Nachdem mit dem Finale um den "Ehrenschild der Stadt Cottbus" am 17. August die Saison 1940/41 ziemlich verspätet abgeschlossen wurde, ging es nur 5 Wochen später mit der neuen Spielserie 1941/42 schon wieder weiter. Seit dem Einmarsch deutscher Truppen in die Sowjetunion ab dem 21. Juni strebten die kriegerischen Auseinandersetzungen auf einen neuen Höhepunkt zu, was vor allem den Einsatz einer riesigen Anzahl an Soldaten erforderlich machte. So war es wenig verwunderlich, dass für die dritte Kriegsmeisterschaft nur noch wenige Vereine aus dem Senftenberger Raum den Spielbetrieb aufrecht erhalten konnten, weil ihnen schlichtweg das Personal fehlte. Auch der FC Alemannia Großräschen schaffte es nicht mehr, eine Mannschaft in den Punktekampf zu schicken. Ein Schicksal was er u.a. mit dem VfL Schipkau, dem BC Erika, der Turnerschaft Lautawerk oder auch dem Lokalrivalen VfL Bückgen-Grube Ilse, um nur einige zu nennen, teilte. Während sich der SV Marga in der höchsten deutschen Spielklasse, der Gauliga Berlin/Brandenburg, in seiner ersten Saison mit einem 6. Platz (von 10 Mannschaften) recht wacker schlug und sicher den Klassenerhalt schaffte, fasste der Spielausschuss die restlichen verbliebenen Vereine der Region Senftenberg zu einer Staffel zusammen, die folgendes Aussehen hatte:
BSG BRABAG Schwarzheide BSG BRABAG Schwarzheide II SV Hoyerswerda 1919 SV Marga II VfB Senftenberg 1910 VfB Senftenberg 1910 II FC Viktoria 1911 Kostebrau SVgg 1924 Annahütte |
Leider erschienen im "Senftenberger Anzeiger" auch über diese Meisterschaft nur ungenügende Angaben, so das eine lückenlose Aufarbeitung leider noch nicht möglich ist. Am Ende setzte sich die BSG BRABAG Schwarzheide durch und nahm als Senftenberger Regionalsieger an der Westlausitzer Bezirksmeisterschaft teil. Dort musste sich die BRABAG mit den Besten der Regionen Cottbus (Cottbuser SC Friesen), Finsterwalde (Luftwaffen-SV Finsterwalde) und Spremberg (Tschft. Brigitta) messen. Nach einem spannenden Zweikampf wurde der Cottbuser SC Friesen Westlausitzer Meister und trat im Anschluss gegen den Ostlausitz-Meister Luftwaffen-SV Sorau zu Entscheidungsspielen um die Lausitzer Meisterschaft an. Nach einem souveränen 4:1-Auswärtssieg in Sorau verzichtete die Soldatenelf auf das Rückspiel und bescherte den Cottbusern somit kampflos den Meistertitel.
Ende März 1942 begannen die Spiele um den "Ehrenschild der Stadt Cottbus". Nachdem der FC Alemannia Großräschen notgedrungen auf die Teilnahme an der Meisterschaft und dem Tschammer-Pokal verzichten musste, gestaltete sich die personelle Situation im Frühjahr wohl so günstig, dass sich der Vereinsvorstand in der Lage sah, für diesen Pokalwettbewerb zu melden. Aber auch hier wirkten sich die immer größer werdenden Kriegsbelastungen negativ auf das Teilnehmerfeld aus. Fanden die Gruppenspiele ein Jahr zuvor noch in fünf Regionen der Westlausitz (Cottbus, Spremberg, Senftenberg, Finsterwalde und Petershain) statt, reduzierten sich die Staffeln nun auf vier (Cottbus und Senftenberg), allerdings mit vergrößerter Anzahl an Mannschaften. Die beiden Gruppen der Staffel Senftenberg gliederten sich wie folgt auf:
Staffel Senftenberg - Gruppe 1 | Staffel Senftenberg - Gruppe 2 |
BSG BRABAG Schwarzheide | BSG BRABAG Schwarzheide II |
SpVgg Finsterwalde | KSG Tschft. Lautawerk/BC Erika |
SVgg 1924 Annahütte | SV Hoyerswerda 1919 |
VfL Schipkau | VfB Senftenberg 1910 |
BSG REICHELT Finsterwalde | Luftwaffen-SV Finsterwalde |
TV 1862 Finsterwalde | FC Alemannia Großräschen |
Obwohl in der Staffel des FC Alemannia Großräschen die zweite Mannschaft der BRABAG Schwarzheide und der Luftwaffen-SV Finsterwalde ihre Teams während des Wettbewerbes abmeldeten, zog sich die Ausspielung der Gruppenphase bis zum 21. Juni hin und verlief für Alemannia äußerst erfolgreich. Man eilte von Sieg zu Sieg und konnte sich am Ende über den 1. Platz freuen. Nun ging es anschließend in den Entscheidungsspielen gegen die anderen Gruppensieger und da warteten echte Hausnummern. So qualifizierten sich ebenfalls der Lausitzer Meister Cottbuser SC Friesen, der Westlausitzer Vizemeister BSG BRABAG Schwarzheide und die SVgg Eintracht Welzow für die Vorschlussrunden. Der FC Alemannia Großräschen bekam mit dem Cottbuser SC Friesen den dicksten Brocken zugelost, dazu auch noch auswärts, wehrte sich auch äußerst tapfer, musste sich schließlich aber doch mit 1:3 geschlagen geben. Im anderen Halbfinale setze sich die BRABAG klar mit 6:1 in Welzow durch. Die Finalspiele fanden dann am 12. Juli in Cottbus statt. Die Partie um den dritten und vierten Platz gewann der FC Alemannia Großräschen in einer torreichen Auseinandersetzung mit 6:5 gegen Eintracht Welzow und sicherte sich somit Rang 3. Das Endspiel bestritten im Anschluss der Cottbuser SC Friesen und die BSG BRABAG Schwarzheide. Hier hatte die Werkself mit einem deutlichen 3:0 die Nase vorn und konnte sich somit über den größten Erfolg ihrer kurzen Geschichte freuen.
Trainer: /
Spiele:
26.04.42 | PS |
KSG Tschft./Lautawerk/BC Erika - Alemannia ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
|
03.05.42 | PS |
Alemannia - SV Hoyerswerda 1919 ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
ausgef. |
10.05.42 | PS |
Luftwaffen-SV Finsterwalde - Alemannia ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
5:61 |
17.05.42 | PS |
VfB Senftenberg 1910 - Alemannia ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
|
24.05.42 | PS |
Alemannia - SV Hoyerswerda 1919 ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
ausgef. |
31.05.42 | PS |
Alemannia - KSG Tschft. Lautawerk/BC Erika ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
8:1 |
07.06.42 | PS |
Alemannia - VfB Senftenberg 1910 ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
3:2 |
14.06.42 | PS |
SV Hoyerswerda 1919 - Alemannia ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
1:2 |
21.06.42 | PS |
Alemannia - SV Hoyerswerda 1919 ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Gruppenspiel) |
|
28.06.42 | PS |
Cottbuser SC Friesen - Alemannia ("Silberschild der Stadt Cottbus" / Halbfinale) |
3:1 |
12.07.42 | PS |
SVgg Eintracht Welzow - Alemannia ("Silberschild der Stadt Cottbus" / um Platz 3/4) |
5:6 |
1
|
Das Spiel fand in Senftenberg statt, wurde jedoch später wegen des Rückzuges des Luftwaffen-SV Finsterwalde wieder aus der Wertung genommen |
Abschlusstabelle:
Pl. | Mannschaften | Sp | Tore | Punkte |
01. | FC Alemannia Großräschen | 6 | : | : |
02. | 6 | : | : | |
03. | 6 | : | : | |
04. | 6 | : | : | |
05. | Luftwaffen-SV Finsterwalde | -- | ----- | ----- |
06. | BSG BRABAG Schwarzheide II | -- | ----- | ----- |
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Statistiken und Spielberichte
FC Alemannia Großräschen
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Nach hartnäckigem Widerstand (bis 5 Minuten vor Schluss stand es 2:1 für Friesen) unterlag Alemannia. Die Räschener zeigten ein gutes Spiel.
Quelle: Senftenberger Anzeiger
Torschütze:
2:1
Zuschauer:
Schiedsrichter:
FC Alemannia:
Beim Spiel der Gruppensieger Eintracht Welzow und Alemannia Großräschen um den 3. und 4. Platz um den Ehrenpreis der Stadt Cottbus konnte Großräschen nach lebhaftem Kampf Welzow mit 6:5 Toren schlagen, nachdem es bei Halbzeit 3:2 für Welzow stand. Großräschen gewann damit den von der Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei Cottbus gestifteten Preis (ein Hitler-Bild).
Quelle: Senftenberger Anzeiger
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