Saison 1955

Liga: I. DDR-Liga (Übergangsrunde)

 

Für das Jahr 1955 hatten sich die DDR-Fußballfunktionäre eine neue Idee einfallen lassen. Inspirierend am politischen Kampfspruch "von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen" wurde die Meisterschaftsrunde nach "sowjetischen Vorbild" auf das laufende Kalenderjahr umgestellt. Die Spielzeiten verliefen ab sofort von März bis Ende November. Da das halbe Jahr 1955 nun aber bereits vorüber war, wurde für den Herbst/Winter eine sogenannte Übergangsrunde ohne sportliche Auf- bzw. Abstiege beschlossen. Viele Vereine nutzten diese "Übungsrunde" dafür, eigenen Nachwuchskräften Spielpraxis zu geben. Auch die BSG Aufbau Großräschen setzte verstärkt auf junge Kräfte, musste aber bald feststellen, dass das Niveau der I. DDR-Liga doch ein anderes war, als in den Jahren zuvor erlebt.

Dies zeigte sich bereits in der Sommervorbereitung, als man vom Lokalrivalen Brieske, mittlerweile in den Sportclub Aktivist umgewandelt, eine saftige 1:8-Klatsche erhielt. Auch beim Vertreter der II. DDR-Liga, der BSG Einheit Greifswald, gab es ein ernüchterndes 0:2. Dem gegenüber standen Erfolge über Empor Kamenz (3:1), einer Auswahl der Sportvereinigung Aufbau (7:3) und Motor Süd Brandenburg (4:3).

Das Abenteuer I. Liga startet die BSG Aufbau Großräschen noch erfolgreich. Bei der BSG Chemie Glauchau gelang ein überraschender 6:3-Sieg, der eine Woche später mit einem 3:2 zu Hause über die BSG Chemie Agfa Wolfen noch einmal aufgewertet wurde. Dieser super Saisonstart entpuppte sich jedoch als Strohfeuer. Bereits in den kommenden Wochen wurde die Aufbau-Elf auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Fünf zum Teil eklatante Niederlagen (1:4 beim SC Wissenschaft Halle, 0:5 zu Hause gegen Motor Altenburg, 0:5 bei Motor Nordhausen-West, 0:9 bei Motor Mitte Magdeburg und 2:5 zu Hause gegen Fortschritt Meerane), folgten, nur unterbrochen von einem zwischenzeitlichen 2:1-Sieg gegen den SC Chemie Halle-Leuna (am 6. Spieltag). Die Quittung dieses Negativlaufs war das Abrutschen auf den letzten Tabellenrang. In diese Zeit hinein vollzog sich auch der nächste Trainerwechsel bei der BSG Aufbau Großräschen. Am 13. September 1955 übernahm Heinrich Theißen die Übungsleitertätigkeit von Herbert Friedrich. Aber auch er konnte natürlich nicht zaubern und so stand nach Ablauf der Übergangsrunde fest, dass es wohl sehr schwer werden würde, in der nächsten, dann wieder regulären, Saison die Spielklasse zu halten.

Um die Übergangsphase bis zum Start der neuen Meisterschaft zu überbrücken, führte der Fußball-Verband der DDR eine sogenannte Totorunde ein. In mehreren Vierer-Gruppen spielten die Vertreter der Oberliga, der I. DDR-Liga und ausgewählte Mannschaften der II. DDR-Liga die Sieger aus. Die BSG Aufbau Großräschen bekam es in der Gruppe II mit dem SC Aktivist Brieske/Senftenberg, der BSG Chemie Zeitz sowie der BSG Empor Wurzen-West zu tun. Zwei Partien fanden noch im Jahr 1955 statt. Bei Empor Wurzen-West musste Aufbau eine 2:5-Niederlage hinnehmen und am 1. Weihnachtsfeiertag verlor man zu Hause gegen den Lokalrivalen aus Brieske mit 0:3. Damit wurde die Übergangsrunde mit zwei negativen Erlebnissen beendet.

 

 

Trainer: H. Friedrich; ab 13.09.1955: H. Theißen

 

Spiele:

24.07.1955 TS BSG Empor Kamenz - Aufbau 1:3
27.07.1955 TS SC Aktivist Brieske/Senftenberg - Aufbau 8:1
31.07.1955 TS Aufbau - Auswahl der SVgg Aufbau 7:3
14.08.1955 TS BSG Einheit Greifswald - Aufbau 2:0
20.08.1955 TS BSG Motor Süd Brandenburg - Aufbau 3:4
28.08.1955 MS BSG Chemie Glauchau - Aufbau 3:6
03.09.1955 MS Aufbau - BSG Chemie Agfa Wolfen 3:2
04.09.1955 TS

ASK Vorwärts Cottbus - Aufbau

(zum 10. Jahrestag der demokratischen Bodenreform in Calau)

3:0
11.09.1955 MS SC Wissenschaft Halle - Aufbau 4:1
18.09.1955 MS Aufbau - BSG Motor Altenburg 0:5
02.10.1955 MS BSG Motor Nordhausen-West - Aufbau 5:0
09.10.1955 MS Aufbau - SC Chemie Halle-Leuna 2:1
16.10.1955 MS BSG Motor Mitte Magdeburg - Aufbau 9:0
30.10.1955 MS Aufbau - BSG Fortschritt Meerane 2:5
06.11.1955 MS Aufbau - SC Motor Jena 0:0
13.11.1955 MS BSG Motor Dessau - Aufbau 5:1
27.11.1955 MS Aufbau - BSG Wismut Gera 2:3
04.12.1955 MS BSG Chemie Zeitz - Aufbau 6:1
11.12.1955 MS

Aufbau - BSG Empor Wurzen-West

(in Senftenberg)

0:1
18:12.1955 TS

BSG Empor Wurzen-West - Aufbau

(Totorunde)

5:2
25.12.1955 TS

Aufbau - SC Aktivist Brieske/Senftenberg

(Totorunde)

0:3

 

Abschlusstabelle:

Pl. Mannschaften                                    Sp Tore Punkte
01.

BSG Fortschritt Meerane

13 27:15 18:8
02. BSG Motor Nordhausen-West 13 31:21 17:9
03. BSG Motor Dessau 13 29:23 17:9
04. SC Chemie Halle-Leuna 13 35:23 16:10
05. SC Motor Jena 13 30:20 16:10
06. SC Wissenschaft Halle 13 31:21 16:10
07. BSG Motor Mitte Magdeburg 13 33:20 14:12
08. BSG Motor Altenburg 13 25:23 12:14
09. BSG Wismut Gera 13 23:29 11:15
10. BSG Chemie Agfa Wolfen 13 22:26 10:16
11. BSG Empor Wurzen-West 13 17:24 9:17
12. BSG Chemie Zeitz 13 18:34 9:17
13. BSG Chemie Glauchau 13 28:39 8:18
14. BSG Aufbau Großräschen 13 18:49 7:19

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Statistiken und Spielberichte

 

 

Testspiel am 24.07.1955

BSG Empor Kamenz - BSG Aufbau Großräschen 1:3

Torschützen:

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

BSG Aufbau:

 

Testspiel am 27.07.1955

SC Aktivist Brieske/Senftenberg - BSG Aufbau Großräschen 8:1

Dem Sturm nicht gewachsen

 

Wer hätte gedacht, dass es zu solcher Deklassierung kommen würde. Die Gäste begannen recht eindrucksvoll. Ihr ungemeiner Kampfgeist führte sogar zum ersten Torerfolg dieses Spieles. Im herrlichen Hechtsprung vermochte Langhammer dicht über dem Erdboden das 1:0 für Aufbau erzielen. Dadurch wurde die Situation für den Sportclub gefährlich, da man annehmen musste, dass Aufbau auf Grund dieses Torvorsprunges eine vollkommen defensive Taktik einschlagen würde. Das Ausgleichstor von Auras in der 24. Minute kam daher zum richtigen Zeitpunkt und zwang die Gäste zum offensiven Spiel. Nach dem 2:1 von Lemanczyk gab es kein Halten mehr. Der von Horst Franke ständig in Szene gesetzte Aktivist-Sturm überrannte nahezu die Hintermannschaft der Gäste, und das Ergebnis lässt auch eindeutig die Überlegenheit erkennen. Die Großräschener Elf zerfiel einfach in ihre Bestandteile. Es fehlte ein Spieler, der die Mannschaft zum Kollektiv zusammenhalten konnte. Erfreulich war wieder, dass Trainer Schober nach der Sicherung des Sieges jungen Talenten die Möglichkeit gab, im Spiel mitzuwirken. Er bewies damit, dass der Einsatz von jungen Talenten bei ihm zu einem Prinzip geworden ist, das hoffentlich bei allen unseren Sportclubs recht bald eine Nachahmung finden wird.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschütze:

0:1 Langhammer, G. (17.min.)

 

Zuschauer: 3000


Schiedsrichter: K.-H. Unversucht (Forst)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H.-J. Puchalla, H. Nowack, Th. Riesner, G. Franke, G. Werschke, H. Zocher, H. Langer, G. Langhammer (26. J. Wienicke), H. Kriening, R. Fünfert

Testspiel am 31.07.1955

BSG Aufbau Großräschen - Auswahl der SVgg Aufbau 7:3

Sichtung der Aufbau-Spieler

 

Mit einem Vergleichskampf zum Zwecke der Formierung einer Auswahl-Elf hatte die Zentrale Leitung der SV Aufbau "ihre" gesamte Fußballelite nach Großräschen geholt. Die Auswahl mit Spielern der Aufbau-Betriebssportgemeinschaften Börde Magdeburg, Triebsees, Meißen und Bersbach stellte sich erstmals in dieser Zusammensetzung der Öffentlichkeit vor. Insgesamt standen für die Elf 15 Spieler zur Verfügung, die alle im Verlauf des Treffens zum Einsatz kamen, um vor den kritischen Augen der Trainer ihr Können unter Beweis zu stellen.

Aufbau Großräschen zeigte verständlicherweise eine geschlossenere Mannschaftsleistung. Trainer Friedrich hatte den Nachwuchsspieler Reistel (aus der A-Jugend kommend) und Kossiel (früher Motor Görlitz) aufgestellt, die sich gut einfügten. Leider musste Reistel später wegen Verletzung ausscheiden. Mit Mieth als Sturmdirigent, dessen kräftezehrende Dribblings allerdings oft noch den Angriffsschwung hemmten, war die Fünferreihe stets gefährlich, so dass Tore am laufenden Band fielen.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen:

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

BSG Aufbau:

 

Testspiel am 14.08.1955

BSG Einheit Greifswald - BSG Aufbau Großräschen 2:0

Noch  weitere Torchancen wurden verpasst

 

Einheit war dem Vertreter der ersten Liga in diesem Treffen klar überlegen. Viele "todsichere" Gelegenheiten wurden jedoch in den ersten zwanzig Minuten von der Greifswalder Angriffsreihe verpasst. Schon in der zweiten Minute nahm Stein eine Flanke aus der Luft auf und schoss gegen die untere Kante der Querlatte, von der der Ball ins Feld zurücksprang. Fünf Minuten später erwischte Schulz das Leder vor dem herauslaufenden Gäste-Torwart, trotzdem verschießt er. In der 13. bzw. 19. Minute bekamen nochmals Stein und Schult das Leder nicht in das leere Tor. Dann gelang es endlich Tews, eine Vorlage zu erlaufen, an Zinnert vorbeizuziehen und flach zum Führungstreffer einzuschieben. Kurz vor der Pause markierte Schulz den zweiten Treffer. Die Deckung der Großräschener hatte auf einen Abseits-Pfiff des souverän leitenden Schiedsrichters gewartet.

Mit aller Macht wollte Aufbau nach dem Wechsel das Blatt wenden, die Greifswalder Hintermannschaft deckte jedoch konsequent. Unnötig war das Verhalten des Halblinken Wienicke, der in diesem sonst fair durchgeführten Freundschaftstreffen zweimal verwarnt wurde und sich außerdem noch einige versteckte Fouls erlaubte.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche
 
 

Großräschens Angriff enttäuschte

 

Dank der besseren Angriffsleistungen blieb Einheit Greifswald im Fußball-Freundschaftsspiel gegen Aufbau Großräschen verdient mit 2:0 Toren siegreich. Großräschens Angriffsreihe fand während der gesamten 90 Minuten nicht die nötige Bindung und stellte für die Greifswalder Hintermannschaft keine ernsthafte Gefahr dar.

 
Quelle: Lausitzer Rundschau
 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 2500


Schiedsrichter: W. Koch (Berlin-Buch)

 

BSG Aufbau:

H. Zinnert - G. Franke, H. Langer, Th. Riesner, P. Kossiel, G. Werschke, H. Kriening, H. Zocher, G. Langhammer, J. Wienicke (68. K. Mieth), R. Fünfert

Testspiel am 20.08.1955

BSG Motor Süd Brandenburg - BSG Aufbau Großräschen 3:4

Die Brandenburger Sektionsleitung hatte sich entschlossen, für das Sonnabend- und Sonntag-Spiel zwei verschiedene Mannschaften aufzustellen, damit die Spieler nicht überanstrengt werden. Eine nicht gerade gute Leistung zeigte Aufbau Großräschen. Obwohl man bis zur 19. Minute schon 3:0 in Führung lag (Langhammer, Langer, Fünfert), konnte die Spielweise doch nicht überzeugen. Es wurde viel zuviel auf Kampf gespielt. Nachdem bei Brandenburg Schegletz für den unbeweglichen Kossowski den Stopperposten übernahm, kam Ruhe in die Brandenburger Hintermannschaft. Simon konnte noch vor der Pause auf 1:3 verkürzten. Jedoch schon drei Minuten nach dem Wechsel sorgte Mieth für das 1:4. Nun hatte sich aber auch der Brandenburger Angriff gefunden. Simon und Kofke (53. und 62.) brachten ihre Elf auf 3:4 heran, und unaufhörlich wurden die Lausitzer in ihre eigene Hälfte gedrängt. Nur der Brandenburger Schussungenauigkeit konnten es die Gäste verdanken, dass sie einen knappen Sieg aus Brandenburg mitnahmen.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche
 
 
Das Sonnabendspiel hatte zwei grundverschiedene Halbzeiten. Schwächen in der Abwehr (Koslowski) ließen schon nach kurzer Zeit die auf keinen Fall überzeugenden Gäste auf 0:3 davonziehen. Danach wurde Schegietz auf den Stopperposten beordert, und da kam Ruhe in die Abwehr. Simon brachte einen von der Latte zurückgeprallten Juchert-Rinkenbach-Freistoß per Kopf zum 3:1ins Netz (43.min.). Die einzige wirklich gute Kombination der Gäste, vom Rechtsaußen über den Mittelstürmer zum Halblinken Mieth vorgetragen, erbrachte das 1:4 (48.min.). Die restlichen 40 Spielminuten gehörten dann den kämpferischen Brandenburgern. Eine Steilvorlage nutzte Simon zum 2:4 aus (53.min.). Mit einem unerwarteten 40-Meter-Schuss, der an dem verdutzten Torwart vorbei ins Tor sprang, konnte Läufer Kofke auf 3:4 verkürzen. Unaufhörlich berannten nun die Brandenburger, bei denen man sich die Nachwuchsspieler Schegietz und Bertz merken sollte, das gegnerische Tor. Aber eine verstärkte Abwehr und die Schussungenauigkeit des Brandenburger Sturmes ließen keine weiteren Treffer zu.

 

Quelle: Brandenburger Neueste Nachrichten

 

Torschützen:

0:1 Langhammer, G.

0:2 Werschke, G.

0:3 Fünfert, R.

1:4 Mieth, K. (48.min.)

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: 

 

BSG Aufbau:

H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, S. Wildner, Th. Riesner, H. Nowack, W. Ferenz, K. Mieth, B. Mudra (65. H. Kriening), G. Werschke, R. Fünfert

1. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 28.08.1955

BSG Chemie Glauchau - BSG Aufbau Großräschen 3:6 (0:2)

Spiel guter Abwehrreihen

 

Strömender Regen war unliebsamer Begleiter der ersten 45 Minuten. Der aufgeweichte Grasboden veranlasste vor Spielbeginn beide Trainer, ihre Mannschaft neu zu instruieren. Für Glauchau galt: Ball laufen lassen! Nach diesem Rezept spielten aber mehr die Großräschener, denen dank ihrer schnellen Stürmer Langer und Langhammer fünf verdiente Tore gelangen, weil der Mittelstürmer und Halbrechte mit Steilvorlagen umzugehen und im rechten Augenblick zu schießen wussten. Gefallen haben außerdem Krining, Wildner und Fünfert. Glauchau verlor frühzeitig Beyer wegen Verletzung. Dafür kam Petzod herein, der Seifarth ablöste, dessen Platz nunmehr auf Linksaußen war. Später stürmte Richter für Schwager, der für den Mittelstürmerposten noch nicht reif genug erscheint. Auch diese wesentlichen Veränderungen führten zu keiner merklichen Leistungssteigerung. Der Druck des Chemie-Kollektivs war wohl stärker, aber dafür fehlte die Konzentration vor dem Tor. Schwager vergab zwei und Seifarth sogar drei Großchancen. Eine solche wusste beispielsweise Langhammer auf der Gegenseite großartig auszunutzen.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen:

0:1 Fünfert, R. (23.min.)

0:2 Langhammer, G. (42.min.)

0:3 Langer, H. (50.min.)

1:4 Langhammer, G. (62.min.)

1:5 Langer, H. (80.min.)

2:6 Langhammer, G. (83.min.)

 

Zuschauer: 1100


Schiedsrichter:  R. Kunert (Dresden)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - S. Wildner, H. Nowack, W. Reistel, G. Werschke, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert

2. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 03.09.1955

BSG Aufbau Großräschen - BSG Chemie Agfa Wolfen 3:2 (2:2)

Kriening eine große Verstärkung

 

Kaum 12 Minuten waren gespielt, und es hieß nach zwei groben Deckungsfehlern der Aufbau-Hintermannschaft bereits 2:0 für die in blendender Verfassung aufspielenden Gäste. Dies war ein dringendes Signal für Aufbau. Der formschwache Zocher wurde gegen Kriening ausgewechselt. Rechtsaußen Kossiel übernahm die rechte Läuferposition und Werschke stürmte auf halblinks. Der neu hereingekommene Kriening schaltete sich sofort erfolgreich in die Angriffshandlungen der Gastgeber ein und beschwor durch sein enormes Angriffsvermögen brenzlige Situationen im Gästestrafraum herauf. In der 30. Minute leistete er aufopferungsvolle Vorarbeit, indem er die Chemie-Deckung leerlaufen ließ und uneigennützig zu Langhammer flankte. Der blitzschnell erzielte Anschlusstreffer gab die entscheidenden Impulse.

Zwei Spielerpersönlichkeiten traten nach der Pause in den Vordergrund. Das war bei Chemie Büchner I und bei Aufbau Nowack, an denen sich die übrigen Spieler immer wieder aufrichteten.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

 

Einen schönen 3:2-Erfolg gegen Chemie Wolfen erkämpfte sich Aufbau Großräschen am vergangenen Wochenende vor heimischen Zuschauern und schaffte sich damit eine gute Ausgangsposition für die Übergangsrunde. Allerdings lagen die Gäste nach 12 Spielminuten durch zwingende Angriffsaktionen, bei denen die Aufbau-Hintermannschaft durch zwei grobe Deckungsfehler Vorschub leistete, mit zwei Treffern (Bücher II und Stanzick) in Führung. Eine bei Aufbau vorgenommene Umstellung und die Hereinnahme Krienings für Zocher erwies sich in der Folgezeit als richtig. Zunächst erzielte Langhammer mit kraftvollem Flachschuss den Anschlusstreffer. Die nun zu besserer Form auflaufende Aufbau-Fünferreihe schaffte bis zur Pause den Gleichstand (Langer). Kriening war der Schütze des Siegtores.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen:

1:2 Langhammer, G. (30.min.)

2:2 Langer, H. (32.min.)

3:2 Krining, H. (64.min.)

 

Zuschauer: 1300


Schiedsrichter:  F. Illig (Karl-Marx-Stadt)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - S. Wildner, H. Nowack, Th. Riesner, G. Werschke, W. Ferenz, P. Kossiel, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher (25. H. Kriening), R. Fünfert

Testspiel anlässlich des 10. Jahrestages der demokratischen Bodenreform in Calau am 04.09.1955

ASK Vorwärts Cottbus - BSG Aufbau Großräschen 3:0

Am Sonntag trugen dann die Cottbuser ein Freundschaftsspiel zu Ehren des 10. Jahrestages der demokratischen Bodenreform aus und trafen in Calau vor 1000 Zuschauern auf die Elf von Großräschen. Beiden Mannschaften merkte man die Vortagsspiele an. Trotzdem erfüllte die Begegnung, die die Cottbuser mit 3:0 für sich entscheiden konnten, ihren Zweck, gerade am Tag der Bodenreform mit diesem Spiel neue Freunde des Fußballsports unter den Einwohnern des Kreises Calau zu werben.

Vorwärts war während der gesamten 90 Minuten meist tonangebend und führte bereits zur Pause durch Tore von Schütze und Stenzel 2:0. In der 80. Minute stellte Schiller das Endresultat her.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 1000


Schiedsrichter: H. Huber (Döbern)

 

BSG Aufbau:

 

3. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 11.09.1955

SC Wissenschaft Halle - BSG Aufbau Großräschen 4:1 (3:0)

Schmittinger ist ein Gewinn

 

Ein Blitzstart der Gäste aus Großräschen - zwei riesengroße Chancen, ehe sich die hallesche Deckung auf die schnellen gegnerischen Stürmer eingestellt hatte, und beide Möglichkeiten überhastet verschenkt. Dann ein plötzlicher Vorstoß der halleschen Studenten, ein Schuss Hofmanns gegen den linken Pfosten, und Schmittinger setzte den abprallenden Ball in die Maschen. Das alles in genau zwei Minuten war der Spielbeginn in Halle. Wissenschaft war gewarnt, die Großräschener im Nachteil. Aber dann zeigte sich sehr schnell, was dem Spiel das Gepräge geben und es auch entscheiden sollte: gegen die spurtschnellen halleschen Stürmer war die Großräschener Deckung zu schwer und zu langsam. Bei Riesner, dem linken Gästeverteidiger wurde das am augenfälligsten, aber auch Nowak musste immer wieder den im Sprinttempo vorstoßenden Franke, aber auch Hofmann und Schmittinger vorbeiziehen lassen. So blieb der linke Läufer Ferenz an die Defensive gebunden. Die hallesche Elf zeigte auch diesmal eine beachtlich geschlossene Mannschaftsleistung und war dem Gegner vor allem an Kondition weit überlegen. Wenn sie auch nicht ausreichte, das in der ersten Halbzeit ausgezeichnete Kombinationsspiel die volle Zeit durchzuhalten, so hatten die Grün-Weißen doch auch am Schluss immer noch mehr Tempo, Kraft und Schwung als ihr Gegner. Schmittinger unterstrich auch in diesem Spiel deutlich, dass Wissenschaft mit ihm einen Techniker bester Klasse und dazu einen Torschützen gewonnen hat. Hofmann war, so oft er sich auch wieder verhaspelte, der eigentlich Angriffsführer, der die sehr viel rochierenden Kameraden mit sicherem Blick und sauberen Vorlagen einsetzte.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschütze:

3:1 Langer, H. (63.min.)

 

Zuschauer: 4000


Schiedsrichter:  W. Bergmann (Hildburghausen)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - P. Kossiel, H. Nowack, Th. Riesner, G. Werschke, W. Ferenz, H. Kriening, H. Langer, G. Langhammer (64. K. Mieth), H. Zocher, R. Fünfert

4. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 18.09.1955

BSG Aufbau Großräschen - BSG Motor Altenburg 0:5 (0:3)

Das war alles andere als Pech

 

Trainer Theisen befand sich in keiner beneidenswerten Lage, stand es doch bis zum Sonnabend noch nicht fest, ob der sich beim Training verletzte Nowak mitwirken würde, nachdem es bereits feststand, dass Wildner wegen Erkrankung ausfiel. Um es vorweg zu nehmen, der Sieg der Skatstädter geht auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Die Aufbau-Elf hatte vor dem Spiel folgende Traineranweisungen erhalten: Schnelles abspiel, konsequente Manndeckung, Angriffe über die Flügel. Wie wurden aber die Anweisungen befolgt? Von einem schnellen Abspiel war über die 90 Minuten nur wenig zu sehen. Meist wurde so lange gezögert, bis der Gegner ein Bein dazwischen hatte. Zwar bemühte sich Werschke im Mittelfeld, um Linie in die Aufbauangriffe zu bringen, sie blieben jedoch bis auf wenige Ausnahmen Stückwerk. Dass auch die konsequente Manndeckung sträflich vernachlässigt wurde, davon zeugen die fünf aus Deckungsfehlern resultierenden Treffer, die Aufbau hinnehmen musste. Die Angriffe über die Flügel bevorzugte Aufbau nach der Pause, und da waren ihre Angriffe auch gefährlich. Dass sie aber nicht in Tore verwandelt wurden, obwohl genügend Torgelegenheiten vorhanden waren, kann man nicht mit Pech bezeichnen. Mindestens dreimal stand Langer in günstiger Schussposition vor Kerat und jagte das Leder über die Latte. Oft klaffte im Mittelfeld die berühmte große Lücke, die den Gästen die Möglichkeit gab, ihre angriffe in Szene zu setzen. Obwohl Motor recht nervös ins Spiel ging, verstanden sie es doch, mit gut gelungenen Angriffen die Aufbau-Deckung auszumanövrieren und mit herzhaften Schüssen schon im ersten Spieldrittel drei Treffer zu erzielen, die den Sieg bedeuteten. Als dann Aufbau vor der Halbzeit und zu Beginn der zweiten Hälfte konterte, sah es recht bedrohlich für die Altenburger Abwehr aus. Dass sie diese Zeit, ohne einen Gegentreffer hinnehmen zu müssen, überstanden, verdankten die Gäste ihrem Mittelverteidiger Herrcher, der die Abwehr immer wieder organisierte und Kerat, der durch seine vorbildliche Strafraumbeherrschung stets Herr der Lage wurde. Kurz vor dem Abpfiff wurde Riesner wegen dreimaligem absichtlichem Handspiel des Feldes verwiesen. 

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 1500


Schiedsrichter:  W. Schneider (Forst)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - Th. Riesner, H. Nowack, W. Reistel, P. Kossiel (17. W. Ferenz), G. Werschke, H. Kriening, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert

5. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 02.10.1955

BSG Motor Nordhausen-West - BSG Aufbau Großräschen 5:0 (2:0)

Gekämpft, aber auf verlorenem Posten

 

Konzentriert und mit Elan spielte diesmal die Platzelf, vor allen Dingen wurde weiträumig kombiniert und das Leder flach weitergeleitet. Dabei befand sich der Nordhausener Angriff in einer prächtigen Schusslaune und stellte somit die Gästeabwehr vor eine unlösbare Aufgabe. Dennoch hielten die bis zum Schluss unermüdlich kämpfenden Gäste das Treffen fast eine halbe Stunde lang offen. Doch in der 28. und 29. Minute wurde der Bann gebrochen, und in blitzschnellem Sturmwirbel erzielte Motor zwei prächtige Treffer. Von den restlichen drei Treffern erzielte Schild allein zwei. Er war bester Spieler auf dem Felde. Die Gäste konnten sich bei Torsteher Hanisch bedanken, dass er mit kühnen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. Außerdem gefiel bei ihnen Routinier Nowak durch klugen Spielaufbau. Doch der Spielanlage hatten die Gäste der Siegerelfnichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Ihr Spiel war zu hoch angelegt.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 3600


Schiedsrichter:  H. Prill (Leipzig)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H. Schulze, H. Langer, W. Reistel (46. K. Mieth), H. Nowack, P. Kossiel, H. Zocher, G. Fronzeck, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert

6. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 09.10.1955

BSG Aufbau Großräschen - SC Chemie Halle-Leuna 2:1 (2:0)

Aus 20 Metern bombte Werschke ein!

 

Das war ein Kampf, so recht nach den Wünschen der Zuschauer. Schnelligkeit und Kampfeseifer waren Trümpfe, die auf beiden Seiten über die 90 Minuten ausgespielt wurden. Es war schon sehenswert, wie sich die stark verjüngte Aufbauelf (dieses Mal mussten auch noch die verletzten Kossiel und Reistel ersetzt werden) gegen den Favoriten dieses Treffens, SC Chemie Halle-Leuna, durchsetzte. Zwar erwarteten die 1600 Zuschauer eine erneute Niederlage der Gastgeber, aber mit viel Ehrgeiz, Schnelligkeit und mit Ideenreichtum wurde von den Debutanten verteidigt (Schulze), aufgebaut (Hubatzsch) und nicht zuletzt erfolgreich gestürmt. Da hatten selbst Routiniers wie Stricksner und Oelze alle Hände voll zu tun. Immer wieder rollten die Angriffe über die Flügel, bis schließlich Werschke mit einem 20-Meter-Schuss das 1:0 erzielte. Schon 180 Sekunden später setzte Hubatzsch Mieth in Szene, der blitzschnell zu dem freistehenden Langhammer passte. Sein Bombenschuss bezwang den fehlerlos arbeitenden Melchior zum zweiten Mal. Zocher blieb seinem Namen auch rechtsaußen nichts schuldig und stellte mehrmals mit Kanonaden aus allen Lagen den Hallenser Torsteher auf harte Proben. Erst Ender der ersten Halbzeit ließ der Druck der Aufbauelf nach, so dass Chemie besser ins Spiel kam.

Während nach dem Wechsel zunächst noch Aufbau das Spielgeschehen bestimmte, vermochten sich die Clubspieler mehr durchzusetzen und zu kontern. Da war unverkennbar, über welche guten Ansätze diese junge Mannschaft aus der Saalestadt verfügt, die auch bei einem 0:2-Rückstand nicht aufsteckte und über eine vorzügliche Kondition verfügt, die über 90 Minuten ausreicht. Zwar mussten die Gäste auf den Auswahlspieler Lehrmann verzichten und Trainer Sockoll war zur Auswechslung des starke Ermüdungserscheinungen zeigenden Oelze gezwungen. Ein Deckungsfehler der Aufbaumannschaft wurde geschickt von Jaukus genutzt, um den Anschlusstreffer zu erzielen, dem auch bei etwas konzentrierteren Schüssen der Ausgleich hätte folgen können. Der wenige Minuten vor dem Schlusspfiff von Zocher erzielte dritte Treffer für Aufbau, wurde vom Schiedsrichter wegen Abseitsstellung des Schützen nicht anerkannt. Schiedsrichter Schönebeck war bis auf eine Fehlentscheidung (Fronzeck wurde im Strafraum unfair gelegt) ein aufmerksamer Leiter.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

 

Endlich wieder ein Sieg für Großräschen

 

Nach einem guten und verheißungsvollen Start der starkverjüngten Aufbau-Elf, in der erstmalig Hubatzsch für den verletzten Kossiel mitwirkte, lagen die Gastgeber bereits nach 13 Spielminuten 2:0 gegen Chemie Halle/Leuna in Führung. Einmal war es Werschke, der mit einem wunderbaren 20-Meter-Schuss Melchior keine Abwehrchance ließ, und ein andermal setzte Langhammer mit einem Scharfschuss aus Nahdistanz das Leder unhaltbar in die Maschen. Durch großen Kampfeseifer war Aufbau im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit feldüberlegen und zwang den Gegner, mit Steildurchbrüchen zu operieren, die aber bei der aufmerksamen Gastgeberabwehrreihe nicht zum Erfolg führten. Erstmalig wirkte der Nachwuchsspieler Schulze vor heimischen Zuschauern mit und bestand die Feuerprobe mit gut.

In den zweiten 45 Minuten trumpften die Gäste zeitweilig stark auf, doch hatten sie keinesfalls die richtigen Schussstiefel an, denn die Stürmer verschossen oftmals sehr kläglich. Dennoch fiel durch Jaukus, einen Abwehrfehler der Großräschener Hintermannschaft geschickt ausnutzend, der Anschlusstreffer. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Schluss.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen:

1:0 Werschke, G. (10.min.)

2:0 Langhammer, G. (13.min.)

 

Zuschauer: 1600


Schiedsrichter:  K. Schönebeck (Berlin)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H. Schulze, H. Langer, H. Nowack, G. Hubatzsch, G. Werschke, H. Zocher, K. Mieth (77. W. Ferenz), G. Langhammer, G. Fronzeck, R. Fünfert

7. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 16.10.1955

BSG Motor Mitte Magdeburg - BSG Aufbau Großräschen 9:0 (3:0)

Ein wahres Schützenfest

 

Es sah bis weit in die erste Spielhälfte hinein absolut nicht nach einem so klaren Sieg der Magdeburger aus. Die Gäste zeigten ein schnelles Spiel und brachten die Hintermannschaft von Motor Mitte verschiedentlich in Verlegenheit. Auch der Gästetorhüter zeigte sich gut im Bilde und wehrte mehrmals bravourös ab. Mit der Zeit erspielte sich der Gastgeber jedoch eine leichte Feldüberlegenheit, die auch bis zur Halbzeit einen klaren 3:0-Vorsprung ergab.

War schon im ersten Spielabschnitt im Sturm der Magdeburger gut kombiniert worden, so ergab der Wiederbeginn einen tollen Angriffswirbel, der die Zuschauer hell begeisterte. Innerhalb von 5 Minuten blieb Großräschen mit 0:6 in Rückstand und kam dadurch ganz aus dem Tritt. Abgesehen von gelegentlichen Vorstößen spielte sich das Geschehen nur noch in der Hälfte der Gäste ab, die bemüht waren, durch vielbeinige Verteidigung weitere Tore zu verhindern. Obgleich Marzahl noch einen Elfmeter-Strafstoß verschoss, wurde durch ideenreiches Spiel das Ergebnis auf 9:0 geschraubt. Während bei Magdeburg kein Ausfall zu verzeichnen war - alle Spieler zeigten sich überaus spielfreudig -, hatten die Gäste in der Hintermannschaft verschiedene schwache Punkte. Auch im Sturm konnten nur Mieth und Fronzeck einigermaßen befriedigen. Vor dem Spiel wurde "Anti" Kümmel, der sein 500. Spiel in der ersten Mannschaft absolvierte, geehrt.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 8000


Schiedsrichter:  E. Franke (Jahnsdorf)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H. Schulze, H. Nowack, G. Hubatzsch, H. Langer, G. Werschke, H. Zocher, K. Mieth, G. Langhammer, G. Fronzeck, R. Fünfert

8. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 30.10.1955

BSG Aufbau Großräschen - BSG Fortschritt Meerane 2:5 (1:4)

Nachlässigkeit konnte ins Auge gehen

 

Die Gäste zeigten zu Beginn des Kampfes ein schnelles und gekonntes Direktspiel, bei dem die nicht immer sichere Aufbauabwehr, in der erstmals Schulze links verteidigte, aber nicht voll überzeugte, nur wenig Chancen hatte, sich zu behaupten. Nur Langer, der seiner Berufung als Stopper vollauf gerecht wurde, Wildner, der allerdings oft sträflich offensiv spielte, und Torsteher Hanisch waren die Prellböcke, an denen sich die in der ersten Halbzeit schussbegierigen Fortschritt-Stürmer mitunter festrannten.

Obwohl die Fortschritt-Elf durch Trainer Müller die Anweisung erhalten hatte, über die 90 Minuten voll offensiv zu spielen, ließ sie sich angesichts der sicheren 4:1-Führung nach Wiederbeginn durch unnötige Dribblings und recht durchsichtige Kombinationen das Heft aus der Hand nehmen, so dass Aufbau Oberwasser bekam und einen Ansturm entfesselte, der sogar zum Ausgleich hätte führen können, wenn der Sturm im Meeraner Strafraum zielstrebiger operiert hätte. Dem standfesten Engelmann, der von Baumgart gut assistiert wurde, und Löffler als souveräner Strafraumbeherrscher war es zu danken, dass sich das Blatt in dieser Zeit nicht wendete. Im Aufbau-Sturm gab der 17jährige Mudra erfolgreich sein Debut.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen:

1:3 Fünfert, R. (32.min.)

2:4 Fronzeck, G. (48.min.)

 

Zuschauer: 1200


Schiedsrichter:  H. Kupke (Leipzig)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - S. Wildner, H. Langer, H. Schulze, P. Kossiel (70. H. Kriening), G. Werschke, H. Zocher, B. Mudra, G. Langhammer, G. Fronzeck, R. Fünfert

9. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 06.11.1955

BSG Aufbau Großräschen - SC Motor Jena 0:0

Nowack schloss die letzte Lücke

 

Ein torloses Ergebnis lässt leicht die Vermutung aufkommen, dass der Kampf farblos verlief. Das trifft in diesem Fall bei weitem nicht zu. Es wurde im Mittelfeld um jeden Meter Boden gerungen, jedoch im Strafraum war das Latein meist zu Ende.

Im Motorangriff übertraf einer den anderen an Verspieltheit. Am erfolgreichsten wusste sich zu Beginn des Kampfes noch der rechte Flügel mit Flämmich und Rahm gegen den wiedergenesenen Nowack, der eine längere Anlaufzeit benötigte (er hatte erst am Freitag sein Training wieder aufgenommen), durchzusetzen.

Es war vorbei mit allen Chancen, als Nowack seine alte Form wiedergefunden hatte und risikolos verteidigte. Auch der viel gerühmte und auch nicht unbekannte linke Flügel der Motorelf mit Pfeiffer und Schnieke vermochte nicht annähernd an die Glanzform anzujnüpfen. Entschlossen fuhren ihnen immer wieder Kossiel und Wildner in die Parade, das übrige besorgte der standfeste Langer als ruhender Pol in der Aufbauhintermannschaft.

Weit unbekümmerter und recht respektlos vor dem glanzvollen Namen Oehler zog der Aufbauangriff mit Zocher und Fronzeck als Triebfedern und Grünwald als Erstling auf halblinks seine Fäden. Nur fehlt hier noch ein Schuss Spritzigkeit und Kaltblütigkeit.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

 

Endlich wieder ein Lichtblick in Großräschen

 

Nach langer Zeit erlebten die Großräschener Zuschauer wieder einmal ein Spiel, dass sie befriedigt den Heimweg antreten ließ. Wenn auch auf beiden Seiten kein Tor fiel, so war der Kampf doch über die 90 Minuten voller Spannung. Mit Freude wurde allgemein begrüßt, dass Horst Nowack nach überwundener Verletzung wieder seinen Stammposten in der Verteidigung einnehmen konnte.

Das Feldspiel war in der ersten Halbzeit über weite Strecken ausgeglichen, obwohl der Aufbau-Angriff in der Besetzung Zocher, Mieth, Mudra, Grünwald, Fronzeck druckvoller als der Gegner operierte. Nach der Pause versuchte zunächst Motor Jena die Entscheidung herbeizuführen, doch bald hatten die Gastgeber das Heft wieder in der Hand. Der Gästetorwart Brünner musste im Verein mit dem Auswahlspieler Oehler als Mittelverteidiger sein ganzes Können aufbieten, um die vielen brenzligen Situationen zu bereinigen. Wenn in dieser Zeit für Aufbau kein Tor fiel, so lag es daran, dass es dem jungen Aufbausturm an Spritzigkeit und Kaltblütigkeit fehlte und die Jenaer Abwehrreihen sich durch keine auch noch so geschickt durchgeführte Aktion bluffen ließen.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 1400


Schiedsrichter:  F. Walther (Leipzig)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - S. Wildner, H. Langer, H. Nowack, P. Kossiel, G. Werschke, H. Zocher, K. Mieth, B. Mudra, H. Grünwald (56. R. Fünfert), G. Fronzeck

10. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 13.11.1955

BSG Motor Dessau - BSG Aufbau Großräschen 5:1 (4:1)

In Notbesetzung ohne Chance

 

Mit dem verletzten Wildner und dem an Grippe erkrankten Langer fehlten den Gästen zwei Kräfte, die einfach nicht zu ersetzen waren. Das Spielgeschehen blieb über lange Distanz recht einseitig. Motor hatte klare Vorteile. Unbeschränkte Herrscher im Mittelfeld blieben die Läufer Hifmann-Schulze, die immer wieder ihren Sturm ankurbelten und mit Vorlagen fütterten. Der harmlose Aufbau-Angriff machte es mit allzuviel Querpässen der gegnerischen Abwehr recht leicht, Tore zu verhindern. Der einzige Treffer kam auf das Konto von Torwart Röschen, der in einer ungefährlcihen Situation das Leder verlor. Modernes Angriffsspiel mit dauerndem Positionswechsel, deckungsöffnendes Spiel und herzhafte Schüsse rüttelten die Aufbau-Abwehr gehörig durcheinander. Mit 5:1 kamen die Großräschener noch recht glimpflich davon. Hauptverdienst trugen daran der aufopferungsvoll, mit dem Mute der Verzweiflung kämpfende Mittelverteidiger Nowak, der viele Schnitzer seiner Nebenleute wettmachte und der großartig haltende Schlussmann Hanisch.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschütze:

2:1 Zocher, H. (19.min.)

 

Zuschauer: 7000


Schiedsrichter:  R. Kunert (Dresden)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H. Schulze, H. Nowack, W. Reistel (46. G. Langhammer), G. Hubatzsch, P. Kossiel, H. Zocher, K. Mieth, H. Grünwald, G. Werschke, G. Fronzeck

11. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 27.11.1955

BSG Aufbau Großräschen - BSG Wismut Gera 2:3 (0:2)

Aufbaus Kampfkraft reichte nicht aus

 

Die Entscheidung dieses temporeichen Teffens fiel schon in der ersten Halbzeit. Wismut, der Devise folgend, bei Rückenwind möglichst mit einem beruhigenden Torvorsprung die Seiten zu wechseln, war richtig eingestellt. Hanisch stand beim ersten Treffer der Gäste Pate, denn er zögerte beim Herauslaufen und ließ Linke ans Leder kommen, der den Ball kaltblütig ins leere Tor stieß. Der zweite Treffer resultierte aus einem Weitschuss des Gäste-Halblinken Pommer, der an den rechten Pfosten schlug und von dort ins Netz rollte. Aber auch der dritte Treffer des Wismut-Angriffs war vermeidbar. Hier unterlief dem Pechvogel Hanisch, der dann gegen Jentsch ausgewechselt wurde, ein weiterer Fehler, als ihm der Ball aus den Armen rollte und Krauß kurzentschlossen verwandelte. Zwar lagen die besseren technischen Fähigkeiten auf seiten der Gäste und gaben bei Zweikämpfen oft den Ausschlag, aber mit einem Eifer wurde bei Aufbau um jeden Anschlusstreffer und sogar um den möglichen Ausgleich gekämpft, dass es die Herzen der Zuschauer mitriss. Fünfert war im Aufbau und Angriff der Drangvollste. Die Krönung seines unerschöpflichen Eifers war sein Bombenschuss aus 20 Metern Entfernung, der zum 2:3 führte und Verwirrung in der Wismut-Hintermannschaft anrichtete. In Schiedsrichter Schaub hatte das faire Treffen einen Leiter, der über der Situation stand.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

 

Schlechte Torwartleistung war entscheidend

 

Als Aufbau in diesem Treffen der Fußball-Übergangsrunde schon mit 0:3 in Rückstand lag, hatte man allgemein nicht mehr mit einem knappen Endergebnis gerechnet. Von drei vermeidbaren Treffern, davon zwei in der ersten Halbzeit und einer in der 61. Spielminute, kamen zwei auf das Konto des Torstehers Hanisch, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, so dass er ausgewechselt werden musste. Erst als Aufbau in der zweiten Halbzeit, mit Rückenwind spielend, besser ins Spiel kam und mit großem Eifer um jeden Anschlusstreffer kämpfte, blieben die Erfolge nicht aus. In Wismuts Strafraum ging es oft hoch her und der gute Torsteher Offrem hatte mehr als genug Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Der für Mudra hereingekommene Langhammer, der Wismuts Mittelverteidiger Barth manches Rätsel aufgab, sorgte in der 66. Spielminute für den ersten Gegentreffer aus einem Gedränge heraus. Das gab Auftrieb. Fünfert, der sich in blendender Spiellaune befand und mit Abstand der gefährlichste Stürmer des Großräschener Angriffs war, brachte schließlich Aufbau durch einen Volley-Schuss auf 2:3 heran, dem der Ausgleich hätte folgen können, wenn Großräschens Angriffsspieler mehr geschossen hätten. Obwohl der Rückenwind die Möglichkeit zu Weitschüssen bot, wurden die Angriffe bis in den gegnerischen Strafraum vorgetragen, die sich dann im dichten Verteidigungsnetz der Wismut-Abwehr verfingen. Eine neue Entdeckung ist der junge Grünwald, der als linker Verteidiger seine Aufgabe zur Zufriedenheit löste.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen:

1:3 Langhammer, G. (66.min.)

2:3 Fünfert, R. (71.min.)

 

Zuschauer: 700


Schiedsrichter:  W. Schaub (Leipzig)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch (65. D. Jentsch) - H. Schulze, H. Nowack, H. Grünwald, P. Kossiel, G. Werschke, H. Zocher, K. Mieth, B. Mudra (46. G. Langhammer), G. Fronzeck, R. Fünfert

12. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) am 04.12.1955

BSG Chemie Zeitz - BSG Aufbau Großräschen 6:1 (4:1)

Eifer allein genügt nicht mehr

 

Die Entscheidung in diesme Spiel fiel schon in der ersten Hälfte. Trotz starken Gegenwindes und Regen beherrschte Chemie die junge Aufbau-Mannschaft mit weit besseren technischen Mitteln schon von der ersten Minute an. Der Ball wurde betont flach gehalten und die Großräschener Abwehr mit ihrem vorzüglichen Torhüter Hanisch unter Einsatz der Flügel immer wieder auf harte Proben gestellt. Dabei nutzten die Zeitzer jede sich bietende Schussgelegenheit, so dass schon bis zum Wechsel ein klarer 4:1-Vorsprung geschafft wurde.

Nach dem Wechsel spielte sich das Geschehen noch weit mehr in der Gästehälfte ab, obwohl Chemie im Gefühl des sicheren Vorsprungs ihre Vorpausenleistung zunächst nicht erreichte. "Klein-Klein" und Vernachlässigung der Flügel machten das Spiel uninteressant. Erst in den letzten 20 Minuten zog Chemie nochmals an, spielte wieder überlegen und technisch gut, kam aber gegen eine vielbeinige Abwehr nur noch zu zwei Erfolgen. Großräschen muss noch fleißig an sich arbeiten, wenn es im nächsten Jahr bestehen will. Eifer und Einsatz allein genügen nicht mehr. Besonders die technischen Mittel müssen stark verbessert werden.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschütze:

2:1 Kossiel, P. (15.min.)

 

Zuschauer: 4000


Schiedsrichter:  H. Sasse (Halle)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H. Schulze, H. Nowack, H. Grünwald, P. Kossiel, G. Werschke, B. Mudra, K. Mieth (46. H. Kriening), G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert

13. Spieltag der I. DDR-Liga (Übergangsrunde) in Senftenberg am 11.12.1955

BSG Aufbau Großräschen - BSG Empor Wurzen-West 0:1 (0:0)

Guter Kampfgeist - wenig Technik

 

Dei dem Duell des Tabellenletzten und -vorletzten, das auf neutralem Platz in der Bergarbeiterstadt Senftenberg ausgetragen wurde, setzte sich verdient die größere Routine der Empor-Elf durch. Die Gäste mussten allerdings voll ausspielen, um zu diesem knappen Erfolg zu kommen. Dabei muss man vorausschicken, dass zweifellos beide Mannschaften ein guter Kampfgeist auszeichnete, dass es jedoch in technischer Hinsicht bei den 22 Akteuren erhebliche Lücken gab. Die Ursachen waren im wesentlichen die, dass fast immer halbhoch gespielt wurde, wodurch ein ungenaues Abspiel zustande kam und zum anderen den Stürmern das Annehmen der Bälle kolossal erschwert wurde. Leider vermochte keines der beiden Kollektive eine Veränderung dieser Spielweise zu erzwingen, wodurch es oft zu Härten kam. Schiedsrichter Vogel gebührt ein Lob, dass er diese Härten rasch unterband.

Aufbau hatte das Pech, bereits nach fünf Minuten Schulze herausnehmen zu müssen, da er sich eine Knieverletzung zuzog. Der für ihn hereingekommene Mieth vermochte ihn nicht voll zu ersetzen. Erfreulich ist beim Aufbau-Kollektiv, dass es auf den Spieler Fronzeck verzichtete, der von seiner BSG-Leitung wegen unsportlichen Verhaltens gesperrt wurde. Es scheint aber so, dass im Kollektiv eine noch größere politisch-moralische Erziehungsarbeit geleistet werden muss, denn Kriening verließ nach 55 Spielminuten ohne Grund einfach das Spielfeld; wahrscheinlich, weil er sich mit seinem Mitspieler Werschke ständig in den Haaren hatte. Erst durch seinen Trainer ließ sich der Unbesonnene belehren und nahm das Spiel wieder auf.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

 

Aufbau Großräschen blieb das Schlusslicht

 

Tabellenvorletzter und –letzter stritten auf neutralem Boden in Senftenberg um eine Platzverbesserung in der Fußball-DDR-Liga I. Es war ein Kampf, in dem die Angriffsreihen beider Kontrahenten nicht überzeugten, so dass das magere Ergebnis vollauf den Leistungen entsprach. Zwar hatte die Aufbau-Elf einen verheißungsvollen Start, wurde jedoch in den ersten 5 Minuten stark schockiert, als ihr rechter Verteidiger Schulze wegen Verletzungen ausscheiden musste und der Mittelstürmer Grünwald dessen Verteidigerposten einnahm. Damit waren die Großräschener eines ihrer drangvollsten Angriffsspieler beraubt, und was in den folgenden 85 Minuten geboten wurde, war zu harmlos, um die sattelfeste und routinierte Verteidigung, mit Hinneburg im Zentrum, zu überwinden. Aber auch auf der anderen Seite sah es nicht viel besser aus, denn dort standen dem Wurzener Angriff, aus dem nur Müller herausragte, das Verteidigertrio Grünwald-Langer-Nowack gegenüber, das so leicht keinen Meter Boden preisgab. In den letzten 20 Minuten blitzte der Aufbau-Kampfgeist noch einmal auf. Aber in dieser Zeit fiel der einzige Treffer des Tages und zugleich das goldene Tor, das Keil II erzielte, der das Leder mit Windunterstützung über die Torlinie köpfte.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 1000


Schiedsrichter:  R. Vogel (Karl-Marx-Stadt)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - H. Schulze (05. K. Mieth), H. Langer, H. Nowack, P. Kossiel, G. Werschke, H. Zocher, B. Mudra, H. Grünwald, H. Kriening, R. Fünfert

1. Spieltag der Totorunde / Gruppe II am 18.12.1955

BSG Empor Wurzen-West - BSG Aufbau Großräschen 5:2 (0:2)

Umstellung entscheidend

 

Eine temperamentvolle Begegnung mit ansprechenden Leistungen beider in den vergangenen Punktspielen wenig überzeugenden Mannschaften brachte dieses erste Toto-Vergleichsspiel. Die Gastgeber begannen dabei recht verheißungsvoll, setzten die gegnerische Abwehr während der ersten Viertelstunde schwer unter Druck, und mehrmals hingen Torerfolge für die gefällig kombinierenden, zunächst aber schlecht plaziert schießenden Empor-Stürmer in der Luft. Als dann aber nach einem zügigen Rechtsangriff die Aufbau-Elf überraschend durch Grünwald zum Führungstreffer kam, waren plötzlich auch die Gäste da.

Nach Wiederbeginn setzten die Wurzener Maschke und Walter I als Außenläufer neu ein, während der Nachwuchsspieler Sommerkorn auf Rechtsaußen wechselte. Diese Umstellung schuf die Voraussetzung für eine spielentscheidende Leistungssteigerung, und da nun ja auch die Empor-Stürmer genauer schossen, mussten die Gäste noch über eine klare Niederlage quittieren. Nach einem Foulelfmeter, den Klamt allerdings erst nach Wiederholung verwandeln konnte, schossen Müller I (2) und Kupzok überlegt herausgespielte Tore. Leider ließen sich die Gäste nach dieser Trefferfolge zu Unsportlichkeiten hinreißen, die Feldverweise von Mudra (Schiedsrichterbeleidigung) und Langer (unfaires Spiel) nach sich zogen. Kurz vor dem Abpfiff bekamen die Gastgeber einen weiteren Foul-Elfmeter zugesprochen.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

Torschützen:

0:1 Grünwald, H. (15.min.)

0:2 Fünfert, R. (45.min.)

 

Zuschauer: 2000


Schiedsrichter:  F. Illig (Karl-Marx-Stadt)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - E. Bennewitz, H. Nowack, B. Mudra, G. Hubatzsch, G. Werschke, H. Kriening, H. Langer, H. Grünwald, K. Mieth, R. Fünfert

2. Spieltag der Totorunde / Gruppe II am 25.12.1955

BSG Aufbau Großräschen - SC Aktivist Brieske/Senftenberg 0:3 (0:0)

Fronzeck machte Franke das Leben sauer

 

Ortsrivalenkämpfe haben ihre eigenen Gesetze, das stellte auch dieser Vergleichskampf einmal mehr unter Beweis. Um es vorweg zu nehmen, für Aufbau lag bei diesem Treffen durchaus ein Sieg im Bereich des möglichen. Aber auch diesmal mussten die Platzbesitzer auf eine ihrer stärksten Stützen der Hintermannschaft, nämlich auf den gesperrten Langer, verzichten, und dies ließ die Elf gehandicapt ins Spiel gehen. Klarer Favorit war die Clubelf, die in fast stärkster Besetzung antrat und vor einem Jahr an gleicher Stelle mit 8:2 die Oberhand behielt. Wer geglaubt hatte, dass dieses Treffen einen ähnlichen Ausgang nehmen würde, sah sich getäuscht; denn bis zur 80. Spielminute stand der trotz schlammigen Bodens äußerst temporeiche Kampf noch 0:0 unentschieden.

Aufbautrainer Theissen hatte der schussstarken Briesker Angriffsreihe Rechnung getragen und ließ Fronzeck zurückhängend spielen. Es war sehenswert, wie dieses hoffnungsvolle junge Talent die ihm gestellte Aufgabe löste und Franke als einen der Regisseure im Gästeangriff das Leben sauer machte. Ihm war es im Verein mit den beiden Außenläufern Hubatzsch und Werschke zu danken, dass sich Aufbau in der ersten Halbzeit leichte Feldvorteile erspielte, die bei konsequenter Ausnutzung der gebotenen Torchancen die Pausenführung hätten bringen können. Dass es anders kam, lag an der größeren Routine und Kraft, die auf Seiten der Clubelf zu finden waren.

Zweifellos waren auf beiden Seiten die Hintermannschaften die stärksten Mannschaftsteile, bei Aufbau mit Wildner, Nowack und Grünwald und bei Aktivist mit Hentschel, Ratsch und John, die kompromisslos arbeiteten, und an denen die Angriffswellen immer wieder zerschellten. Als bei den jungen Aufbauspielern der kräftezehrende Boden seinen Tribut forderte, war die Zeit für die Gäste gekommen. Konsequent wurde die gebotene Chance genutzt und mit drei Treffern innerhalb zehn Minuten, von denen zwei allerdings vermeidbar waren, der Sieg sichergestellt.

 

Quelle: Neue Fußball-Woche

 

 

Aufbau Großräschen unterlag nach guter Leistung

 

Rund 1500 Zuschauer waren erschienen, um dem letzten Fußballschlager beizuwohnen, und brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Denn was trotz schlechter Bodenverhältnisse an Schnelligkeit, Dramatik und Einsatz auf beiden Seiten geboten wurden, konnte sich schon sehen lassen. Die Platzbesitzer, die ohne die gesperrten Langer und Mudra antraten, befanden sich in blendender Verfassung. Bis zur 80. Spielminute hatten sie den namhaften Briesker Angriff (Pietrczak, Lemanczyk, Franke, Weist, Gronau) keine Torchancen gelassen. Dann forderte aber der schlammige Boden gerade bei den jungen Aufbau-Spielern sein Tribut und ließ Konditionsschwächen erkennen, die den routinierten Brieskern noch zu drei Treffern (Pietrczak 2, Auras 1) verhalfen.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 1500


Schiedsrichter:  K.-H. Unversucht (Forst)

 

BSG Aufbau:

R. Hanisch - S. Wildner, H. Nowack, H. Grünwald, G. Hubatzsch, G. Werschke, H. Zocher, K. Mieth (60. E. Bennewitz), H. Kriening, G. Fronzeck, R. Fünfert

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