Bereits 1953 kam es in der DDR zur Bildung von 15 Bezirken, die die alten Länder als Verwaltungsinstanzen ablösten. Für den Fußball hatte dies zur Folge, dass dementsprechend auch 15 Bezirksligen als dritthöchste Spielklasse gebildet werden mussten. Um den folgenden 15 Bezirksmeistern auch das Aufstiegsrecht zu garantieren, wurde die DDR-Liga zur Saison 1954/55 auf drei Staffeln erweitert. Um aber die sportliche Wertigkeit nicht allzu stark zu verwässern, beschloss man zusätzlich zur kommenden Spielzeit 1955/56 eine eingleisige I. DDR-Liga zu schaffen, für die sich die jeweils ersten vier Mannschaften jeder Staffel direkt qualifizieren konnten. Die Tabellenfünften spielten die letzten beiden Qualifikanten in einer Aufstiegsrunde aus. Die BSG Chemie Großräschen, für diese Meisterschaft in die Staffel 3 eingeordnet, spielte die bis dahin wohl stärkste Saison und landete schließlich auf dem 5. Platz. In der nun folgenden Aufstiegsrunde sah es nach zwei Auftaktniederlagen bereits frühzeitig nach einem Scheitern aus, allerdings eröffneten die weiteren Spielergebnisse der Gegner doch noch einmal Hoffnung. Mit zwei folgenden Siegen gelang das nicht mehr für möglich gehaltene Wunder und die seit dem 1. April 1955 in BSG Aufbau Großräschen umbenannte Mannschaft schaffte die Sensation und stieg in die zweithöchste Spielklasse der DDR auf. Was für ein Erfolg!
Zum besseren Verständnis der allgemeinen Entwicklung der damaligen Zeit noch ein paar kurze Anmerkungen. Es gab zwar nie eine offizielle Doktrin, aber hinter verschlossenen Türen wurde quasi stillschweigend der Konsens getroffen, das jede Bezirks-Hauptstadt auch einen Fußballclub in einen der beiden höchsten Ligen beheimatet haben sollte. So kam es auch dazu, dass Vereine einfach "verpflanzt" wurden. Dieses Schicksal ereilte z.B. den SC DHfK Leipzig, dessen Fußballmannschaft kurz nach dem Spiel gegen Chemie Großräschen zum SC Dynamo Berlin "delegiert" wurde. Den freien Platz nahm dann wie selbstverständlich die SG Dynamo Dresden ein, inklusive der Beibehaltung des Punkt- und Torverhältnisses. Eine weitere einschneidende Maßnahme war die Gründung der sogenannten Sportclubs (SC). Auch hier sollte dies möglichst der Vorzeigeclub aus der Bezirkshauptstadt sein. Dieser Tatsache "verdankt" übrigens auch Fußball-Brieske am 01.06.1966 die Wegnahme ihrer großartigen Fußballmannschaft in Richtung SC Cottbus (kurzzeitig später Energie Cottbus). Die Sportclub-Gründung hatte zur Folge, dass sich diese ausgewählten Vereine nun ungehindert unter dem Stichwort "Delegierung" an Talenten aus der Region bedienen konnten, ohne das die abgebenden Vereine eine Gegenleistung bekamen. So war es auch kein Wunder, dass die sportliche Schere im Fußballsport der DDR alsbald gewaltig auseinanderging.
Trainer: H. Friedrich
Spiele:
01.08.1954 | TS | BSG Empor Löbau - Chemie | 2:3 |
08.08.1954 | PS | BSG einheit Frankfurt (Oder) - Chemie | 6:1 |
05.09.1954 | MS | BSG Stahl Freital - Chemie | 2:1 |
12.09.1954 | MS | Chemie - BSG Wismut Gera | 3:2 |
19.09.1954 | MS | BSG Motor West Karl-Marx-Stadr - Chemie | 1:0 |
26.09.1954 | MS | Chemie - BSG Motor Bautzen | 4:3 |
02.10.1954 | MS | BSG Rotation Nordost Leipzig - Chemie | 1:3 |
10.10.1954 | MS | Chemie - BSG Chemie Weißwasser | 3:0 |
31.10.1954 | MS | Chemie - BSG Motor Altenburg | 2:0 |
07.11.1954 | MS | BSG Chemie Glauchau - Chemie | 4:1 |
14.11.1954 | MS | Chemie - BSG Rotation Plauen | 4:0 |
21.11.1954 | MS | BSG Stahl Stalinstadt - Chemie | 0:2 |
28.11.1954 | MS | Chemie - BSG Fortschritt Hartha | 2:2 |
05.12.1954 | MS | BSG Motor Dessau - Chemie | 3:1 |
12.12.1954 | MS | SC DHfK Leipzig - Chemie | 8:1 |
26.12.1954 | TS | Chemie - SC Aktivist Brieske/Senftenberg | 2:7 |
02.01.1955 | MS | Chemie - BSG Rotation Nordost Leipzig | 2:2 |
09.01.1955 | MS | Chemie - SC DHfK Leipzig | 3:1 |
15.01.1955 | MS | BSG Chemie Weißwasser - Chemie | 1:2 |
30.01.1955 | MS | Chemie - BSG Rotation Plauen | 3:1 |
06.02.1955 | MS | Chemie - BSG Motor West Karl-Marx-Stadt | 1:0 |
13.02.1955 | MS | Chemie - BSG Stahl Freital | 1:1 |
20.02.1955 | MS | BSG Wismut Gera - Chemie | 2:1 |
06.03.1955 | MS | Chemie - BSG Stahl Stalinstadt | 1:1 |
13.03.1955 | MS | BSG Motor Altenburg - Chemie | 5:2 |
20.03.1955 | MS | Chemie - BSG Chemie Glauchau | 1:0 |
27.03.1955 | MS | BSG Motor Bautzen - Chemie | 1:2 |
11.04.1955 | TS | BSG Fortschritt Cottbus - Aufbau | 3:3 |
17.04.1955 | MS | BSG Fortschritt Hartha - Aufbau | 4:1 |
24.04.1955 | MS | Aufbau - BSG Motor Dessau | 2:3 |
08.05.1955 | TS | BSG Motor Radeberg - Aufbau | |
15.05.1955 | AR | BSG Chemie Agfa Wolfen - Aufbau | 5:2 |
22.05.1955 | AR | Aufbau - SG Dynamo Eisleben | 0:1 |
29.05.1955 | TS | BSG Rotation Babelsberg - Aufbau | 7:2 |
05.06.1955 | AR | Aufbau - BSG Chemie Agfa Wolfen | 2:0 |
12.06.1955 | AR | SG Dynamo Eisleben - Aufbau | 0:1 |
26.06.1955 | TS | BSG Fortschritt Cottbus - Aufbau | 2:3 |
03.07.1955 | TS | Aufbau - BSG Aktivist Sedlitz | 5:2 |
Abschlusstabelle:
Pl. | Mannschaften | Sp | Tore | Punkte |
01. | BSG Motor Dessau | 26 | 56:22 | 38:14 |
02. | BSG Wismut Gera | 26 | 52:29 | 35:17 |
03. | BSG Chemie Glauchau | 26 | 68:38 | 35:17 |
04. | BSG Motor Altenburg | 26 | 54:34 | 35:17 |
05. | BSG Aufbau Großräschen | 26 | 49:48 | 30:22 |
06. | BSG Stahl Freital | 26 | 41:54 | 25:27 |
07. | BSG Motor West Karl-Marx-Stadt | 26 | 48:49 | 23:29 |
08. | BSG Fortschritt Hartha | 26 | 53:56 | 23:29 |
09. | BSG Stahl Stalinstadt | 26 | 34:63 | 22:30 |
10. | SG Dynamo Dresden | 26 | 61:45 | 21:31 |
11. | BSG Motor Bautzen | 26 | 42:63 | 20:32 |
12. | BSG Rotation Nordost Leipzig | 26 | 29:49 | 20:32 |
13. | BSG Wismut Plauen | 26 | 43:55 | 19:33 |
14. | BSG Chemie Weißwasser | 26 | 34:59 | 18:34 |
Abschlusstabelle (Aufstiegsrunde):
Pl. | Mannschaften | Sp | Tore | Punkte |
01. | BSG Chemie Agfa Wolfen | 4 | 10:6 | 4:4 |
02. | BSG Aufbau Großräschen | 4 | 5:6 | 4:4 |
03. | SG Dynamo Eisleben | 4 | 3:5 | 4:4 |
==============================================
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Torschütze:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Chemie:
Burghardt als hängender Mittelstürmer
In Freital wurde mit aller Härte gekämpft. Dabei hatten die Großräschener auf Grund ihrer physischen Überlegenheit mit ihrem kraftvollen Stoß- und Laufspiel vor der Pause besseren Erfolg. Ihr stärkster Mann, Fünfert, schoss auch das Führungstor. Nachdem lief es jedoch bei der Stahl-Elf weit besser. Die Läufer unterstützten endlich den vom zurückhängenden Mittelstürmer Burghardt geführten Angriff, endlich wurde auch konsequent flach gespielt. Es mangelte aber noch am flüssigen Kombinationsspiel und den Außen fehlen wohl einige Kilo Gewicht. Der Sieg ist zweifellos verdient, zumal den Gästen mehr und mehr die Puste ausging. (Bei der Hitze allerdings kein Wunder.) Sie zwangen sich, in den Minuten noch zu einem Endspurt, doch ohne Erfolg.
Torschütze:
0:1 Fünfert, R. (44.min.)
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: Unterdammer (Lichtensee)
BSG Chemie:
H. Zinnert - K. Ferenz, H. Nowak, T. Riesner, S. Wildner, W. Ferenz, J. Wienicke, H. Krining, G. Langhammer (55. H. Schulze), G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Großräschen schlug Wismut Gera 3:2
Ihr erstes Spiel in der diesjährigen Meisterschaftssaison auf eigenem Platz musste die Chemieelf gegen eine der stärksten Mannschaften der Staffel III austragen. Trainer Friedrich hatte daher seine stärkste Elf aufgeboten, in der erstmalig Langer als Angriffsdirigent mitwirkte. Wismut Gera war durch den auf der Fahrt nach Großräschen erkrankten Mittelverteidiger Müller zu einer Umstellung in der Hintermannschaft gezwungen. Die Chemieelf, die von Anfang an auf Tempo drückte, war bereits in der 5. Minute durch einen prachtvollen Kopfstoß ihres Halblinken Wildner erfolgreich. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Im Mittelfeld erkämpfte sich Eiermann das Leder, dribbelte bis an die Strafraumgrenze und schoss unhaltbar für Zinnert ein. Mit einem Weitschuss sorgte Werschke für die erneute Führung der Gastgeber. Langer erzielte in der 36. Minute das Halbzeitergebnis.
Die zweite Halbzeit stand im Zeichen erbitterter Angriffe der Gäste, nachdem sie sich durch konsequentes Flachpassspiel Vorteile erkämpft hatten. Wenige Minuten vor dem Abpfiff waren es Lange und Kahl, die die Wismutelf auf 2:3 heranbrachten. Großen Anteil am Sieg der Chemieelf hatten Nowak und Zinnert, während aus den Reihen der Wismutelf Freitag und Eiermann herausragten.
Torschützen:
1:0 Wildner, S. (05.min.)
2:1 Werschke, G. (11.min.)
3:1 Langer, H. (36.min.)
Zuschauer: 1600
Schiedsrichter: Trumm (Dresden)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowak, T. Riesner, H. Schulze, K. Ferenz, J. Wienicke, S. Wildner, H. Langer, G. Werschke, R. Fünfert
Nur Mittelverteidiger schlagsicher
In der Clausstraße gab es zwischen Motor West Karl-Marx-Stadt und Chemie Großräschen so erschreckend schwache Leistungen, dass man sie nicht allein durch den starken Regen entschuldigen kann. Beide Abwehrreihen konnten sich nur auf ihren Mittelverteidiger verlassen. Während die Motor-Stürmer bis zum Strafraum noch gefällig kombinierten, um dann jedoch kopflos zu werden, versuchten die Gäste es nur mit weiten, unkontrollierbaren Schlägen. Die Motor-Läufer Bierbaum-Keller bemühten sich vergeblich, eine Verbindung mit ihrem Angriff herzustellen. Die Karl-Marx-Städter versuchten sich dann gar in hohem Spiel und hatten dabei gegen die großgewachsenen Lausitzer natürlich keine Chance. Das einzige Tor war ein herrlicher Kopfball des ansonsten blassen Jugold.
Torschützen: /
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: Bergmann (Hildburghausen)
BSG Chemie:
H. Zinnert - T. Riesner, H. Langer, K. Ferenz, H. Schulze (60. J. Krause), H. Nowak, J. Wienicke, S. Wildner, H. Krining, G. Werschke, R. Fünfert
Am 4. Spielsonntag weilte der Liganeuling Motor Bautzen in Großräschen zu Gast. Die Motorelf, die zunächst mit Rückenwind spielte, vermochte bis zum Wechsel klar mit 2:0 die Führung zu übernehmen, obwohl Chemie die größeren Torchancen hatte. Als jedoch Chemie nach der Pause mit völlig veränderter Aufstellung und mit Krining für Schulze antrat, dominierten die Gastgeber. Bereits bis zur 62. Spielminute war durch Tore von Kriening und Fünfert der Gleichstand erzielt. Angefeuert von den 1300 Zuschauern stürmten nur noch die Gastgeber. Wieder war es Fünfert, der in der 69. Minute mit einem Prachtschuss nunmehr die Einheimischen in Führung brachte, und Langer besorgte mit einem Alleingang den Stand von 4:2. Durch einen Hand-Elfmeter kamen die Gäste auf 4:3 heran.
Torschützen:
1:2 Krining, H. (50.min.)
2:2 Fünfert, R. (62.min.)
3:2 Fünfert, R. (69.min.)
4:2 Langer, H. (83.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: Trebbow (Berlin)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowak, T. Riesner, H. Schulze (46. H. Krining), K. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, S. Wildner, G. Werschke, R. Fünfert
Großräschen errang ersten Auswärtssieg
Rotation Nord-Ost Leipzig gestaltete in der ersten Halbzeit durch großen kämpferischen Einsatz das Spielgeschehen ausgeglichen. Nach einer Reihe guter Torchancen fiel wenige Minuten vor dem Wechsel das Rotationsführungstor. Erst in der 50. Minute erzielte Fünfert mit einem unhaltbaren Schuss ins rechte Toreck den Ausgleich. Chemie ließ sich das Heft nun nicht mehr aus den Händen nehmen. Es wurden noch einige „Todsichere“ vergeben, bis Langer drei Mann stehen ließ und in hervorragender Manier zum 2:1 für Chemie einschoss. Bei einer Ecke köpfte Langer aus dem Gedränge heraus zu einem weiteren Treffer für Chemie ein, stand jedoch abseits. Das 3. Tor für Chemie wurde wenige Minuten vor dem Schlusspfiff erzielt.
Torschützen:
1:1 Fünfert, R. (48.min.)
1:2 Langer, H. (49.min.)
1:3 Wienicke, J. (82.min.)
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Huhn (Rostock)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Größere Erfahrung setzte sich durch
Erst in den Schlussminuten siegte Großräschen im Bezirksderby
Das dieses Spiel zwischen Chemie Großräschen und Chemie Weißwasser noch so enden würde, hatte wohl keiner der 1800 Zuschauer geglaubt. Stand es doch bis zur 65. Minute noch 0:0 unentschieden, und beide Kollektive hatten, mit Ausnahme der Torsteher, keine überwältigenden Aktionen gezeigt. Vor allem das Schussvermögen beider Angriffsreihen ließ sehr zu wünschen übrig. Unzählige Male wurde das Leder neben oder über das Tor geschossen. So brachte die 65. Minute, als Krining aus nächster Distanz den ausgezeichneten Torsteher Melchior bezwang, die Entscheidung. Erst jetzt wurde auf beiden Seiten mit größter Erbitterung gekämpft. Der Ausgleich lag für die Gäste oft greifbar nahe, aber auch der 2:0-Vorsprung für die Gastgeber. Eine Minute vor dem Schlusspfiff tauchte Langer mit dem Leder am Fuß vor der Strafraumgrenze auf, umspielte noch einen gegnerischen Verteidiger und schoss unhaltbar zum 2:0 ein. Kaum war der Jubel der Zuschauer verklungen, da ist es schon wieder soweit. Diesmal lässt Werschke aus etwa 20 Metern Entfernung einen Bombenschuss los und Torsteher Melchior ist zum dritten Male bezwungen. Tor und Abpfiff war eins.
Torschützen:
1:0 Krining, H. (65.min.)
2:0 Langer, H. (89.min.)
3:0 Werschke, G. (90.min.)
Zuschauer: 1800
Schiedsrichter: Gogler (Leipzig)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Großräschen ließ sich nicht überraschen
Auch in Großräschen musste sich Motor Altenburg, wie vor zwei Wochen in Weißwasser, nach einer dramatischen Auseinandersetzung mit 2:0 geschlagen geben. Bedauerlich war, dass der Chemiehalbrechte Langer schon wenige Minuten nach Beginn des Kampfes wegen Verletzung ausscheiden musste. Sein Fehlen in der Aufbaureihe der Gastgeber machte sich stark bemerkbar. Chemie ging bereits in der 7. Minute durch Nowack in Führung. Auch im weiteren Verlauf des Kampfes erspielte die Chemie-Elf günstige Torchancen, die aber im Übereifer und oft durch unmögliche Torschüsse immer wieder vergeben wurden, so dass man sich mit einem 1:0-Pausen-Ergebnis begnügen musste. Als dann in der 58. Minute Wienicke das 2:0 für Chemie erzielte, ließen die Gäste stark nach. Nur der Halblinke Schindler bemühte sich ständig um eine Resultatsverbesserung, war jedoch allein nicht in der Lage, die Chemie-Hintermannschaft auszuspielen.
Torschützen:
1:0 Nowak, H. (07.min.)
2:0 Wienicke, J. (58.min.)
Zuschauer: 1600
Schiedsrichter: Knott (Einsiedel)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, H. Langer (07. J. Wienicke), K. Mieth, G. Werschke, R. Fünfert
Ein großartiges Läuferpaar
Bei leichtem Sprühregen begann das Spiel auf schlüpfrigem Boden, der nicht nur das Laufen und Stehen behinderte, sondern auch den Ball schwer und glatt werden ließ. Daraus ergab es sich, dass manche Vorlagen nicht erlaufen und zahlreiche Bälle von den Torhütern nicht fest genug gehalten werden konnten. Bei Glauchau war die Mannschaftsleistung wieder abgerundeter als beim Tabellenvierten. Stark in der ersten Halbzeit das Läuferpaar, wobei Holzmüller durch seine überwiegend offensive Tätigkeit auffiel, diese aber nach der Pause nach Anweisung des Trainers eindämmen musste. Im Sturm konzentrierte sich der Bewegungsablauf überwiegend rechts. Richter spielte manches Mal wieder sehr leichtsinnig, war aber vielmals auch dort, wo er im gegebenen Augenblick gebraucht wurde. Mit 1:1 wurden die Seiten gewechselt, da Otto einen Strafstoß nicht verwandeln konnte, den Riesner an Richter verwirkt hatte.
Mit Wiederanpfiff begannen die Gastgeber weiter drangvoll zu stürmen und gelangten innerhalb von drei Minuten zur 3:1-Führung. Damit hatte der Gastgeber seinen Sieg sichergestellt, während das ohnehin wenig systemvolle Spiel der Großräschener stark abfiel. Die Gäste meckerten sich untereinander an, doch damit war das Ergebnis nicht zu verändern. Was sich in den Schlussminuten vor dem Gehäuse von Zinnert abspielte, war hoch dramatisch. Als Zinnert und Beyer zusammenstießen, stellte der Schiedsrichter den Linksaußen wegen Unsportlichkeit vom Platz. Es ist die erste Herausstellung von Beyer in deiner bisherigen Fußball-Laufbahn. Das Publikum empörte sich über diese Entscheidung und der fanatische Teil ließ wieder die Zügel schießen. Die Schmährufe galten dabei dem Schiedsrichter, dem "Schauspieler" Zinnert und auch dem Mittelverteidiger Wildner, der aber gar nicht zu hart, wohl aber ein klug operierender Abwehrspieler war.
Torschütze:
1:1 Mieth, K. (36.min.)
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: Bagehorn (Saalfeld)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, H. Langer, K. Mieth, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Großräschen weiter in der Spitzengruppe
Nach der 1:4-Niederlage am vergangenen Sonntag in Glauchau setzte sich Chemie Großräschen auf heimischem Boden gegen Rotation Plauen mit 4:0 durch und sicherte mit diesem Sieg den Verbleib in der Spitzengruppe der Staffel III. Besonders in der ersten Halbzeit und in den letzten 20 Spielminuten hatte der Kampf viele spannende Momente und erfüllte so recht die Erwartung der Zuschauer. Die Gastgeber beherrschten über die 90 Minuten das Spielfeld und ließen dem Gegner wenig Raum zur Entfaltung. Die Tore erzielten: Werschke, Langer, Kriening und Fünfert. Der Rotation-Torwächter Richter verhinderte durch prächtige Paraden eine höhere Niederlage.
Torschützen:
1:0 Werschke, G. (25.min.)
2:0 Langer, H. (30.min.)
3:0 Krining, H. (65.min.)
4:0 Fünfert, R. (85.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Schilde (Bautzen)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining (65. K. Mieth), H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Wildner wieder überragend
Bis zum 0:1 in der 29. Minute war Stahl Stalinstadt gegen Chemie Großräschen durchaus noch nicht unterlegen. Doch der Sturm brachte kein Tor zustande. Das war allerdings gegen eine derart sichere Deckung, in der Wildner wieder überragte, auch äußerst schwer. Eine Riesenchance zum Ausgleich vergab Kümmel in der 70. Minute. 3 Minuten später erbrachte Fünferts Tor die endgültige, insgesamt doch gerechte Entscheidung.
Torschützen:
0:1 Langer, H. (29.min.)
0:2 Fünfert, R. (73.min.)
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: Koch (Berlin)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, K. Mieth, H. Langer, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Großräschen erfüllte nicht die Erwartungen und spielte nur Remis
Im Meisterschaftsspiel Großräschen gegen Fortschritt Hartha fanden die Gastgeber in der ersten Halbzeit keine Einstellung zum Gegner. Stets waren die Gäste früher am Ball und zwangen den Chemikern ihr Spiel auf, so dass durch Tore von Goth und Wienicke mit 1:1 gewechselt wurde.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit drängten beide Mannschaften auf eine Entscheidung. Wenige Minuten nach Wiederbeginn gingen die Gäste durch Einbock erneut in Führung. Als sich in den letzten 20 Minuten die Chemie-Elf auf ihre Stärken besann und durch Fünfert den Ausgleich erzwang, hatten die Gäste nur noch wenig zu bestellen. Dennoch blieb es beim Stand von 2:2, obwohl Chemie alle Kräfte in den Angriff warf und Torchancen noch und noch herausspielte. Torsteher Naether von Fortschritt Hartha hatte den größten Anteil am Gewinn eines wertvollen Punktes für seine Elf.
Torschützen:
1:1 Wienicke, J. (07.min.)
2:2 Fünfert, R. (75.min.)
Zuschauer: 1200
Schiedsrichter: Richter (Cottbus)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, G. Werschke, H. Krining, H. Langer, J. Wienicke, K. Mieth (50. G. Langhammer), R. Fünfert
Nowaks "Selbstmörder" zerstörte Überraschungschance
Stürmisch wurde Motor Dessau nach diesem schwer errungenen aber verdienten Sieg gefeiert. Restlos zufrieden ist aber wohl trotz des 3:1 niemand mit dem letzten Punktetreffen der Elf aus dem Schillerpark gewesen. Chemie Großräschen hatte sich von vornherein auf ein Remis eingestellt, operierte mit nur 4 Stürmern, schlug meistens planlos das Leder nach vorn und blieb spielerisch und technisch so ziemlich alles schuldig. Es drängt sich die Frage auf: Ist die Liga tatsächlich so schwach, dass eine ausgesprochene Kampfmannschaft wie Chemie mit nach dem Staffelsieg greifen kann? Nun, Nerven haben die muskelbepackten Athleten aus dem Kohlenpott scheinbar keine. Physisch erheblich überlegen, setzten sie immer voll ihren Körper ein, resignierten nach dem 1:0 in der 16. Minute trotz starker Überlegenheit des Gegners durchaus nicht. Ihre Hauptstärke war die großartige Kampfmoral, die Motor zu Beginn der zweiten Spielhälfte an den Rand einer Niederlage brachte. Als Feldspieler fiel lediglich Linksaußen Fünfert auf, der Eschke erhebliche Schwierigkeiten machte. Sonst blieb es bei solider Arbeit aber ohne eine Spur von Ideen, raffinierten Tricks oder Passfolgen über fünf bis sechs Mann. Diese Mannschaft war verwundbar durch die Schwerfälligkeit, war mit Flachpässen auszuspielen. Motor Dessau begann gut, beherrschte das Mittelfeld, erspielte torreife Situationen, ließ sich auf Zweikämpfe ein, scheiterte aber in den ersten 20 Minuten an der eigenen Überheblichkeit. 7:0 in Leipzig gewonnen, was sollte da schon passieren. Es kam der Ausgleich, ein Geschenk der zeitweise erschreckend unsicheren Deckung. Es kam die Druckperiode der Gäste von der 45. bis zur 70. Minute, und Motor geriet völlig aus dem Konzept. Henneberg, Kossack und Eschke fanden keine Form, nur Torwart Rößchen blieb auf dem Posten. Per Kopf fabrizierte Nowak, hart bedrängt von Kersten, in der 75. Minute ein Selbsttor. Das brachte die Wendung und Motor den dann noch sicheren Sieg. Nun wurden die Gastgeber wieder stark überlegen, schafften schließlich durch Stiller, der den fangsicheren Schlussmann Zinnert täuschte, 3 Minuten vor dem Abpfiff das 3:1. Schiedsrichter Vogel vergaß die Vorteilsregel und schien einige Male nicht ganz sicher. Schließlich brachte er das harte Spiel aber doch ohne größere Pannen über die Zeit.
Torschütze:
1:1 Fünfert, R. (30.min.)
Zuschauer: 9000
Schiedsrichter: Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, H. Krining, J. Wienicke, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert, H. Langer
Es kam wie ein Unwetter über Chemie
Chemie Großräschen zog beide Halbstürmer weit zurück, die aber bei den Vorstößen immer versuchten, nach vorn aufzuschließen - solange sie Kraft dazu hatten. Dennoch gab es nur wenige wirkliche Chancen, auch zum Schluss der ersten Halbzeit, als der Ansturm der an Konzentration verlierenden Studenten nachließ. Die Stürmer waren nicht ballsicher und auch nicht spritzig genug, um bei weiten Vorlagen etwas auf eigene Faust erreichen zu können. Die DHfK-Mannschaft aber besaß weder Energie noch Schussentschlossenheit, um Tore zu erzielen. So schien der 0:0-Pausenstand gerecht und ließ noch alles offen.
Mit Wachtels Bombentor in der 58. Minute legten die Leipziger dann alle Hemmungen ab. Jetzt wurde schnell und klug abgespielt. Endlich rückten auch die Läufer wechselseitig nach vorn auf. Gegen diesen Angriffswirbel hatte auch die so wackere, harte Großräschener Abwehr nicht mehr die Kraft, erfolgreich Widerstand zu leisten. Eine konsequente Bewachung war nicht mehr möglich. Die Stürmer kamen kaum noch zurück, Wildner, der vorher ein starkes Hindernis bildete, versuchte "Dampf" zu machen, konnte aber selbst auf diesem rutschigen, regenfeuchten Boden das Tempo nicht mehr durchhalten. Chemie schlug sich wacker bis zum Schluss, wobei wir einige unangenehme Szenen der starken Erregung zuschreiben wollen, erkämpfte auch den Ehrentreffer, der DHfK-Sturm ließ sich aber nicht mehr stoppen. Endlich merkte der etwas zaghafte, aber hoch talentierte Feldweg, wie sein kraftvoller Gegenspieler auszuspielen war. Doch selbst in dieser Zeit gab es noch Szenen, in denen die Studenten nicht den rechten Blick zeigten für das, was zu geschehen hatte. So haute der Scharfschütze Wachtel einen Ball haushoch über den Kasten und Meyer schmetterte dem großartigen Zinnert, der vor der Pause die mögliche Entscheidung mit verhinderte, den Ball aus wenigen Metern auf den Leib, statt die freie lange Ecke anzuvisieren. Die Mannschaft der DHfK besitzt Spieler mit außerordentlichen Fähigkeiten, ist athletisch gut durchgebildet. Ihr Spiel in der zweiten Halbzeit hatte zweckvollen Zuschnitt und Erfolg. Die Zuschauer wurden mitgerissen. Trainer Gyarmati wird aber mit seinen Kollegen noch viel Arbeit haben, um fehlendes taktisches Geschick in einigen Situationen und Energie zu entwickeln. Vor den Erfolg haben die götter den Schweiß gesetzt! Chemie Großräschen gab, wozu die Mannschaft in der Lage war. Es fehlt aber im Balltechnischen und auch im Athletischen noch einiges, um so modernem Kombinationsspiel standzuhalten. Der schwere Boden war für die kräftigen Spieler Gift.
Torschütze:
4:1 Nowak, H. (73.min.)
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Richert (Merseburg)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, H. Langer, J. Wienicke, H. Krining, G. Langhammer (67. K. Mieth), G. Werschke, R. Fünfert
Großräschens Fußballanhang und darüber hinaus die ganze unentwegte Fußballgemeinde der Lausitz hatte am Sonntag ihren großen Tag; denn mit dem derzeitigen Tabellendritten der Oberliga und dem Fünften der DDR-Liga, Staffel III, standen sich auf dem Sportplatz in Großräschen zwei alte Rivalen gegenüber, die sich in den vorhergegangenen Begegnungen gegenseitig nichts schenkten. Fünfmal standen sich beide Kollektive seit 1950 gegenüber. Zweimal trennte man sich hierbei unentschieden, einmal siegte Chemie und zweimal hatte Aktivist das bessere Ende für sich. Diesmal aber schossen die Oberligisten, ohne die Stammspieler Gruner und Hentschel antretend, einen in der Höhe nicht erwarteten klaren Torunterschied heraus. Das die „Chemiker“ so eindeutig deklassiert ihren Heimplatz verlassen mussten, obwohl sie etwa in den ersten und letzten 20 Minuten Jünemanns Gehäuse mehrmals heftig unter Druck setzten, lag erstens an der sträflich offenen Spielweise der Abwehrleute, wo besonders Theo Riesner die bei solch einem Gegner unbedingt notwendig gewesene Deckung mehrmals außer acht ließ und so dem Oberligisten immer wieder Zeit gab, seine Angriffsmaschinerie in volle Fahrt zu setzen. Dort war Pietrczak, der leider kurz vor dem Abpfiff verletzt ausscheiden musste, der rasanteste Akteur im Sturm. Wenn auch im großen und ganzen die Gastgeber keine 5 Tore schlechter waren, so haben doch die Mannen um „Hotta“ Franke in dem Spiel stets überlegter gehandelt und größere Routine verraten und im Sturm immer wieder mitentscheidend die Flügelleute in Szene gesetzt und so nicht die Kräfte aufzuwenden brauchen, wie ihre sich tapfer schlagenden Gastgeber.
Torschützen:
1:0 Nowak, H. (10.min.)
2:5 Krining, H. (60.min.)
Zuschauer: 1200
Schiedsrichter: Kotsch (Finsterwalde)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Beim ersten Meisterschaftsspiel der II. Halbserie gab es in Großräschen für Chemie eine unangenehme Überraschung. Die Gäste aus der Messestadt führten durch Grupe in den ersten Spielminuten bereits 2:0 und waren einem dritten Treffer näher, als Chemie einem Anschlusstreffer. Chemie bot in den ersten 60 Minuten eine schwache Leistung. Viel zu wenig wurde dem glatten und dem Kräfte zehrenden Boden Rechnung getragen. Unnötige Dribblings und Kombinationen auf engem Raum erleichterten der mit einer guten Leistung aufwartenden Rotations-Elf die Abwehr. Wenn auch Chemie in der letzten halben Stunde dominierte und den Gegner vollkommen überrannte – gelang doch in der 47. Minute der Chemie Mannschaft der Anschlusstreffer durch Wienicke, und einige Minuten später durch Fünfert der Ausgleich – weitere Treffer ließ die Gästeabwehr, mit Rosberg und Bachmann als die wirkungsvollsten Spieler, nicht zu.
Torschützen:
1:2 Wienicke, J. (77.min.)
2:2 Fünfert, R. (78.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Huhn (Rostock)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, S. Wildner, T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Krining, G. Langhammer (16. H. Langer), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Großräschen gelang Revanche
In einer farbigen und kampfbetonten Auseinandersetzung schlug Chemie Großräschen die Mannschaft der DHfK Leipzig verdient mit 3:1 und revanchierte sich für die in Leipzig erlittene 1:8-Niederlage. Trainer Friedrich hatte zu diesem Kampf mit Zinnert, Krause, Langer, Riesner, Wildner und Nowack eine starke Hintermannschaft aufgeboten, die die Gefahren des DHfK-Angriffs, der diesmal ohne Wachtel und Lemanczyk spielte, zu bremsen wusste. Mit dem glatten Boden fanden sich die Hochschüler schnell ab und ehe die Chemie-Elf in Fahrt kam, hieß es durch Meyer 1:0 für die Gäste. Mehr und mehr spielten sich die Gastgeber in Hochform und legten alle Hemmungen ab. Es gelang ihnen bis zur Pause durch Mittelstürmer Langhammer der Ausgleich, an dem sich bis in die zweite Halbzeit hinein, trotz vieler Torchancen auf beiden Seiten, nichts änderte. Nach guter Vorarbeit von Mieth und Langhammer brauchte Wienicke in der 77. Minute nur noch das Leder zum 2:1 über die Torlinie zu schieben. Drei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Mieth das 3:1. Der Kampf war bis zur Schlussminute schnell und abwechslungsreich und erfüllte die Erwartungen der zahlreichen Zuschauer.
Torschützen:
1:1 Langhammer, G. (40.min.)
2:1 Wienicke, J. (77.min.)
3:1 Mieth, K. (87.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: Schönebeck (Berlin)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, T. Riesner, H. Nowak, S. Wildner, J. Wienicke, K. Mieth, G. Langhammer, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Weißwasser daheim besiegt
Im Punktekampf der beiden DDR-Ligamannschaften des Bezirkes Cottbus behielt auch in Weißwasser Großräschen die Oberhand und brachte den jungen Aufsteiger vor etwa 2000 Zuschauern die erste Heimniederlage bei. Trotzdem Weißwasser 70 Minuten lang laufend überlegen spielte und die bessere Leistung bot, war das Glück doch auf Seiten der Gäste. Diese Überlegenheit kam auch im Eckenverhältnis von 17:2 zum Ausdruck. Großräschen kam in der 28. Spielminute durch einen plötzlichen Durchbruch zum Führungstor. Ein Abschlag von Torsteher Melchior wurde abgefälscht, kam kurz vor das Tor, hier schaltete sich Mittelstürmer Langhammer ein und verwandelte. Weißwasser kämpfte nun verbissen um den Ausgleich, aber eine vielseitige Abwehr verhinderte jeden zählbaren Erfolg. Ein schneller Vorstoß der Gäste brachte dann in der 85. Spielminute durch Fünfert auf Vorlage von Wienicke das 2:0. Aber bereits in derselben Minute schoss Jainsch für Weißwasser den Anschlusstreffer. Damit war gleichzeitig der Endstand hergestellt. Schiedsrichter Bloß, Karl-Marx-Stadt, konnte nicht voll befriedigen.
Torschützen:
0:1 Langhammer, G. (26.min.)
0:2 Fünfert, R. (85.min.)
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Bloß (Karl-Marx-Stadt)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, T. Riesner, H. Nowak, S. Wildner, J. Wienicke, K. Mieth, G. Langhammer (61. H. Krining), G. Werschke, R. Fünfert
Großräschen festigte dritten Tabellenplatz
Vor 2500 Zuschauern erzielte Chemie Großräschen gegen Rotation Plauen einen verdienten 3:1-Sieg und festigte damit den dritten Tabellenplatz. Bis zur Halbzeitpause hieß es noch 1:1, nachdem Fünfert zunächst für die 1:0-Führung Räschens gesorgt hatte, Leksa jedoch ausgleichen konnte.
Nach dem Wechsel musste sich Plauen der druckvolleren Spielweise der Einheimischen beugen. Besonderen Anteil am Gelingen vieler Aktionen hatte das Läuferpaar Wildner/Nowak, das nicht nur gute Deckungsarbeit leistete, sondern sich auch in die Angriffsaktionen des Sturmes geschickt einschaltete. Für den Gästesturm bildete meistenteils Langer ein unüberwindliches Bollwerk als Mittelläufer. Das spielentscheidende zweite Tor für die Platzbesitzer fiel auf eine Vorlage von Wildner über Wienicke zu Kriening, der im Nachschuss vollendete. Die Niederlage der Plauener Zeitungssportler wurde in der 66. Minute endgültig besiegelt, als Kriening auf eine Vorlage von Wienicke zum 3:1 einschießen konnte. Trotz zahlreicher Chancen kam die Chemie-Elf zu keinen weiteren Treffern.
Torschützen:
1:0 Fünfert, R. (30.min.)
2:1 Krining, H. (59.min.)
3:1 Krining, H. (66.min.)
Zuschauer: 2200
Schiedsrichter: Müller (Kriebitzsch)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, T. Riesner, S. Wildner, H. Nowak, H. Krining, K. Mieth (46. K. Ferenz), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Fünfert entschied Doppelpunktgewinn Großräschens
Da der Platz in Großräschen unbespielbar war, musste das DDR-Ligapunktespiel gegen Motor West Karl-Marx-Stadt in Freienhufen ausgetragen werden. Trotz schlechter Bodenverhältnisse erlebten 1000 Zuschauer einen jederzeit spannenden Kampf. Chemie nahm nach Spielbeginn sofort das Heft in die Hand und brachte durch unaufhörliche Angriffe die Motor-Abwehr in Bedrängnis. Das 10:3-Eckenverhältnis beweist die große Überlegenheit der Gastgeber während der ersten Halbzeit. Torerfolge ließen die Motor-Leute, an der Spitze Torwart Grosser und Mittelläufer Winkler, nicht zu.
Die zweite Spielhälfte stand zunächst im Zeichen von Karl-Marx-Stadt. Motor West kam stark auf, und Schlussmann Zinnert musste sein ganzes Können aufbieten, um das Führungstor der Gäste, die sich als überaus schussfreudig erwiesen, zu verhindern. Bei einem erneuten Gegenangriff Räschens täuschte der für Langhammer hereingekommene Mieth geschickt den Gegner und überließ für Linksaußen Fünfert, der überlegt zum 1:0 einschoss. Er entschied damit den an Höhepunkten so reichen Kampf. Am Doppelpunktgewinn hatte auch Wienicke entscheidenden Anteil, der sich diesmal in blendender Spiellaune befand.
Torschütze:
1:0 Fünfert, R. (70.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Kupke (Leipzig)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, T. Riesner, S. Wildner, H. Nowak, H. Krining, G. Langhammer (68. K. Mieth), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Chemie Großräschen musste Punkte teilen
Bei schwachen Stürmerleistungen beider Angriffsreihen stand es im Meisterschaftsspiel Chemie Großräschen gegen Stahl Freital bis zur Halbzeit 0:0 unentschieden. Nur wenige erfolgsversprechende Torchancen konnten bei den beiderseits starken Hintermannschaften herausgearbeitet werden, die im Übereifer jedoch vergeben wurden. Erst die dritte Ecke für Freital in der 67. Spielminute brachte den Führungstreffer der Gäste, den Palitzsch mit einem Bombenschuss erzielte. Im Anschluss daran raffte sich Chemie noch einmal auf, erspielte sich selbst Feldüberlegenheit und schaffte durch ein prachtvolles Kopfballtor von Wienicke den Ausgleich. Mit einer vielbeinigen Abwehr verteidigten die Gäste das 1:1-Unentschieden bis zum Abpfiff.
Torschütze:
1:1 Wienicke, J. (75.min.)
Zuschauer: 1200
Schiedsrichter: Koch (Berlin)
BSG Chemie:
H. Zinnert - T. Riesner, H. Langer, K. Ferenz, S. Wildner, H. Nowak, H. Krining, K. Mieth (75. J. Krause), J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Mohr und Groß ein Gewinn
Wegen des großen Faschingsfestzuges begann das kräftezehrende Treffen bereits um 13 Uhr, wobei der Geraer Prinz Karneval unter fröhlicher Faschingsstimmung den Anstoß ausführte. 25 cm hoch lag der Neuschnee. Beide Kollektive spielten auch taktisch klug, vorwiegend mit Steilvorlagen. Das gilt vor allem für Großräschen, während die Geraer Elf zeitweise, vor allem durch Petzold, Langethal und Schräpler, gutes Flachpassspiel zeigte. Es hat nach dem heutigen Spiel fast den Anschein, als sei mit Mohr und Groß eine spieltechnisch ausgeglichenere Mannschaft als vordem bei Wismut vorhanden. Größerer Einsatz gleicht außerdem manches aus. Gefährlich brauste der schnelle Mohr oft mit dem Leder ab. Pommer war ein guter Verbinder. Groß kann man nach diesem Treffen noch nicht beurteilen. Er hatte auf jeden Fall eine gute Kondition. Neben Petzold war Linke hervorragend. Ihr Zusammenspiel erbrachte die beiden Treffer. Trainer Friedrich anerkannte nach den 90 Minuten die technisch besseren Leistungen der Einheimischen und bestätigte ausdrücklich den verdienten Sieg. Wildner war bei seinem Kollektiv der überragende Verbindungsmann, während Langer gegen Groß und Pommer sehr umsichtig waltete. Nowak leistete wertvolle Abwehrdienste, doch war er oft im Einsatz zu hart. Auch der 19jährige Krause bot Achtbares. Die Stürmerreihe wurde von Werschke geführt. Überragend spielte jedoch Tormann Zinnert, der mehr als Offrem im Brennpunkt des Geschehens stand. Großartig seine Leistung, als Petzold aus 10 m scharf schoss und der Großräschener den Ball noch vor der Linie unschädlich machte. Die Zuschauer wollten dabei einen Torerfolg gesehen haben, aber der korrekt amtierende Knott ließ weiterspielen.
Torschütze:
2:1 Mieth, K. (83.min.)
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: Knott (Einsiedel)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Langer, T. Riesner, S. Wildner, H. Nowak, J. Wienicke, G. Franke, K. Mieth, G. Werschke, K. Ferenz
Im Meisterschaftsspiel Chemie Großräschen gegen Stahl Stalinstadt mussten sich die Gastgeber in der 2. Halbzeit ganz kräftig strecken, um wenigstens noch einen Punkt zu retten. Nachdem die ersten 45 Minuten bei beiderseits günstigen Torchancen torlos verliefen, kam gleich nach der Halbzeit Spannung in die Begegnung. Bei einem überraschenden Vorstoß der Gäste in der 50. Minute, der die gegnerische Deckungsreihe aufriss, schoss Eiermann das Leder aus der Luft zum 1:0 für die Gäste ins Netz. Obwohl die Stahl-Elf ihre Leistungen seit Beginn der Spielserie erheblich steigern konnte und ihre Angriffsmaschinerie auch in Großräschen auf vollen Touren lief, erlangte in den letzten 20 Minuten Chemie ein leichtes Übergewicht. Die Gäste konnten sich nur auf einzelne Vorstöße beschränken, die durch den schnellen Linksaußen Eiermann immer wieder gefährlich waren. Erst 3 Minuten vor dem Abpfiff gelang Chemie im Anschluss an einen Freistoß durch Franke der Ausgleich. Der überragende Spieler dieses Kampfes war Nowak von der Gastgeber-Elf.
Torschütze:
1:1 Franke, G. (87.min.)
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter: Wilde (Halle)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowak, T. Riesner, S. Wildner, K. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, G. Langhammer (60. G. Franke), G. Werschke, R. Fünfert
Spielerisch bessere Mannschaft gewann
Schlamm und Wasser beeinträchtigten dieses wichtige Spiel ganz erheblich. Dieser Boden ließ keine flüssigen Spielzüge zu. Man sah aber eine schnelle, kampfbetonte und vor allem in den Schlussminuten harte Auseinandersetzung. Hinzu kam noch eine starke nervliche Belastung, denn es ging ja um einen günstigen Platz für den Aufstieg zur ersten Liga. Gewonnen hat die spielerisch bessere Mannschaft, obwohl der Spielverlauf nie einseitig wirkte. Großräschen spielte von Anfang an zweckmäßiger, operierte mit langen Vorlagen und setzte dabei auch geschickt die beiden Flügelstürmer ein. Diese Spielweise brachte der Elf auch bereits in der 6. Minute eine nicht unverdiente 1:0-Führung, wenn auch die Altenburger Deckungsreihe einiges dazu tat. Dann aber fanden sich auch die Einheimischen, stellten durch zügige Angriffe die gegnerische Abwehr vor schwere Probleme. Mit den Angriffsspitzen Schellenberg und Spindler wurden prächtige Chancen erkämpft, aber lediglich Rössner konnte eine schulmäßige Flanke von Schellenberg verwandeln. Den Ausgleich erzielte zuvor Spindler durch einen Foulelfmeter. Hartnäckig versuchten nun die Chemiker, von ihrem Läufer Wildner prächtig ins Spiel gebracht, zu Erfolgen zu gelangen. Doch die Altenburger Abwehr stand eisern.
Nach der Pause folgte dann der endgültige K.o. für die Gäste. Sie schienen konditionsstärker, verstanden es aber nicht, daraus Nutzen zu ziehen. Anders dagegen die Altenburger. Geschickt und
ungekünzelt griffen sie an. Wenn auch hinter den Angriffen nicht mehr die volle Kraft steckte, so führten doch die überlegt aufgezogenen Kombinationszüge zu Erfolgen. Nach dem Spiel fragte unser
Mitarbeiter die beiden Trainer nach ihren Eindrücken über dieses Spiel und erhielt folgende Antwort: Trainer Friedrich von Chemie Großräschen war der Meinung, dass Schiedsrichter Strobel das Spiel
nicht fest in der Hand hatte und seine Mannschaft benachteiligte. Die erste Elfmeter-Entscheidung bezeichnete er als ungerechtfertigt. Altenburgs Trainer Welseck dagegen war gerade anderer Meinung.
Er bezeichnete die Auseinandersetzung als ausgeglichen, beurteilte die Leistung des Unparteiischen als zufriedenstellend und bezeichnete den Sieg seiner Mannschaft als auch in dieser Höhe verdient.
Wir jedenfalls stellen abschließend fest: Gewonnen hat das spielerisch bessere Kollektiv, wenn auch dem Spielverlauf nach etwas zu hoch. Unfair war oft der Einsatz der Großräschener (vor allem Krause
und Riesner). Dagegen schritt Schiedsrichter Strobel nicht energisch genug ein. Das war aber auch seine einzige Schwäche.
Torschützen:
0:1 Wienicke, J. (06.min.)
4:2 Fünfert, R. (63.min.)
Zuschauer: 5500
Schiedsrichter: Strobel (Leipzig)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowak, T. Riesner, S. Wildner, K. Ferenz, H. Zocher, J. Wienicke, G. Franke (46. G. Langhammer), G. Werschke, R. Fünfert
Auch im Meisterschaftsspiel gegen den Tabellenersten konnte sich Großräschen auf eigenem Platz behaupten und siegte in einem überaus harten Kampf 1:0. Auf dem glatten Boden kamen beide Mannschaften zunächst nicht zum Zuge. Das Halbzeitergebnis von 0:0 entsprach daher auch dem Spielverlauf. Bis auf einige herzhafte Torschüsse des Gästesturmes, die aber von Zinnert gemeistert wurden, hatten beide Torsteher nicht viel auszustehen.
Nach dem Wechsel sah man zunächst das gleiche Bild. Der Gästesturm wurde wohl gefährlicher, aber nur Ecken waren die einzige Ausbeute. In den letzten 20 Minuten, als die Gastgeber auf eine Entscheidung drängten, schlügen die Gästespieler, die sich vorher noch einigermaßen in den Schranken hielten, arg über die Stränge. Schiedsrichter Sasse (Halle) war nicht der Mann, der energisch genug auftrat. Als man sich allgemein schon mit einem torlosen Resultat abgefunden hatte, gelang im letzten Endspurt durch Fünfert das goldene Tor.
Torschütze:
1:0 Fünfert, R. (85.min.)
Zuschauer: 1700
Schiedsrichter: Sasse (Halle)
BSG Chemie:
H. Zinnert - J. Krause, H. Nowak, T. Riesner, S. Wildner, K. Ferenz, H. Zocher, J. Wienicke, G. Franke, G. Werschke, R. Fünfert
Chancen nur einmal ausgenutzt
In Bautzen begannen beide Mannschaften reichlich nervös. Als die Motor-Elf durch einen "gezirkelten" Schuss von Krebs in Führung ging, gewannen die Platzbesitzer die Oberhand. Bis zur 63. Minute hielt ihre leichte Feldüberlegenheit an, ohne dass jedoch die Bautzener ihre herausgespielten Torchancen noch einmal verwerten konnten. Großräschens Vertretung kam sofort mit Einsetzen ihrer Gegenoffensive zum Ausgleich und später durch leichtsinnige Abwehr Hartsteins sogar zum Siegestreffer. Bautzens Torwart Lehmann zeigte manch gelungene Parade, um aber ein andermal wieder durch unangebrachtes Herauslaufen beängstigende Momente heraufzubeschwören. Die Gäste verloren Torwart Zinnert nach Zusammenprall mit Knauerhase und auch ihren Ersatzhüter Jentsch durch allzu gewagten Einsatz.
Torschützen:
1:1 Langer, H. (63.min.)
1:2 Langer, H. (84.min.)
Zuschauer: 6800
Schiedsrichter: Trumm (Dresden)
BSG Chemie:
H. Zinnert (15. D. Jentsch) - J. Krause, H. Nowak, T. Riesner, S. Wildner, K. Ferenz, H. Zocher, H. Langer, J. Wienicke, G. Werschke, R. Fünfert
Einen interessanten Verlauf nahm das Vorspiel zwischen Fortschritt Cottbus und Aufbau (früher Chemie) Großräschen, bei dem die Cottbuser ein 3:3 erreichten. Bereits zur Pause führte Fortschritt durch ein Tor von Wohlfahrt mit 1:0. Dieser Torvorsprung spiegelte das Geschehen in der ersten Spielhälfte am besten wieder. Nachdem Großräschen der Ausgleich gelungen war, dauerte es geraume Zeit, bis die Cottbuser erneut durch Wohlfahrt (Foulelfmeter) 2:1 in Führung gingen. Als Tietze in der 83. Minute das 3:1 herstellte, schien der Sieg der Fortschritt-Elf sicher zu sein. Jetzt beging man jedoch den Fehler, weiterhin offensiv zu spielen. Großräschen setzte nochmals alles auf eine Karte und kam durch Fünfert (86. Minute) und Wildner (88. Minute) zum nicht mehr erwarteten Ausgleich.
Torschützen:
1:1
3:2 Fünfert, R. (86.min.)
3:3 Wildner, S. (88.min)
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau:
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau:
Entscheidung durch Dreißigs Flankenlauf
Sofort auf Sieg zu spielen, war die taktische Anweisung von Trainer Worbs. Als dann Hänel nach dem Anspiel den Ball erhielt, durch geschickte Körpertäuschung zwei Gegner leerlaufen ließ und mit einem scharfen Schuss den Ball ins Netz setzte, da schien es, als ob die Anweisung richtig befolgt werden würde. Doch dann schien Sand in das Getriebe des Wolfener Angriffs gekommen zu sein. Der sonst so torhungrige Chemie-Sturm, der in der letzten Zeit durch seine hohen Torquoten aufhorchen ließ, blieb völlig harmlos. Eine große Nervosität machte sich bemerkbar und führte zu taktischen Fehlern, die der Gäste-Abwehr immer wieder gestatteten, Herr der Situation zu werden. Hier ragten besonders Langer, Riesner und Wildner heraus. Selten gelang es, Torhüter Zinnert zur Herausgabe seines ganzen Könnens zu zwingen. Als dann sichtbar wurde, dass die Chemie-Abwehr auch noch Mühe hatte, mit den steil und über die Flügel spielenden Gäste-Stürmern fertig zu werden, da sah mancher Anhänger die "Felle wegschwimmen". 1:1 durch Langer, der einen Foulelfmeter sicher verwandelte, und 2:1 durch Fünfert, der zurückhängend sich geschickt der Bewachung entzog, hieß es bis zur 50. Minute. Doch dann war die Chemie-Elf plötzlich da. Läufer Heene, der hereingenommen wurde, brachte neue Impulse ins Spiel. Jetzt wurde modern und weitmaschig im Sturm operiert. Innerhalb von drei Minuten wurde der Rückstand aufgeholt und sogar die Führung erzielt, als Dreißig mit einem Schrägschuss und Rüdiger mit einem Weitschuss in den oberen rechten Winkel Torhüter Zinnert keine Chance ließen. Bewunderungswürdig zu diesem Zeitpunkt der Kampfgeist von Großräschen. Die Elf ließ sich durch den Rückschlag nicht entmutigen und versuchte, dem Wolfener Ansturm zu trotzen. Dramatische Höhepunkte wechselten vor beiden Toren und mehr als einmal mussten Verteidiger und Torhüter alles aufbieten, um weitere Rückschläge zu vermeiden. Der Kampf stand auf des Messers Schneide. Als Dreißig jedoch auf dem linken Flügel durchstieß, zur Mitte flankte und Büchner II einköpfte, war das Schicksal von Großräschen endgültig besiegelt.
Torschützen:
1:1 Langer, H. (10.min.) (Foulelfmeter)
1:2 Fünfert, R. (50.min.)
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: Vogel (Karl-Marx-Stadt)
BSG Aufbau:
H. Zinnert (65. D. Jentsch) - H. Nowak, H. Langer, T. Riesner, S. Wildner, K. Ferenz, J. Wienicke, H. Krining (68. K. Mieth), G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert
"Ersatzmann" Kirchhoff sicherte Sieg
Heftige Sturmböen fegten über den Platz und beeinflussten dementsprechend das Spiel. Aufbau, mit Windunterstützung spielend und mit der taktischen Anweisung, sofort aus der Tiefe heraus zuzuschlagen, erfüllte nicht die Erwartungen. Langhammer als Angriffsspitze und wegen seiner Wendigkeit stets der gefährliche Angriffsdirigent der Gastgeber, hatte in Günther einen aufmerksamen Bewacher, der die Aktionen ständig unter Kontrolle hielt. Außerdem hatten die Gäste in Torsteher Wolfram einen Mann zwischen den Pfosten, der reaktionsschnell war und sich durch nichts erschüttern ließ. Aber zu durchsichtig baute die Aufbau-Elf ihre Angriffsaktionen auf, um gegen die massierte und zunächst defensiv spielende Gäste-Elf zum Erfolg zu kommen. Fünfert bot sich in der 44. Minute eine aussichtsreiche Torchance, als er allein vor Wolfram stand, doch vergab er im Übereifer.
Trotz Gegenwind war auch nach dem Wechsel Aufbau tonangebend. Ein Abwehrfehler des sonst tadellosen Nowak in der 51. Minute wurde für Aufbau zum Verhängnis. Nowak wurde von dem schnellen Dornblut überspielt und in dessen Flanke vermochte sich der für den verletzten Henschel (bei einem Kopfballduell erhielt er eine Kopfwunde und musste vom Feld getragen werden) hereingekommene Kirchhoff blitzschnell einzuschalten und das Leder zum 0:1 in die Maschen zu drücken. Nach diesem Treffer raffte sich der Aufbau-Angriff noch einmal auf, um wenigstens den Ausgleich zu schaffen. Krining, der einen schwarzen Tag hatte, wurde durch Schulze ersetzt. Aber auch die Umstellung (Schulze in die Läuferreihe und Ferenz in den Angriff) war nicht das richtige Rezept, um die gegnerische Deckung auszumanövrieren. Die Angriffe der Gastgeber waren einfach zu drucklos, obwohl genügend Torchancen herausgespielt wurden. Die Dynamo-Deckung, die risikolos spielte, war nur über die Flügel aufzureißen, aber das verstand Aufbau nicht. Außerdem fehlte der Vollstrecker und der Hintermannschaft die Kraft, um dem Angriff die nötige Unterstützung zu geben.
Torschützen: /
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: Gogler (Leipzig)
BSG Aufbau:
D. Jentsch - H. Nowak, H. Langer, T. Riesner, S. Wildner, K. Ferenz, H. Krining (60. H. Schulze), G. Werschke, G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau:
Aufbau Großräschen errang den ersten Sieg
Im Aufstiegskampf zur Fußball-DDR-Liga I gelang Aufbau Großräschen der 1. Sieg, der gleichzeitig die Hoffnung gibt, dass doch noch bei einem Sieg in Eisleben der Aufstieg geschafft werden kann. Beide Mannschaften vermochten in den ersten 45 Minuten eine gewisse Nervosität nicht abzuschütteln, was sich auch im 0:0-Pausenstand widerspiegelte. Als dann wenige Minuten nach Wiederbeginn Aufbau durch Fünfert in Führung ging, entbrannte eine kampfvolle Dramatik bis zum Schluss. Erst in der 80. Minute konnte Wienicke durch gute Vorarbeit von Langhammer, der der gefürchtetste Großräschener Angriffsspieler war, mit 2:0 den Sieg sichern.
Torschützen:
1:0 Fünfert, R. (48.min.)
2:0 Wienicke, J. (80.min.)
Zuschauer: 1400
Schiedsrichter: Prill (Leipzig)
BSG Aufbau:
D. Jentsch - S. Wildner, H. Nowak, T. Riesner, G. Werschke, K. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher (67. H. Krining, R. Fünfert
Freistoß-Tor aus 25 m - das war der Sieg!
Viel Spannung lag über diesem letzten und entscheidenden Spiel um den Aufstieg zur ersten DDR-Liga, denn Aufbau Großräschen musste gewinnen, um das begehrenswerte Ziel zu erreichen, während für Eisleben schon ein Unentschieden gereicht hätte, um neben Chemie Wolfen aufzusteigen. So hatten beide Mannschaften eine starke Nervenprobe zu bestehen, die sich auch auf das Spielgeschehen nicht unwesentlich auswirkte. Nachdem für Aufbau Großräschen durch den letzten 2:0-Sieg über Wolfen noch einmal reelle Aufstiegschancen gegeben waren, brachte diese Mannschaft in Eisleben das kaum erwartete fertig, Dynamo auf eigenem Platz zu schlagen und dadurch auf Grund des besseren Torverhältnisses, doch noch den kaum erhofften Aufstieg zu erringen. Wie schon so oft in solchen entscheidenden Spielen triumphierte in erster Linie die bessere Kondition und Kampfkraft. Vor allem die Abwehr, hier war wieder einmal Mittelverteidiger Nowak wie oftmals Turm in der Schlacht, zeichnete sich durch konsequente Manndeckung aus und ließ den Dynamo-Angriff kaum zum entscheidenden Torschuss kommen. Auch bei Eisleben spielte die Hintermannschaft ohne Fehl und Tadel. Das aufopferungsvoll kämpfende Läuferpaar, Haucke und Hohl, versuchte, den Angriff immer wieder in Szene zu setzen, aber der Dynamo-Sturm - vor allem Rechtsaußen Schreiber versagte und wurde später durch Meißner ausgetauscht - zeigte, dass er sich zur Zeit in einem Formtief befindet. Zu umständlich und zu unentschlossen operierten fast alle Stümer, und das gab wohl auch in erster Linie den Ausschlag für die Dynamo-Niederlage. Die erste Halbzeit verlief ohne jegliche Höhepunkte. Mehr oder weniger beherrschte Eisleben durch Flachpassspiel das Spielgeschehen, ohne aber die schlagsichere Gästeabwehr entscheidend überwinden zu können. Nur einmal musste Jentsch im Aufbau-Tor im letzten Moment zur Ecke abwehren. Nach halbstündigem Spiel kam auch der Aufbau-Angriff besser zur Geltung. Zweimal musste sich Wolfram mächtig strecken, um wohlgezielte Fernschüsse zu meistern.
Nach dem Seitenwechsel verlief das Spielgeschehen ohne Dramatik und besondere spielentscheidende Momente. Erst als ein 25-m-Freistoß von Werschke - Torhüter Wolfram war hier die Sicht versperrt - ins rechte obere Eck einschlug, kam die richtige Spannung bei Spielern und Zuschauern auf. Mit aller Macht versuchte nun Dynamo in der Schlussviertelstunde dem drohenden Schicksal zu entgehen und warf alles nach vorn. Jentsch hatte nun schwere Arbeit zu leisten. Bis auf 14:3 schraubte Eisleben das Eckenverhältnis, aber der ständig in der Luft hängende Ausgleichstreffer wollte sich nicht einstellen, da der Dynamo-Sturm zu unentschlossen wirkte. Als der erlösende Schlusspfiff des Unparteiischen ertönte, lagen sich 12 glückliche Großräschener in den Armen, die auf Grund ihrer großen Abwehrleistung den Sieg nicht unverdient errangen.
Torschütze:
0:1 Werschke, G. (70.min.)
Zuschauer: 5500
Schiedsrichter: Vogler (Karl-Marx-Stadt)
BSG Aufbau:
D. Jentsch - S. Wildner, H. Nowak, T. Riesner, G. Werschke, K. Ferenz, J. Wienicke, H. Langer, G. Langhammer, H. Zocher, R. Fünfert
Wildner wieder Großräschens bester Mann
Es war wie beim vergangenen 3:3-Remis beider Mannschaften. Die Elf aus der ersten DDR-Liga hatte das bessere Abspiel aufzuweisen, und auch in technischer Hinsicht war ein Plus für die Großräschener zu verzeichnen. Die Gastgeber bemühten sich aber, ein ebenbürtiger Gegner zu bleiben. Durch größeren kämpferischen Einsatz zeigte man auch ein gleichwertiges Spiel. Allerdings gehörten große Teile des Spiels den Gästen. Wenn es trotzdem nur zu einer geringen Torausbeute kam, so ist das der konsequenten Arbeit der Hintermannschaft zu verdanken. In diesem Mannschaftsteil gefiel besonders Wenzel. Der Sturm der Cottbuser kam nicht recht zur Entfaltung, da man beim Abspiel teilweise zu lange zögerte. Bester Mann bei Großräschen war wieder einmal Wildner. Riesner stand ihm nicht viel nach. In der Fünferreihe hienterließen Mieth und Fünfert den besten Eindruck. Die Cottbuser hatten Gelegenheit, auch diesmal 3:3 zu spielen. Der völlig freistehende Lehmann ließ beim Stande von 2:3 den Ball jedoch vom Fuß springen.
Torschützen:
0:1 Fünfert, R. (13.min.)
0:2 Langhammer, G. (23.min.)
2:3 Fünfert, R. (56.min.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Schur (Spremberg)
BSG Aufbau:
D. Jentsch - T. Riesner, H. Nowak, K. Ferenz, H. Langer, S. Wildner, R. Fünfert, H. Zocher, G. Langhammer, K. Mieth, G. Franke
Torschützen:
Zuschauer:
Schiedsrichter:
BSG Aufbau: