dritte Meisterschaftsspiel der 2. Halbserie gegen Wissenschaft Halle endete mit einem eindeutigen Sieg für Chemie Großräschen. Platz und Witterungsverhältnisse beeinflussten das Spiel stark, so dass die technische Seite in keiner Phase des Kampfes zu ihrem Recht kam. Die mit der Windrichtung spielenden Studenten aus der Saalestadt übernahmen in der ersten Viertelstunde durch ihren Linksaußen Kaminski die Führung. Zwei prachtvolle Kopfballtore von Chemie stellten dann den 2:1-Halbzeitstand her. Nach dem Wechsel erzielte Wildner den dritten Treffer für die Platzbesitzer. Der spannende Kampf endete mit einem vierten Treffer von Fünfert.
Torschützen:
1:1 Löben, W. (18.min.)
2:1 Löben, W. (27.min.)
3:1 Wildner, S. (47.min.)
4:1 Fünfert, R. (80.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: W. Schumberg (Heidenau)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, W. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, W. Löben, K. Ferenz, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
In einem äußerst schnellen Treffen erwiesen sich die Gäste aus Großräschen kämpferisch viel stärker als erwartet, vor allem ihre Hintermannschaft, in der Stopper Nowack, der Spieler-Trainer Lüddecke und Torwart Zinnert herausragten. Die Eislebener hatte spielerische Vorteile, aber das Schmerzenskind, der Sturm, zeigte keinen Einsatz und verzettelte sich mit der übertrieben engen Spielweise.
Als die Einheimischen nach dem Wechsel pausenlos stürmten, konnten sie lediglich den 2:0-Vorsprung Großräschens verkürzen. Es sah in dieser Zeit keinesfalls nach einem Sieg von Großräschen aus, denn Dynamo drückte mächtig, und nur selten starteten die Gäste mit vereinzelten Durchbrüchen. Chancen für Eisleben gab es genug, sie führten jedoch zu keinen weiteren Erfolgen.
Torschützen:
0:1 Kühnert (12.min.)
0:2 Wildner, S. (36.min.)
1:3 Wildner, S. (75.min.)
Zuschauer: 2500
Schiedsrichter: W. Lehnigk (Vetschau)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, W. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, W. Löben, Kühnert, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Wienicke eine große Angriffsverstärkung
Erst wenige Stunden vor Spielbeginn konnte Lüddecke seine Elf endgültig aufstellen, hatte er sich doch selbst am vergangenen Sonntag eine Erkältung zugezogen, die sein Mitwirken in Frage stellte. Ein glücklicher umstand ergab, dass die nach Verletzung auskurierten Ferenz I und Wienicke mitwirken konnten, um die durch Verletzung entstandenen Lücken zu schließen. Ferenz I, der für seinen Bruder verteidigte, entledigte sich seiner Aufgabe geschickt und Wienicke auf rechtsaußen verstärkte die Durchschlagskraft des Angriffs der Platzbesitzer außerordentlich. Das Gästetor hütete zum erstenmal wieder Schreiber, der an einer Verletzung lange Zeit laborierte.
Trotz schneebedecktem Boden und eisiger Kälte entwickelte sich vom Anpfiff weg ein temporeicher Kampf, bei dem bereits nach zwei Minuten durch Wienicke das erste Tor fiel. Wienicke, der auch den zweiten Treffer für die Platzbesitzer auf sein Konto verbuchte, erzielte ihn aus kurzer Distanz aus einem schier unmöglichen Schusswinkel, so dass die Abwehrbewegung Schreibers zu spät kam. Als dann bei den Platzbesitzern eine flaue Zeit eintrat, erzielten die Gäste, eine Deckungsschwäche der Großräschener ausnutzend, den Anschlusstreffer.
Die zweite Halbzeit begann zunächst mit leichten Feldvorteilen der Wolfener, die auch im Verlauf einer Druckperiode den Gleichstand erzielten. Am Erfolg ihrer Elf hatten Erdmann und Warwzyniak, die stets gefährlich vor dem Großräschener Gehäuse aufkreuzten, entscheidenden Anteil.
Die Platzbesitzer gewannen schließlich wieder die Oberhand und erzielten durch Werschke und Löben das Endresultat. Bei den Platzbesitzern war es Werschke, der als Ballschlepper und Angriffsdirigent besonders hervorragte.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Großräschen schlug auch Chemie Wolfen
Großkampfstimmung herrschte am Sonntag in Großräschen, als es bereits in der ersten Viertelstunde 2:0 für die Platzbesitzer hieß. Rechtsaußen Wienicke war der glückliche Torschütze, der nach längerer Pause wegen Verletzung zum ersten Male wieder zum Einsatz kam und dem Großräschener Angriff die nötige Durchschlagskraft verlieh. Durch eine schwache Abwehrleistung der Großräschener Hintermannschaft vermochten die Gäste durch ihren Halblinken Flieger noch vor der Pause auf 1:2 heranzukommen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit beherrschte zunächst Chemie Wolfen das Spielgeschehen und erreichte durch Dennecke den Gleichstand. Als Wienicke drei Minuten später einige Gegenspieler umspielte und zu Werschke flankte, schoss dieser kurzentschlossen am Torwart Schreiber vorbei zum 3:2 ein. In der 68. Minute stellte Löben das 4:2 her.
Torschützen:
1:0 Wienicke, J. (02.min.)
2:0 Wienicke, J. (17.min.)
3:2 Werschke, G. (58.min.)
4:2 Löben, W. (68.min.)
Zuschauer: 700
Schiedsrichter: Engelhardt (Zwickau)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke, W. Löben, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert (65. G. Langhammer)
Abgesehen von den wenigen nicht ungefährlichen und meist vom zurückgezogenen Mittelstürmer Wildner eingeleiteten Durchbrüchen der Chemie-Elf lagen die Wurzener laufend im Angriff. Eine großartige Abwehrleistung der Gäste, voran Torwart Zinnert und Mittelläufer Nowack, ließen jedoch zählbare Erfolge der Muldestädter lange nicht zu. Die Einheimischen zeigten technisch klar bessere Leistungen und versuchten auch immer wieder, im Gegensatz zu den Gästen, den Ball flach zu halten. In Tornähe scheiterten jedoch Wurzens zu eng eingeleiteten Angriffe, wobei die Außenstürmer zu viel nach innen drängten, immer wieder an der massierten und auch recht harten Chemie-Deckung scheiterten. Schon bis zur Pause brannte es mehrmals lichterloh vor dem Großräschener Tor, und war der ausgezeichnete Schlussmann Zinnert schon überwunden, dann rettete noch ein Abwehrspieler auf der Torlinie. Bei entschlossenerem Torschuss der Emporstürmer musste schon bis zur Halbzeit ein dem Spielverlauf nach verdienter Torvorsprung herausgeschossen sein.
Nach Wiederbeginn änderte sich am Spielgeschehen nichts. Selten konnten die Gäste bis in den Empor-Strafraum vordringen, während auf der Gegenseite die Großräschener Abwehr, die durch vieles Ballausschlagen über die Zeit zu kommen suchte, anhaltend stark unter Druck gesetzt war. Als der Wurzener Klamt, der schon vorher mit Kötting und Kotte den Wurzener Strafraum erfolgreich abschirmte, 20 Minuten vor Spielschluss für den verletzt ausscheidenden Hinneburg mit in den Angriff ging, kam die bis dahin schwer zu erschütternde Chemie-Abwehr doch ins Wanken.
Torschützen: /
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: Unterdammer (Lichtensee)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke, W. Löben, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Knöcheltiefer, matschiger Schnee war ein großes Hindernis für die 22 Aktiven. Statt sich den Bodenverhältnissen spielerisch anzupassen und mit weiten Vorlagen zu operieren, verfiel man auf beiden Seiten immer wieder in den Fehler des kräftezehrenden langen Ballschleppens.
Obwohl sich die Gäste schneller mit den Bodenverhältnissen abfanden, wussten sie dieses Plus nicht zu ihrem Vorteil auszuwerten. Einmal war es die Unentschlossenheit ihrer Fünferreihe, ein anderes Mal der ausgezeichnete Zinnert, der mit prachtvollen Paraden aufwartete, so dass Erfolge ausblieben. Dagegen wirkte der Chemie-Sturm, wenn er auch nicht an die gewohnten Leistungen anzuknüpfen vermochte, druckvoller. Ständiger Platzwechsel stellte die Gäste-Hintermannschaft immer wieder vor ernste Aufgaben.
Als dann wenige Minuten nach Wiederbeginn Löben auf halblinker Position in Szene gesetzt wurde, im Alleingang dem Gästetor zusteuerte, gab es für Moritz bei dem ins lange untere Eck abgefeuerten Schuss keine Abwehrmöglichkeit.
Zwar rafften sich die Brandenburger im letzten Spieldrittel noch einmal auf, jedoch mangelte es ihren Angriffen an Schwung. Es wurde zu viel mit dem Ball gelaufen, statt ihn schnell und präzise abzuspielen. So verstrich auch diese Zeit ungenutzt, währenddessen in der 70. Minute für Chemie beinahe der 4. Treffer fiel.Der von Wildner aus der Luft scharf abgefeuerte Ball wurde von Moritz verfehlt und sprang über die Latte ins Aus.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Großräschen siegte mit 3:0 Toren
Das Spiel Chemie Großräschen gegen Motor Süd Brandenburg wurde durch den Schnee stark beeinträchtigt. Obwohl die Chemie-Elf bereits in der 1. Halbzeit durch Löben und Wienicke mit 2:0 in Führung lag, vermochte sie nicht in gewohnter Weise anzugreifen. Viel zu lange wurde der Ball gehalten, so dass es zu keinem flüssigen Kombinationsspiel kam. Die Gäste, die sich sehr schnell mit den Bodenverhältnissen abfanden und zeitweilig im Spiel überlegen waren, ließen jedoch in Tornähe jegliche Zielstrebigkeit vermissen. Schließlich war es erneut Löben, der mit einem platzierten Schuss den Gästetorsteher zum dritten Male bezwang. Die Gäste versuchten im letzten Drittel des Spieles das Resultat für sich günstiger zu gestalten. Die taktfeste Abwehr des Platzbesitzers ging jedoch auf kein Risiko ein.
Torschützen:
1:0 Löben, W. (30.min.)
2:0 Wienicke, J. (44.min.)
3:0 Löben, W. (50.min.)
Zuschauer: 1100
Schiedsrichter: R. Kunert (Dresden)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke, W. Löben, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Holzes Können strahlte Ruhe und Sicherheit auf seine gesamte Abwehr aus, in der neben dem Mittelverteidiger alle Kräfte einschließlich des Tormanns ihre Leistungen zu steigern vermochten. Hanne als einziger Verbindungsmann zwischen Deckung und Vorderreihe wurde das Pensum nie zu viel. Die Taktik hatte sogar Erfolg, denn Sass II als zusätzlicher Stürmer bedeutete Druckverstärkung auf das gegnerische Tor. Chemies guter Start ließ für Greifswald Böses ahnen, doch verbrannte das Strohfeuer nach 12 Minuten, als Wildner von Holze klar beherrscht wurde und durch Rochaden nach außen keine Bewegungsfreiheit erhielt. Drechsel und Tews bereiteten vorbildlich den 1. Treffer vor. Hoffmann glänzte in bester Spiellaune und auch die übrigen Stürmer gefielen. Großräschen missfiel durchaus nicht und versuchte ebenfalls über die Flügel raumgriefend und zweckmäßig zum Erfolg zu kommen. Der Schneeboden behagte Chemie allerdings weniger. Der Antritt war schwer, die Torschüsse kamen zu ungenau oder blieben aus. Zweimal schien Kopp schon überwunden und nur mangelnde Schusskraft verhinderte einen Großräschener Treffer. Als gegen Ende Chemie nochmals versuchte, den Ausgleich zu erreichen, stand die Einheit-Deckung voll auf dem Posten. Hapke pfiff korrekt, doch hätte er besser daran getan, sich von den zweifelhaften Entscheidungen der Linienrichter nicht mehrfach negativ beeinflussen zu lassen.
Torschütze:
2:1 Fünfert, R. (72.min.)
Zuschauer: 3500
Schiedsrichter: W. Hapke (Rostock)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowack, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke (68. G. Langhammer), W. Löben, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Nur 20 Minuten Großräschener Ansturm
Infolge starker Niederschläge in der vergangenen Nacht war der Chemie-Platz in Großräschen Mitte unbespielbar, so dass das Spiel in Großräschen Süd mit 40 Minuten Verspätung zur Austragung gelangen musste. Auf die ungewöhnliche Vorgeschichte, die dieser Meisterschaftskampf hatte, kann aus Platzmangel leider nicht näher eingegangen werden. Fest steht auf jeden Fall, dass es bei den derzeitigen Wiiterungsverhältnissen unbedingt notwendig wäre, das die angesetzten Schiedsrichter schon am Sonnabend anreisen. Der Kampf hatte Spannung und viele Höhepunkte. Nachdem Krause, der auch gleichzeitig aktiv an den Boxmeisterschaften teilnimmt, gesperrt ist, und Nowack erkrankte, war Lüddecke zur Umstellung seiner Elf gezwungen. Nach Erkrankung stand erstmalig wieder Ferenz II in der Verteidigung. Im Glauchauer Angriff wirkte erstmalig über 90 Minuten der 18jährige Hähle mit und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Viel zu umständlich operierte Großräschens Angriff und ließ günstige Torgelegenheiten gleich in den Anfangsminuten aus, während die Gäste einen zweckmäßigen Fußball spielten und die sich bietenden Torchancen restlos ausnutzten. Als es dann eine Minute vor dem Wechsel schließlich 2:2 hieß, glaubte man an eine Wendung im Spielgeschehen. Jedoch ungenaues Zuspiel und vor allem viel zu langes Ballschleppen ließ in den Reihen der Großräschener kein flüssiges Kombinationsspiel zustande kommen. Wie schon so oft, fand sich Großräschen erst in den letzten 20 Minuten und versuchte mit aller Macht, das Steuer herumzureißen. Wienicke wurde ausgewechselt und Wildner als zusätzlicher Angriffsspieler nach vorn geschickt. Zwar erlangte der Platzbesitzer ein Übergewicht und bestürmte das gegnerische Tor unaufhörlich, jedoch der Gegner war geschickt und routiniert genug, seinen verdienten Sieg erfolgreich zu verteidigen.
Torschützen:
1:2 Löben, W. (37.min.)
2:2 Löben, W. (44.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Stahn (Görlitz)
BSG Chemie:
H. Zinnert - S. Brauer, S. Wildner, W. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke (70. G. Langhammer), K. Ferenz, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Generalangriff kam zu spät
An diesem Kampf, der bereits am Sonnabend ausgetragen wurde, wird ZSK Vorwärts noch lange zurückdenken, und wir glauben nicht zu übertreiben, wenn wir behaupten, dass dieses Spiel eins der schwersten unseres Spitzenreiters in dieser Meisterschaftssaison war. Während im ersten Durchgang die Volkspolizisten dominierten und wahre Fußballkunsr zeigten, stand die zweite Halbzeit im Zeichen erbitterter Angriffe der Chemiker.
Anstoß - und schon brannte es zweimal lichterloh vor dem Gehäuse der Volkspolizisten. Jedoch übergroße Nervosität auf Seiten des Chemie-Angriffs und vor allem Respekt vor den großen Namen der Eilitz, Scherbaum, Marotzke, Jaschke ließen Großräschen die zwingenden Torchancen vergeben.
Da verstand die Vorwärts-Angriffsreihe ihr Handwerk weit besser. Mustergültige Kombinationszüge bei schneller Ballabgabe und direktem Zuspiel ließen die Gäste kurz hintereinander zu zwei Erfolgen (Weigel und Mücklich) kommen. Eine konsequente Manndeckung hätte hier wahrscheinlich mehr erreicht als diese unkonzentrierte Raumdeckung.
Obwohl Vorwärts klar das Mittelfeld beherrschte (großen Anteil daran hatten Scherbaum und Reichelt), gelangen dem Gastgeber über seinen stärkeren linken Flügel immer wieder gefährliche Angriffe, die auch schließlich zu Erfolgen führten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Gäste zunächst im Feldspiel noch tonangebend. Von Minute zu Minute wechselte jedoch das Bild. Nun konnten sich auch Lüddecke und Pongratz, die in diesem Kampf ein ungeheures Arbeitspensum erledigten, wirkungsvoller in die Angriffshandlungen einschalten. Alle Achtung vor dem jungen Talent Pongratz, der einer der eifrigsten und erfolgreichsten Spieler der Chemie-Elf war und über eine ausgezeichnete Kondition verfügt.
Vom Rückenwind begünstigt, wurde von Chemie Angriff auf Angriff vorgetragen, bei denen es Torchancen noch und noch gab. Wienicke knallte das Leder gegen die Latte, Langhammer, der für den verletzten Werschke hereingekommen war, vergab zwei Torgelegenheiten, und Fünfert erzielte schließlich mit einem Scharfschuss den zweiten Anschlusstreffer.
Der Ausgleich lag in der Luft. So blieb dieser Spielabschnitt eine völlig einseitige Angelegenheit der Großräschener. Die Volkspolizisten mussten sich auf einzelne, allerdings bei ihrem Schussvermögen, stets gefährliche Vorstöße beschränken. Dieser Kampfgeist fehlte der Chemie-Elf in der ersten Halbzeit!
Schiedsrichter Trumm war seiner Aufgabe in keiner Weise gewachsen. Sein lasches Durchgreifen gegenüber Unfairniss beschwor zeitweise eine harte Gangart herauf.
Quelle: Neue Fußball-Woche
ZSK Vorwärts KVP siegte nur knapp
2500 Zuschauer erlebten am vergangenen Wochenende in Großräschen einen Fußballkampf, der keine Wünsche offen ließ. Bei diesem Treffen war längere Zeit unverkennbar, dass das Spiel von ZSK Vorwärts Berlin ideenreicher und flüssiger wirkte. Die Gastgeber konnten dieses Plus der Gäste nur durch vorbildlichen Kampfgeist wettmachen. Weigel und Mücklich entschieden mit je einem Treffer schon in der ersten halben Stunde den Kampf für die Volkspolizisten. Zwar gelang den Gastgebern noch vor dem Wechsel durch ein prachtvolles Kopfballtor von Löben der Anschlusstreffer, doch postwendend erhöhten die Gäste aber das Resultat auf 3:1.
Die zweite Halbzeit verlief im Zeichen erbitterter Angriffe der Großräschener, denen sich die Volkspolizisten zunächst noch erfolgreich widersetzen konnten. Als dann Fünfert den zweiten Anschlusstreffer für die Gastgeber erzielte, kam Leben in die Reihen der Chemieelf. Trotz vieler Torchancen für Großräschen änderte sich bis zum Schlusspfiff am 3:2-Sieg der Gäste nichts mehr.
Torschützen:
1:2 Löben, W. (23.min.)
2:3 Fünfert, R. (56.min.)
Zuschauer: 2500
Schiedsrichter: F. Trumm (Dresden)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, S. Wildner, Th. Riesner, E. Lüddecke, M. Pongratz, W. Löben, K. Ferenz, J. Wienicke, G. Werschke (56. G. Langhammer), R. Fünfert
Wildner war Kochs "Schutzengel"
Magdeburgs Fußballfreunde sind Kummer gewöhnt, auch diesmal mussten sie lange zuschauen, wie die Mannschaft aus Großräschen in der ersten Spielhälfte das Spiel diktierte, wie ihre eigene Elf immer mehr in die Defensive gedrängt wurde. Zugegeben, dass nicht ein Spiel wie das andere sein kann, aber was am Sonntag im Heinrich-Germer-Stadion geboten wurde, war nicht viel. Die Magdeburger mussten auch in diesem Spiel auf die Verletzten Ilsch, Kümmel und Holke verzichten und hatten dazu noch das Pech, dass der nach seiner noch nicht ausgeheilten Verletzung zu früh eingesetzte Thorhauer in der zweiten Spielhälfte nur noch als Statist mitwirken konnte. Auch die Gäste hatten nicht ihre stärkste Elf zur Stelle. Der Wind ließ keine technischen Feinheiten im Spiel zu, aber man hätte gerade deshalb das Leder unbedingt flach halten müssen, dann wäre die Ballkontrolle leichter gewesen.
Nach dem Seitenwechsel waren die Magdeburger die klar bessere Elf. Die Abwehrreihen der Gäste erwiesen sich aber als stärkster Mannschaftsteil und vermochten alle Angriffe der Motor-Fünferreihe abzuwehren. Koch wurde von Wildner scharf bewacht und verstand es auch selten, sich von seinem Gegner zu lösen. Der Sturm vergab Torchancen am laufenden Band. Der mit Abstand beste Spieler auf dem Felde war Torhüter Zinnert. Das Spiel bewegte sich in der zweiten Halbzeit oft an der Grenze des Erlaubten. Schiedsrichter Sasse fand zu dieser Härte keine Einstellung. Als Unparteiischer sollte er den Mut aufbringen, bei absichtlichem Foulspiel im Strafraum den erforderlichen Strafstoß zu verhängen und nicht beide Augen zuzudrücken.
Torschützen:
0:1 Werschke, G. (23.min.)
0:2 Fünfert, R. (42.min.)
Zuschauer: 12000
Schiedsrichter: H. Sasse (Halle)
BSG Chemie:
H. Zinnert - W. Ferenz, S. Wildner, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke, Brachwitz (58. G. Langhammer), W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Unentschlossene Motor-Elf ließ sich überraschen
Großräschen blieb dem Ruf als Kampfmannschaft nicht schuldig. Große Schnelligkeit und eine erstaunlich gute Kondition waren die Grundlagen zu dem Erfolg. Jenas Abwehr fand sich nur schwer bei den
über die schnellen Flügel vorgetragenen schwungvollen Angriffen zurecht. So wurde sie durch die schnellen Anfangserfolge überrascht. Die technischen Vorteile lagen sichtbar auf Seiten der Jenaer,
aber letzter Einsatz und genaue Manndeckung im Strafraum ließen die Motor-Spieler nicht zu Erfolgen kommen. Allerdings erleichterten sie der Chemie-Abwehr die Arbeit durch ihre Unentschlossenheit und
ihr teilweise eigensinniges Spiel. Man kann fast von einem Spiel der verpassten Gelegenheiten sprechen. Klare Torchancen wurden von den Jenaern ausgelassen. Schnieke wurde von dem jungen Pongratz
zwar gut bewacht, doch war er trotzdem Jenas stärkster Stürmer. Leider blieben aber die Zweikämpfe nicht immer sauber, da der alte Routinier dem jungen Spieler technisch doch überlegen war. Chemie
Großräschen hatte in Wildner und Lüddecke sowie Torwart Zinnert überragende Abwehrspieler. Im Sturm gefielen die Halbstürmer, die auch bei der starken Überlegenheit von Motor in der zweiten Halbzeit
ständig für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgten. Einen Elfmeter, den Schiedsrichter Scherf nach unserer Meinung als Konzession gab, da er vorher ein offensichtliches Handspiel von
Wildner im Strafraum nicht ahndete, konnte Neuendorf nicht verwandeln.
Torschützen:
0:1 Wienicke, J. (07.min.)
0:2 Langhammer, G. (09.min.)
1:3 Langhammer, G. (71.min.)
Zuschauer: 8000
Schiedsrichter: Scherf (Limbach)
BSG Chemie:
H. Zinnert - S. Brauer (70. J. Krause), S. Wildner, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke, G. Langhammer, W. Löben, G. Werschke, R. Fünfert
Einheit-Angriff steigerte sich nach der Pause
Bei der richtigen Einstellung zum Spiel und Gegner zog zunächst Chemie, ehe sich die Gäste gefunden hatten, mit zwei Toren davon. Schwungvolle und mit großer Schnelligkeit über die Flügel
vorgetragene Angriffe waren die Grundlage zum Erfolg. Dann aber kam eine schwache Viertelstunde. Die Gäste vermochten sich aus der Umklammerung zu befreien und erzielten durch ihren agilen
Grille einen Anschlusstreffer. Als dann aber Wienicke mit einer Steilvorlage davonjagte und die Einheit-Hintermannschaft auf Abseits reklamierte, schob er das Leder unter Spieckenagel hindurch zum
3:1 ins Netz.
War der Chemie-Angriff in der ersten Halbzeit von einer sprühenden Spiellaune beseelt, so wirkte er über weite Strecken der zweiten Halbzeit recht harmlos. Viel zu spät kamen die Vorlagen, so dass er sich immer wieder von der geschickten Gäste-Hintermannschaft in die gestellte Abseitsfalle locken ließ. Erst der zweite Treffer der Gäste löste das Signal zum Endspurt aus, den Fünfert mit einem Scharfschuss, nachdem wenige Minuten vorher Werschke das Leder gegen den Pfosten geknallt hatte, mit 4:2 abschloss. Konnte der Gästesturm in der ersten Halbzeit nicht gefährlich werden, so operierte er im zweiten Durchgang um so druckvoller. Aus ihm ragte Grille heraus. Dank der aufopfernden Arbeit der Chemie-Hintermannschaft, die während dieser Zeit vom Angriff wenig unterstützt wurde, vermochte Chemie dennoch den Sieg sicherzustellen. Aus der Chemie-Mannschaft ragten der unermüdliche Lüddecke und der technisch versierte Werschke heraus.
Torschützen:
1:0 Wienicke, J. (15.min.)
2:0 Langhammer, G. (23.min.)
3:1 Wienicke, J. (36.min.)
4:2 Fünfert, R. (81.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: Claus (Rosswein)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, K. Ferenz, E. Lüddecke, M. Pongratz, J. Wienicke, G. Langhammer, W. Löben (75. W. Ferenz), G. Werschke, R. Fünfert
Einheit Hoyerswerda erkämpfte sich ein Unentschieden
Im Freundschaftsspiel zwischen Einheit Hoyerswerda und Chemie Großräschen musste die DDR-Ligaelf von Großräschen alles aufbieten, um sich wenigstens ein Unentschieden zu erkämpfen. Die Chemie-Elf zeigte ein technisch reiferes Spiel und war im Spielaufbau genauer. Dieses Plus der Gäste glich Hoyerswerda durch einen sehr guten Kampfgeist aus. Durch ein Tor von Rechtsaußen Seliger lag Einheit bis zur 86. Minute mit 1:0 in Führung. Erst dann kam Großräschen zum verdienten Ausgleichstreffer. Rechtsverteidiger Hoffmann fälschte einen Flankenball mit dem Kopf ab und Torwart Buder konnte das Leder nicht mehr erreichen.
Torschütze:
1:1 Eigentor (86.min.)
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Das im Anschluss an den Waldlauf durchgeführte Fußballfreundschaftsspiel zwischen Chemie Großräschen und dem Bezirksmeister Chemie Weißwasser begeisterte die 800 Zuschauer nicht. Wildner konnte wohl in der zweiten Minute Großräschen mit 1:0 in Führung bringen, konnte aber nicht verhindern, dass Chemie Weißwasser mit 3:2 als Sieger den Platz verließ.
Torschützen:
Zuschauer: 800
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschütze:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschütze:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschütze:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Chemie kämpfte unverdrossen
Zum Abschluss mehrerer Kultur- und Sportveranstaltungen am Vortage des Ehrentages des Deutschen Bergmannes wurde in den späten Abendstunden des Sonnabends dieses Freundschaftstreffen in Senftenberg unter Tiefstrahlern durchgeführt. 24000 Watt beleuchteten die Spielfläche. Chemie hatte sich durch zwei Spieler des Cottbuser Bezirksligisten Chemie Schwarzheide verstärkt und vermochte durch einen ungestümen Kampfgeist den Briesker Kumpels anfangs im Gesamtspielgeschehen Gleichwertigkeit abzutrotzen. Mit Kampfgeist allein kann man aber nicht alles erreichen.
Die von Brieskes Hintermannschaft eingeleiteten Angriffe brachte den Sturm in Schussposition, wobei sich Lemanczyk immer wieder freispielte und zum gefährlichsten Spieler auf dem platz wurde. Die laufenden Wechsel der Kumpel-Stürmer, das Spiel in den freien Raum, das Zusammenspiel zwischen Sturm, Läuferreihe und Verteidigung setzten den Gegner schließlich matt.
Chemie-Torwart Zinnert gefiel uns ausgezeichnet. Er fand sich mit dem manchmal schon recht schwarz gewordenen weißen Ball gut ab. Auch der von Schwarzheide ausgeborgte Kabiersch zeigte Umsicht und gutes Stellungsspiel, wobei ihn besonders Nowack gut unterstützte. Der linke Sturmflügel mit Fünfert und Werschke gefiel uns besser als die rechte Seite.
Quelle: Neue Fußball-Woche
Aktivist Brieske-Ost siegte im Nachtspiel
Am Vorabend des Tages des deutschen Bergmannes standen sich in Senftenberg auf dem Sportplatz an der Briesker Straße in einem Freundschaftsspiel unter Tiefstrahlern Aktivist Brieske-Ost und Chemie Großräschen gegenüber, das die Bergarbeiter auf Grund größerer Spielroutine, technisch reiferer Spielweise und größerer Schusskraft im Sturm gewannen. Nach 26 Minuten Spieldauer hieß es 1:0, als ein Fernschuss des Briesker Linksaußen Wachtel unerreichbar für den ausgezeichneten Großräschener Torwächter Zinnert den Weg ins Netz fand. 4 Minuten später erhöhte Lemanczyk auf 2:0, ehe für Chemie Linksaußen Fünfert den Anschlusstreffer erzielen konnte. In der 71. Minute sorgte dann abermals Lemanczyk für den dritten und damit den Siegtreffer für Aktivist Brieske-Ost.
Torschütze:
2:1 Fünfert, R. (50.min.)
Zuschauer: 6000
Schiedsrichter: Stahn (Senftenberg)
BSG Chemie:
H. Zinnert - K. Ferenz, Kabiersch (Gastspieler BSG Chemie Schwarzheide), W. Ferenz, H. Schulze, H. Nowack, Knobloch (Gastspieler BSG Chemie Schwarzheide), W. Löben, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert