Saison 1934/35

Liga: Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West

 

Nach dem sensationellen Abschneiden in der letzten Saison war die Euphorie im Lager des FC Alemannia Großräschen natürlich groß und alle hofften auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Bevor es Anfang September 1934 aber losging, machte sich eine Aufspaltung der Bezirksklasse Lausitz in eine Abteilung West und Ost notwendig. Dazu gab es mehrere Gründe. Der Fusionsverein FV Cottbus-Süd stieg nach nur einem Jahr wieder aus der Gauliga Berlin-Brandenburg ab und zerfiel daraufhin in die früheren Vereine Cottbuser SC Friesen und Cottbuser FV 1898. Beiden erhielten einen Startplatz in der Bezirksklasse. Ebenfalls nach nur einem Jahr wurde der Landkreis Hoyerswerda vom Gau Sachsen in den Gau Berlin-Brandenburg eingegliedert. Somit kamen die Vereine Hoyerswerdaer SV 1919, TSV Weißwasser und DJK Wittichenau neu hinzu. Und schlussendlich gestand man allen Kreismeistern und Zweitplatzierten zu, direkt zur Bezirksklasse aufsteigen zu dürfen. Durch dieses Mehr an Vereinen gab es nun eigentlich gar keine andere sportlich fairere Lösung als die Aufspaltung in zwei Abteilungen. Allerdings wurde schon vor dem Saisonstart durch den Spielausschuss darauf hingewiesen, dass das Ziel die Wiederherstellung einer eingleisigen Bezirksklasse bliebe. Somit war vom Meisterschaftsstart an gleich ordentlich "Druck auf dem Kessel", denn diese Ankündigung bedeutete ja im Umkehrschluss, dass es eine erhöhte Anzahl an Absteigern geben würde. Der FC Alemannia Großräschen konnte die im Vorfeld gesetzten hohen Erwartungen leider nicht erfüllen und kam während des gesamten Spielzeit auf keinen grünen Zweig. Verlief der Saisonstart mit 4:4-Punkten noch halbwegs passabel, zeigte die Tabellenkurve im weiteren Verlauf der Hinrunde nach unten. Negativer Höhepunkt war sicherlich die 0:5-Heimpleite gegen den Hoyerswerdaer SV 1919. Somit fand man sich zur Halbzeit auf einem enttäuschenden vorletzten Tabellenplatz wider. Zwar verlief der Start zur Rückserie mit einem 5:1-Heimsieg gegen den Cottbuser FV 1898 vielversprechend, aber da in der Folgezeit keine weiteren Doppelpunkte mehr hinzukamen, rückte der vermeintliche Abstieg immer näher. Dann aber der Paukenschlag am 27. Januar 1935, als man die DJK Wittichenau zu Hause mit 7:1 vom Platz fegte. Dies setzte offensichtlich neue Kräfte frei, denn die folgenden beide Partien bei Wacker Ströbitz (3:1) und in Klettwitz (3:2) konnten überraschend gewonnen werden und urplötzlich war der rettende 8. Platz wieder in Reichweite. Um diesen kämpfte nun der FC Alemannia Großräschen an den letzten beiden Spieltagen in einem Fernduell mit dem Cottbuser FV 1898. Im nächsten Heimspiel ging es zunächst gegen die SpVgg Finsterwalde, die zwar 3 Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone besaßen, bei einer eigenen Niederlage aber noch einmal mächtig mit in den Strudel hereingerissen worden wären. Entsprechend brisant war das Duell. In einer zähen Auseinandersetzung waren die Finsterwalder am Ende die Glücklicheren, gewannen mit 1:0 und erkämpften sích somit den endgültigen Klassenerhalt. Da der Cottbuser FV gleichzeitig mit 1:5 bei Amicitia Forst (deren Spielgemeinschaft mit Deutschland Forst wurde am 20. Oktober 1934 ebenfalls aufgelöst und sie spielten fortan wieder eigenständig als SV Amicitia 1900 Forst weiter) unterlag, blieb vor dem letzten Spieltag alles beim Alten. Noch stand Alemannia knapp über dem Strich, denn man hatte das bessere Torverhältnis (im Divisionsverfahren) gegenüber dem Konkurrenten. Der letzte Gegner hieß nun zu Hause VfB Klettwitz und der war hoch motiviert, die erst vor wenigen Wochen erlittene Heimpleite wettzumachen. Diese Partie am 3. März fand unter winterlichen Bedingungen statt, mit denen die Gäste offensichtlich besser zurecht kamen, denn sie gingen am Ende als 4:2-Sieger vom Platz. Nun hoffte alles im Großräschener Lager auf ein günstiges Resultat aus Cottbus, denn da empfing der Cottbuser FV zu Hause Wacker Ströbitz. Schwere Ernüchterung machte sich allerdings breit, als die Kunde vom 3:0-Heimsieg durchsickerte. Das schien der vermeintliche Abstieg zu sein. Ein kollektives Aufatmen erfolgte dann aber am 16. Juni, als bei einer Gautagung in Berlin beschlossen wurde, die Bezirksklasse Lausitz auch für die kommende Saison 1935/36 bei zwei Staffeln zu belassen. Somit stiegen nur die beiden jeweils Letztplatzierten der Abteilungen Ost und West endgültig ab. Der FC Alemannia Großräschen war gerettet und entging damit nur ganz knapp dem Schicksal des Ortsnachbarn FC Ilse 1930, der in seinem ersten Bezirksklassenjahr überhaupt reichlich Lehrgeld zahlte und als Schlusslicht der Staffel Ost in die Kreisklasse Senftenberg zurückkehren musste. Dem SV Marga gelang als Aufsteiger der Durchmarsch und man wurde vor dem SV Hoyerswerda 1919 Meister der Abteilung West. Gemeinsam mit dem Sieger der Oststaffel, dem Cottbuser SC Friesen, nahm man an der Aufstiegsrunde zur Gauliga Berlin-Brandenburg teil, scheiterte aber bei dieser. In der 1. Kreisklasse Senftenberg, die ebenfalls in zwei Staffeln spielte, setzten sich im Norden die SVgg 1924 Annahütte und im Süden der BC Erika durch. Beide Vereine stiegen direkt zur Bezirksklasse auf.

Ende des Jahres 1934 verkündete Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, einen Pokal zu stiften, um den alle Vereine in einem Wettbewerb kämpfen konnten. Dieser sollte 1935 starten und von da an in jedem Kalenderjahr ausgespielt werden. Anders als heute fand der Tschammer-Pokal, so wie er fortan genannt- und später als DFB-Pokal fortgeführt wurde, aber nicht analog der Meisterschaft (Saison) statt, sondern er sollte als unabhängige und eigenständige Veranstaltung über das gesamte Jahr erfolgen. Der Modus war einfach und leicht verständlich. Zu Beginn eines Jahres spielten die Kreisklassenmannschaften in drei oder vier Vorrunden ihre Teilnehmer aus, die dann in den Zwischenrunden mit den Teams aus den Bezirksklassen eines jeden Gaus gepaart wurden. Die siegreichen Vertreter eines jeden Gaus fasste man anschließend mit den dazugehörigen Gauligisten (außer den Gaumeistern) zu Gaugruppen, in der Regel drei oder vier, zusammen und ermittelte in weiteren drei bzw. vier Hauptrunden die Teilnehmer an den Schlussrunden. Diese finalen Runden (nun auch mit den Gaumeistern) fanden dann reichsweit statt (das Finale stets zum Jahresende). Als Bezirksklassenvertreter startete der FC Alemannia Großräschen am 31. März in der 1. Zwischenrunde in den Premierenwettbewerb und traf, wie es das Los so wollte, ausgerechnet auf den Ortsnachbarn FC Ilse 1930. Die Partie auf dem Alemannia-Platz lockte 500 Zuschauer an, die einen spannenden Pokalfight erlebten. Lange Zeit blieb es torlos, ehe Altenburg die Gäste drei Minuten vor dem Ende vermeintlich in die nächste Runde schoss. Aber gleich im Gegenzug konnte Krüger mit einem Distanzschuss den Ilse-Keeper bezwingen und das erneute Unentschieden erzwingen. Dabei blieb es auch nach der Verlängerung, so dass ein Wiederholungsspiel stattfinden musste. Dieses stieg dann 14 Tage später und verlief ähnlich ausgeglichen wie das erste Aufeinandertreffen. Das einzige Tor fiel allerdings leider auf der Heimseite und so musste Alemannia mit einer 0:1-Niederlage die Segel bereits nach der ersten Runde streichen.

Neben dem Tschammer-Pokal gab es 1935 noch einen weiteren Wettbewerb und zwar den um den sogenannten "Kube-Ehrenschild", an dem alle Vereine des Gaus Berlin-Brandenburg teilnahmen. Richard Paul Wilhelm Kube war von 1933 bis 1936 Oberpräsident von Berlin-Brandenburg und stiftete einmalig diesen Pokal. Allerdings ist eine statistische Aufarbeitung dieses Wettbewerbes äußerst schwierig, da es zum einen keinen einheitlichen Spielplan gab und zum anderen das Interesse im lokalen "Senftenberger Anzeiger" alles andere als groß war. Der FC Alemannia Großräschen trat in der 1. Hauptrunde am Pfingstmontag zu Hause gegen den FV Brandenburg 1899 Cottbus an und verlor glatt mit 1:3. Da hatte das Freundschaftsspiel am Tag zuvor in Elsterwerda (7:1) wohl doch zu viel Kraft gekostet. Dieser Wettbewerb zog sich dann noch bis zum Anfang des Jahres 1936, also bis weit in die nächste Spielserie hinein, hin. Im Halbfinale blieben der Cottbuser SC Friesen mit einem 2:0 über den SV Nowawes 03 (heute Babelsberg 03) und der Berliner SV 1892 mit einem 3:2 beim SC Minerva 1893 Berlin erfolgreich und bestritten am 26. Januar 1936 das Finale in Cottbus, was dann der Berliner SV klar und deutlich mit 9:2 gewann und somit einzigster Titelträger wurde.

Mit dem jeweiligen Ausscheiden in der 1. Runde der beiden Pokalwettbewerbe rundete der FC Alemannia Großräschen im negativen Sinne die verkorkste Saison 1935/36 ab. Man war jedoch in der Meisterschaft dem Abstieg mit viel Glück noch einmal von der Schippe gesprungen und das sollte Kraft und Zuversicht für die neue Spielzeit geben.

 

 

Trainer: /

 

Spiele:

Daten aus den Monaten August und September 1934 liegen leider noch nicht vor!

30.09.34 MS Alemannia - SpG Deutschland/Amicitia Forst 6:3
07.10.34 MS Cottbuser FV 1898 - Alemannia 3:1
14.10.34 MS VfB Klettwitz 1913 - Alemannia 5:11
28.10.34 MS DJK Wittichenau - Alemannia 3:1
04.11.34 MS Alemannia - SC Wacker 09 Ströbitz 1:1
11.11.34 MS SpVgg Finsterwalde - Alemannia 2:0
18.11.34 MS Alemannia - SV Hoyerswerda 1919 0:5
25.11.34 MS Alemannia - Cottbuser FV 1898 5:1
02.12.34 MS SV Amicitia 1900 Forst - Alemannia 3:1
09.12.34 MS Alemannia - SpVgg Calau 0:0
16.12.34 MS SV Hoyerswerda 1919 - Alemannia 4:1
23.12.34 MS Alemannia - VfB Klettwitz 1913 ausgef.
30.12.34 MS Alemannia - SV Marga 1:3
06.01.35 MS SpVgg Forst - Alemannia 7:2
13.01.35 MS Alemannia - SpVgg Finsterwalde ausgef.
27.01.35 MS Alemannia - DJK Wittichenau 7:1
03.02.35 MS SC Wacker 09 Ströbitz - Alemannia 1:3
17.02.35 MS VfB Klettwitz 1913 - Alemannia 2:3
24.02.35 MS Alemannia - SpVgg Finsterwalde 0:1
03.03.35 MS Alemannia - VfB Klettwitz 1913 2:4
24.03.35 TS Alemannia - SC Spremberg 1897 3:7
31.03.35 PS

Alemannia - FC Ilse 1930

(Tschammer-Pokal)

1:1 n.V.
07.04.35 TS SC Hertha 1915 Hörlitz - Alemannia 2:1
14.04.35 PS

FC Ilse 1930 - Alemannia

(Tschammer-Pokal / Wiederholungsspiel)

1:0
28.04.35 TS Alemannia - FC Viktoria 1911 Kostebrau 2:4
05.05.35 TS Alemannia - SC Union 1905 Cottbus 5:2
11.05.35 TS

Alemannia - SVgg 1924 Annahütte

(Sportfest Alemannia Großräschen)

3:2
12.05.35 TS

Alemannia - VfB Senftenberg 1910

(Sportfest Alemannia Großräschen)

2:1
19.05.35 TS SC Union 1905 Cottbus - Alemannia 1:4
26.05.35 TS

Alemannia - DJK Großräschen

(zum Olympia-Werbetag)

2:1
02.06.35 TS Alemannia - BC Erika 1:2
09.06.35 TS SpVgg Elsterwerda - Alemannia 1:7
10.06.35 PS

Alemannia - FV Brandenburg 1899 Cottbus

(Pokal um den "Kube-Ehrenschild")

1:3
23.06.35 TS SVgg 1924 Annahütte - Alemannia  

1 Das Spiel wurde bei diesem Stand abgebrochen und neu angesetzt

 

Abschlusstabelle:

Pl. Mannschaften                                     Sp Tore Punkte
01. SV Marga                  20 61:24 31:9
02. SV Hoyerswerda 1919 20 62:23 29:11
03. SV Amicitia 1900 Forst 20 74:38 27:13
04. SpVgg Forst 20 64:41 25:15
05. VfB Klettwitz 1913 20 64:41 23:17
06. SC Wacker 09 Ströbitz 20 33:36 21:19
07. SpVgg Finsterwalde 20 41:51 19:21
08. Cottbuser FV 1898 20 37:48 16:24
09. FC Alemannia Großräschen 20 42:53 14:26
10. SpVgg Calau 20 23:71 9:31
11. DJK Wittichenau 20 25:96 6:34

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Statistiken und Spielberichte

FC Alemannia Großräschen

Daten aus den Monaten August und  September 1934 liegen zur Zeit leider noch nicht vor...

4. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 30.09.1934

FC Alemannia Großräschen - SpG Deutschland/Amicitia Forst 6:3 (2:1)

Alemannia Räschen ist auf eigenem Platz eine Großmacht, das bewies dieses Spiel gegen den Favoriten Deutschland-Amicitia. Niemand hatte an diesen grandiosen Sieg über den gefürchteten Gegner geglaubt. Aber die Alemannen zeigten ein Spiel, was nur an die besten Zeiten der Räschener erinnerte. Dabei waren die Forster so spielstark wie die Vorschauen stets besagten. Aber Alemannia war einfach nicht zu schlagen!

Reichlich 700 Zuschauer umsäumten das Spielfeld, als Schiedsrichter Meier, CSC-Cottbus, beide Mannschaften auf den Platz geleitet. Forst und Räschen hatten ihre stärksten Vertretungen zur Stelle und traten wie folgt an: Räschen: Erm, Hildebrandt, Krüger, Noack, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Katsch, Priem, Brenzke, Jochmann. Deutschland-Amicitia Forst: Suschowk, Altmann, Furkert, Miesbach, Beutling, Richter, Schiller, Korduan, Fechner, Tonke, Göring.

Ein interessantes und spannendes Spiel nimmt seinen Anfang. Beide Tore kommen des öfteren in Gefahr, bis es Alemannia gelingt, in Führung zu gehen. Jochmann als Linksaußen schießt aufs Tor, Suschowk, der Forster Torwächter, und Katsch springen zugleich nach dem Ball. Katsch hat mehr Glück und kann durch Kopfball den ersten Erfolg anbringen. Kurz darauf spielt sich Jochmann tadellos durch und schießt unhaltbar zum 2. Tor ein. Kurz vor der Pause kommt Forst zum 1. Treffer.

Nach der Pause ist Alemannia stark im Angriff. Eine Vorlage der rechten Seite führt zum 3. und schönsten Tor des Tages durch Jochmann, nachdem Brenzke mit gutem Täuschungsmanöver den freistehenden Jochmann den Ball überließ. Nach weiteren 5 Minuten bringt Priem seiner Mannschaft den 4. Erfolg. Forst kann sogleich den 2. Treffer anbringen. Jetzt kommt Alemannia erst richtig in Fahrt und in Abständen von weiteren 5 Minuten fällt durch Priem und Brychcy II das 5. und 6. Tor. Der 6. Erfolg der Räschener ist eine Glanzleistung des kleinen Rechtsaußen Brychcy. Mehrere Gegner werden umspielt und mit unhaltbarem Schuss ist Suschowk bezwungen. Die Forster setzen nunmehr alles auf eine Karte, Angriff auf Angriff erfolgt. Kurz vor Schluss begeht Hildebrandt einen Schnitzer und der brave Erm ist zum 3. Mal geschlagen. Eckenverhältnis 5:6 für Forst.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:0 Katsch

2:0 Jochmann

3:0 Jochmann

4:1 Priem

5:2 Priem

6:2 Brychcy II

 

Zuschauer: 700


Schiedsrichter: Meier (Cottbus)

 

FC Alemannia:

Erm - Hildebrandt, Krüger, Noack, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Katsch, Priem, Brenzke, Jochmann

5. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 07.10.1934

Cottbuser FV 1898 - FC Alemannia Großräschen 3:1 (2:0)

Die wenigsten hatten wohl dieses Ergebnis nach den letzten schönen Erfolgen der Räschener erwartet. Aber es kam wieder einmal anders!

Der Schiedsrichter Maschner (Askania Forst) führte folgende Spieler auf das Spielfeld: 98 Cottbus: Nawoi; Kossack, Rex; Bulian, Budzynski I, Bresan; Schulz, Leder, Nowka, Herrmann, Budzynski II. Alemannia Räschen: Erm; Hildebrandt, Krüger; Noack, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Katsch, Priem, Brenzke, Jochmann. Die 1. Minute bringt den 98ern gleich den ersten Erfolg. Der Durchbruch der Cottbuser wird zur Ecke abgewehrt. Der Eckball kommt vors Tor und Herrmann sendet kurz entschlossen ein. Erm ist infolge eines Furunkels am rechten Arm stark behindert und kann daher nicht voll in Aktion treten (weshalb steht er dann im Tor?). Die Cottbuser greifen, ermutigt durch den überraschenden Erfolg, an und haben mehr vom Spiel. 15 Minuten später fällt durch den Linksaußen Budzynski II das zweite Tor. Die Räschener haben reichlich Pech mit ihren Schüssen. Bis zur Pause wird an dem Ergebnis nichts geändert.

Nach dem Seitenwechsel sind die Alemannen im Vorteil. Die Überlegenheit der Räschener bringt Katsch durch ein schönes, unhaltbares Tor nach Vorlage von Jochmann zum Ausdruck. Aber alle noch so gut gemeinten Angriffe der Alemannen scheitern an der Abwehr Kossack-Rex. Schüsse von Jochmann und Brychcy II verfehlen knapp ihr Ziel oder werden eine sichere Beute der Verteidigung. Eine Viertelstunde vor Schluss kommt Cottbus überraschend zum 3. und damit entscheidenden Treffer. Eine Masselei vor dem Räschener Tor, der Halbrechte erwischt den Ball und Erm muss sich geschlagen bekennen. Die 400 Cottbuser Zuschauer erlebten somit einen verdienten Sieg ihrer 98er. Ecken: 6:5 für Räschen.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

2:1 Katsch

 

Zuschauer: 400


Schiedsrichter: Maschner (Forst)

 

FC Alemannia:

Erm - Hildebrandt, Krüger, Noack, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Katsch, Priem, Brenzke, Jochmann

6. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 14.10.1934

VfB Klettwitz 1913 - FC Alemannia Großräschen 5:1 (4:1), Abbruch

15 Minuten vor Schluss vom Schiedsrichter Kahra, Deutschland-Amicitia Forst, abgebrochen.

Es ist nicht ganz verständlich, wenn dieser Kampf, der Klettwitz ganz überlegen und klar in Front sah, auf diese Weise sein Ende fand. Mit Rücksicht auf Spieler und zuschauer wäüre es wohl zweckmäßig gewesen, das Spiel überhaupt nicht erst stattfinden zu lassen.

Die Räschener Spieler freuten sich über den Spielabbruch, der vom rein sportlichen Standpunkt aus ganz gewiss nicht zu begrüßen war.

Unter gerade nicht sehr günstigen Platzverhältnissen nehmen folgende 22 Spieler Aufstellung: Klettwitz: Hamann; Popiol, Nikolaus; Ballus, Müller, Klonowski; Balzer, Leo, drei Gebrüder Mackowiak. Räschen: Erm; Hildebrandt, Krüger; Kraft, Rumstich, Brychcy I; Brychcy II, Noack, Priem, Katsch, Jochmann.

Vom Anstoß weg unternimmt "Männe" einen fabelhaften Alleingang; alles wird umspielt und mit unheimlich scharfem Flachschuss bezwingt er auch noch Erm im Gästetor. Tosender Beifall! Ermutigt greift Klettwitz weiter an. "Männe" gibt einen sauberen Flachpass zu seinem freistehenden Bruder, der dann geschickt Nr. 2 unterbringt. Ein blitzschneller Durchbruch von Jochmann bringt Räschen auf 2:1 heran. Von nun an läuft Klettwitz zu großer Form auf; die unzähligen Angriffe der Fünferreihe werden äußerst gefährlich. Räschen setzt heftigen Widerstand entgegen, kann aber nicht verhindern, dass die Klettwitzer durch die beiden Halbstürmer noch zweimal erfolgreich sind. Mit 4:1 werden die Seiten gewechselt.

Der Wiederanstoß sieht den Platzbesitzer weiter im Vorteil. Nach wechselvollem Spiel, das von den beiden Parteien ziemlich hart geführt wird, erhöht dann "Männe" auf 5:1. Als dann ein stärkerer Regenguss einsetzt, bricht Schiedsrichter Kahra das Spiel ab und rettet Räschen somit vor einer hohen Niederlage. Die Überlegenheit des Platzbesitzers kommt auch in dem erzielten Eckenverhältnis, das ebenfalls 5:1 lautet, zum Ausdruck.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

2:1 Jochmann

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Kahra (Forst)

 

FC Alemannia:

Erm - Hildebrandt, Krüger, Kraft, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Noack, Priem, Katsch, Jochmann

7. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 21.10.1934

FC Alemannia Großräschen ===> spielfrei

8. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 28.10.1934

DJK Wittichenau - FC Alemannia Großräschen 3:1 (1:0)

Ein ganz großer Erfolg der Wittichenauer auf eigenem Platz! Die Räschener werden nach diesen 90 Minuten bestimmt mit verdutzten Gesichtern vom Platz geschlichen sein! Während Wittichenau mit voller Besetzung antrat, fehlten bei Räschen Rumstich, Erm und Brenzke. Bei Halbzeit führten die Platzbesitzer 1:0. Ein direkter Freistoß wurde verwandelt. Nach dem Wechsel gab es noch einen Treffer für Wittichenau, außerdem wurde ein Elfmeter zum dritten Erfolg eingeschossen. Alemannia kam durch den Ersatzmann Krüger zum Ehrentor.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

3:1 Krüger

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

9. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 04.11.1934

FC Alemannia Großräschen - SC Wacker 09 Ströbitz 1:1 (0:1)

Nach den letzten Misserfolgen der Alemannen endlich wieder einmal ein wenig Sonne. Die Räschener hatten eine Mannschaft herausgebracht, die ein Sonderlob verdient. Hätte nicht Torwart Kutscher das Ströbitzer Gehäuse gehütet, nie und nimmer wäre nur ein Unentschieden zustande gekommen. Schiedsrichter Werner leitete den Kampf. Ströbitz vollständig wie bereits bekannt, bis auf den entrechteten Mittelstürmer. Räschen: Erm, Hildebrandt, Krüger, Brychcy I, Rumstich, Noack, Brychcy II, O. Langhammer, Priem, Jannaschk, Jochmann. Der Räschener Anstoß wird von der Wacker-Läuferreihe gestoppt. Zunächst verteiltes Spiel! Aber gar bald übernimmt Räschen das Kommando und zeigt zweckmäßiges Handeln. Die Ströbitzer Hintermannschaft ist schwer zu überwinden.Langhammer hat das Pech, den Pfosten zu treffen.Ströbitz macht nur vereinzelt Durchbrüche und es gelingt den Wackerleuten sogar, durch einen Strafstoß in Führung zu gehen. Hier handelt es sich aber um eine glatte Fehlentscheidung des Schiedsrichters, denn es ist nicht möglich, ohne dass der Ball zum Strafstoß hingelegt wird und der Gegner keine 9 Meter vom Ball entfernt ist, einfach durchzubrennen und dann sogar noch aus Abseitsstellung ein Tor zu erzielen! Räschen ist sofort wieder im Angriff, ein Stürmer wird hart genommen, den folgenden Elfmeter schießt Jochmann daneben. Räschen bleibt weiter tonangebend, aber nichts will gelingen. Ströbitz will das Tor schier vermauern, um den kleinen Vorsprung zu halten.

Nach der Pause dasselbe Bild! Aber bei so einer starken Überlegenheit muss es doch endlich mal klappen. Jochmann gibt eine Ecke gut herein, Kutscher rutscht der Ball zwischen den Händen durch und Alemannia hat ausgeglichen. Jetzt wird das Spiel noch lebhafter und die 400 Zuschauer feuern die Alemannen an, aber das Glück, was nun einmal auch zum Fußballspiel gehört, haben die Besseren nicht. Es bleibt so bis zum Schluss und Wacker Ströbitz ist froh, wenigstens einen Punkt mitnehmen zu können. Ecken: 10:4 für Räschen.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

1:1 Jochmann

 

Zuschauer: 400


Schiedsrichter: Werner

 

FC Alemannia:

Erm - Hildebrandt, Krüger, Brychcy I, Rumstich, Noack, Brychcy II, O. Langhammer, Priem, Jannaschk, Jochmann

10. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 11.11.1934

SpVgg Finsterwalde - FC Alemannia Großräschen 2:0 (1:0)

Ein richtiger Punktkampf, in dem nur allzuoft das körperliche Moment in den Vordergrund trat. Obwohl auf beiden Seiten mit stürmischen Paraden begonnen wurde, kam doch während der ganzen 90 Minuten in keine Mannschaft die rechte Bindung hinein. Man sah von jedem Spieler wohl einzelne Glanzleistungen, aber die für einen Erfolg erforderliche Konzentration und ein flüssiges Zusammenspiel fehlten auf beiden Seiten. Nur die Kampfbegeisterung, Schnelligkeit und Aufopferung der Finsterwalder war letzten Endes ausschlaggebend und brachte ihnen die so notwendigen Punkte. 40 Minuten tobte der Kampf hin und her. Räschen hatte zwar während dieser Zeit die besseren Chancen, aber der kleine Drosch im Finsterwalder Tor machte seine Sache fabelhaft. In der 41. Minute fällt dann das erste Tor des Tages. W. Lehmann hatte eine genaue Flanke von rechts gut aufgenommen und schoss unheimlich scharf ein. Erm hatte den Ball schon in den Händen, ließ ihn aber fallen, und gemächlich rollte er über die Linie. Auch einen zweiten Schuss kurz danach konnte Erm noch mit Mühe auf der Linie zum Halten bringen. Tempo und Spannung auch in der zweiten Halbzeit. In der 60. Minute, nachdem Erm schon oft energisch eingreifen musste, erwischte W. Lehmann abermals einen Flankenschuss. Räschens Verteidigung griff zwar an, doch zu spät. Scharf sauste der Ball an dem sich vergeblich streckenden Erm vorbei ins Netz. Weitere 20 Minuten kam Räschen noch einmal auf Touren, aber zu Erfolgen langte es nicht. Die restliche Zeit gehörte wieder den Finsterwaldern. Ein drittes Tor hing in der Luft, aber bis zum Schluss wurde es nichts mehr.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen: /

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

Erm -

11. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 18.11.1934

FC Alemannia Großräschen - SV Hoyerswerda 1919 0:5 (0:1)

Vor nur knapp 500 Zuschauern lieferten sich die beiden ersten Mannschaften auf dem Alemannia-Platz das fällige Meisterschaftsspiel der 1. Serie. Beide Vereine hatten nicht ihre beste Besetzung zur Stelle. Die Gäste traten ohne die beiden Außenläufer Kiesel und Rehn an, mit: Gollnau; Hypko, Wolf; O. Rich, Joppich, Kruscha; Wenk, K. Rich, Schöne, Zahumenski, Bramborg. Räschen: Kurzawa; Hildebrandt, Krüger; Keipus, Rumstich, Brychcy; Noack, Langhammer, Priem, Katsch, Jannaschk.

Es lag gleich von Anfang an sehr scharfes Tempo im Spiel. Die Hoyerswerdaer zeigten zunächst eine bessere Gesamtleistung. Die Angriffe wurden für die Einheimischen ziemlich gefährlich. Bald zeigten jedoch die Alemannen, dass sie mit ihrem flinken Spieldie Vorstöße des Gegners einzudämmen verstanden. Der Kampf wurde offen. Beide Torhüter mussten in Tätigkeit treten. Ein Schuss von Wenk traf die untere Kante, sprang über die Linie, Kurzawa holte den Ball heraus. Das ging so blitzschnell, dass der Unparteiische den Erfolg von seinem Standort aus nicht werten konnte. Den Hoyerswerdaern wurde mächtig eingeheizt, und als Hypko verletzt austrat, sah es für Räschen sehr günstig aus. Wenk verteidigte. Nach 10 Minuten kam Hypko zurück, konnte jedoch nur als Rechtsaußen behelfsmäßig Verwertung finden. Beide Stürmerreihen ließen viel aus. Kein Treffer fiel.

Nach dem Seitenwechsel gab es eine nicht geahnte Wendung. Alemannia hatte ausgesprochen Pech, sonst wäre eine so hohe Trefferzahl für Hoyerswerda niemals zustandegekommen. Rumstich fiel unglücklich und musste abtreten. Gleich danach kam das erste Tor durch Zahumenski, dem bald ein zweites von ihm folgte. Noack wurde bei einem Zusammenprall verletzt. Als Zahumenski den dritten Treffer anbrachte, verließ Noack den Platz, er konnte seiner Mannschaft nichts mehr nützen. Die Gäste spielten jetzt überlegen. Ein Spieler des Platzbesitzers wurde des Feldes verwiesen. Zahumenski traf zum vierten Mal ins Schwarze und Karl Rich wartete mit einem scharfen Schrägschuss auf, bei dem es nichts zu halten gab.

Ein Lob verdient der alte Torwart Kurzawa, nur wirft er sich etwas zu leichtsinnig ins Gewühl.

Alemannia verlor unverdient hoch und machte vor der Pause einen tadellosen Einduck.

Schiedsrichter Kruhl (Cottbus) versah sein schweres Amt durchaus korrekt. Die Anpöbeleien einiger Zuschauer müssten unterbleiben.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 500


Schiedsrichter: Kruhl (Cottbus)

 

FC Alemannia:

Kurzawa - Hildebrandt, Krüger, Keipus, Rumstich, Brychcy, Noack, A. Langhammer, Priem, Katsch, Jannaschk

12. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 25.11.1934

FC Alemannia Großräschen - Cottbuser FV 1898 5:1 (5:1)

300 Zuschauer und beide Mannschaften warteten vergeblich auf den angesetzten Schiedsrichter. Reiser, Altdöbern, der das Jugendspiel vorher leitete, sprang ein, nachdem sich beide Mannschaften vorher einigten, und machte seine Sache tadellos. Räschen hatte durch Verletzungen usw. Besetzungsschwierigkeiten und trat mit folgender veränderter Mannschaft an: Kurzawa; Hildebrandt, Krüger I; Brychcy I, Keipus, Noack; Krüger II, Katsch, Priem, Brenzke, Paulick. 98 Cottbus hatte außer 2 Ersatzleuten seine alte Besetzung zur Stelle. Die Alemannen beginnen mit großem Eifer und übernehmen sofort das Kommando. Kaum sind zwei Minuten vergangen, da sendet Katsch schon unhaltbar zum ersten Tor ein. Räschen ist sofort wieder da, und in der fünften Minute steht es 2:0 durch Priem! Alles ist sprachlos und verdutzt schaut die 98er Mannschaft drein. Aber die Räschener sind nicht zu halten, die Überlegenheit dauert an, und in der elften Minute steht es nach Bombenschuss vom Linksaußen Paulick 3:0. Die Cottbuser lassen sich durch diese überraschenden Erfolge der Alemannen nicht entmutigen, aber die Räschener Hintermannschaft wehrt alles gut ab, auch wird im Sturm der Cottbuser zu ungenau gespielt. Nach einigen Minuten ist Räschen wieder im Angriff und in der 20. Minute steht es bereits 4:0, wieder durch Katsch. Einen Elfmeter wegen unfairen Spieles, von Priem schwach geschossen, hält der Cottbuser Hüter. Es ist kaum zu glauben, aber es ist wahr, 5:0 für Alemannia steht es nach 30 Minuten Spielzeit. Wieder ist Katsch der Schütze. Niemand hätte aber auch gedacht, dass die Räschener jetzt ihr Pulver verschossen haben. Ein Sonderlob verdienen die 98er, denn trotz 5:0-Rückstandes ließen sie den Mut nicht sinken. Aber nur ein Erfolg war die Ausbeute bis zur Halbzeit, und so sollte es auch bleiben. Nach der Pause haben die Cottbuser mehr vom Spiel, jedoch zu Erfolgen kommen sie nicht mehr. Räschens Hintermannschaft weiß das Ergebnis zu halten und in letzter Sekunde ist immer der "alte brave Kurzawa" Retter in der Not. Cottbus hat aber auch Pech, eine Bombe rettet die Latte. Der Räschener Sturm unternimmt nur vereinzelte Angriffe, aber zuviel wird im Innensturm gespielt, der gefährliche Linksaußen Paulick leider vernachlässigt. Räschen kann stolz auf diesen Erfolg sein und noch stolzer auf die so dringend nötigen Punkte. Ecken: 7:5 für Räschen.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:0 Katsch (02.min.)

2:0 Priem (05.min.)

3:0 Paulick (11.min.)

4:0 Katsch (20.min.)

5:0 Katsch (30.min.)

 

Zuschauer: 300


Schiedsrichter: n.a. / i.V. Reiser (Altdöbern)

 

FC Alemannia:

Kurzawa - Hildebrandt, Krüger I, Brychcy, Keipus, Noack, Krüger II, Katsch, Priem, Brenzke, Paulick

13. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 02.12.1934

SV Amicitia 1900 Forst - FC Alemannia Großräschen 3:1 (0:1)

Beide Mannschaften traten mit ihrer z.Z. besten Besetzung an. Amicitia zeigte sich im ganzen Spielverlauf weit überlegen. Aber trotzdem war zuerst das Glück auf Seiten von Alemannia, die bis 15 Minuten vor Schluss mit 1:0 in Führung blieben!! Dieses Resultat stand auch schon zur Halbzeit fest und zwar 10 Minuten nach Spielbeginn durch Priem, der eine gute Vorlage von Katsch zum einzigen Tor für Alemannia ausnützte. Nach Anstoß für die zweite Halbzeit, den Alemannia hatte, prallte Langhammer mit dem Torwächter von Amicitia zusammen und musste vom Platz getragen werden. Somit konnte Räschen die zweite Halbzeit hindurch nur mit 10 Mann kämpfen. Durch einen Freistoß in der 30. Minute der zweiten Halbzeit erzielte Forst das Ausgleichstor. 5 Minuten darauf und zwar wieder durch einen Freistoß wegen Hand konnte Forst in Führung gehen und 3 Minuten vor Schluss verschuldete Krüger noch einen Elfmeter, der zum 3. Tor für Amicitia führte. Die gesamte Mannschaft von Räschen verdient ein Lob. Bei Forst waren der Mittelläufer und Linksaußen die besten Spieler.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

0:1 Priem (10.min.)

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

14. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 09.12.1934

FC Alemannia Großräschen - SpVgg Calau 0:0

Schiedsrichter: Weier, CSC Friesen. Zuschauer: 200. Ecken: 6:0 für Räschen.

Die Mannschaften: Räschen: Kurzawa, Hildebrandt, Krüger I, Noack, Keipus, Brychcy, Krüger II, Katsch, Priem, Strobel, Paulick. Calau: Polley, Lachmann, Richter I, Krause, Schalow, Schaap, Pachtmann, Lehmann, Schammera, Luboch, Winter.

Ein torloses Treffen ist selten, aber auch "sehr selten" war der Spielverlauf dieser 90 Minuten. Calau spielt zuerst mit dem Wind und ist dadurch leicht im Vorteil. Nach 15 Minuten wird der Kampf ausgeglichener. Angriffe erfolgen auf beiden Seiten, aber die Stürmer versagen kläglich. Vor der Pause wird Räschen etwas besser, aber zu Erfolgen langt es nicht. Mit ungestümen Angriffen eröffnen die Alemannen das Spielgeschehen der 2. Halbzeit. Calau verstärkt die Deckungsreihen und will unbedingt das Ergebnis halten. Die Calauer haben einen guten Torwächter neu eingestellt und die beiden Verteidiger sind schnell und schlagsicher. Da aber der Räschener Sturm heute einen rabenschwarzen Tag hat und ihm nichts gelingen will, muss trotz überlegenem Spiel der Erfolg ausbleiben. Die Calauer unternehmen mit ihren 3 Stürmern (2 Mann helfen hinten mit) nur vereinzelte Durchbrüche. Räschen spielt zuweilen mit "6 und 7 Leuten im Angriff", aber alles vergebens! Die Zeit verstreicht! In der letzten Minute entschwindet der zum Sieg führende Erfolg auch noch. Eine Bombe von Noack aufs Tor. Alles ruft schon befreit Tor, aber die Latte rettet, für Calau einen Punkt, für Alemannia aber geht hierdurch ein noch viel wichtigerer Punkt verloren.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 200


Schiedsrichter: Weier (Cottbus)

 

FC Alemannia:

Kurzawa - Hildebrandt, Krüger I, Noack, Keipus, Brychcy, Krüger II, Katsch, Priem, Strobel, Paulick

15. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 16.12.1934

SV Hoyerswerda 1919 - FC Alemannia Großräschen 4:1 (3:1)

Nur 400 Zuschauer hatten sich in Hoyerswerda eingefunden, der geschäftsfreie Sonntag trug wohl dazu sein Teil bei. Unter der Leitung von Schadewitz, Senftenberg, gab es ein sehr flottes Spiel zu sehen, bei dem die Räschener eine ganz annehmbare Gesamtleistung boten. Folgende 22 Spieler bestritten den Kampf: Alemannia Räschen: Erm; Keipus, Krüger; Noack, Rumstich, Brychcy I; Brychcy II, Hildebrandt, Priem, Katsch, Paulick. SV Hoyerswerda: Gollnau; Hypko, Wolf; Kiesel, Joppich, Rehn; Wenk, Schwarz, Kowalick, Zahumenski, Bramborg.

Der Anfang war für die Hoyerswerdaer sehr vielversprechend. Schon in der 2. Minute fiel der erste Treffer. Zahumenski schoss scharf aus ganz spitzem Winkel. Erm konnte den Ball nicht festhalten, der hinzulaufende Schwarz lenkte schnellstens ein. Die Räschener waren noch gar nicht richtig im Bilde, da gab es 2 Minuten später bereits den zweiten Erfolg. Einen Eckball von Wenk köpfte Kowalick ein. Allmählich kamen die Gäste ins Spiel. Gollnau musste eingreifen. Prächtig holte er einen hohen Schuss dicht an der Latte herunter. Die beiden überraschend schnellen Erfolge machten die Hoyerswerdaer zu selbstsicher, trotz Überlegenheit gab es in der Mitte der ersten Spielhälfte nur noch ein Tor von Zahumenski, gegen dessen Scharfschuss Erm machtlos war. Vor der Pause noch erzielte Räschen nach feinem Durchspiel durch Katsch den einzigen Treffer. Gollnau warf sich nach dem Flachschuss vergeblich.

Die zweite Spielhälfte sah die Räschener viel im Angriff. Der Sturm der Gäste konnte aber die sichere Deckung der Platzbesitzer nicht überwinden. Schwarz schoss noch ein viertes Tor. Gegen Schluss musste Wenk verletzt abtreten. Einen Treffer gab es auf beiden Seiten nicht mehr.

Der Schiedsrichter leitete den mit sportlichem Anstand geführten Kampf einwandfrei. Die beiden Brychcy und Katsch spielten in ausgezeichneter Form.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

3:1 Katsch

 

Zuschauer: 400


Schiedsrichter: Schadewitz (Senftenberg)

 

FC Alemannia:

Erm - Keipus, Krüger, Noack, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Hildebrandt, Priem, Katsch, Paulick

16. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 23.12.1934

FC Alemannia Großräschen - VfB Klettwitz 1913 ausgef.

17. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 30.12.1934

FC Alemannia Großräschen - SV Marga 1:3 (0:1)

Das einzige Fußball-Pflichtspiel. Weit über 1000 Zuschauer (für Räschen eine schon lange nicht mehr gehörte Zahl) gaben dem Spiel den äußeren Rahmen. Und als der Schiedsrichter Toni Krüger (Viktoria 97 Cottbus) die Mannschaften auf das einwandfreie Spielfeld führte, standen sich beide Vereine mit ihren zur Zeit stärksten Vertretungen wie folgt gegenüber: Räschen: Erm; Keipus, Krüger; Noack, Rumstich, Brychcy I; Brychcy II, Hildebrandt, Priem I, Katsch, Priem II. Marga: Melcher; Schlick, Lawniczak; Kiebel, Lieske, Fischer II; Fischer I, O. Lehmann, E. Lehmann, Hensel, Wagner. Marga übernimmt zu Anfang das Kommando, und die Räschener Hintermannschaft kämpft erbittert, deckt genau ab und kann so zunächst das Heiligtum rein halten. Nach viertelstündigem Spiel wird der Kampf offener, und der Räschener Sturm unternimmt die ersten Angriffe. Hier zeigt der neueingestellte Priem II als Linksaußen, dass er unbedingt für Räschen eine Verstärkung bedeutet. Aber bei Marga beißen die Alemannen auf Granit. Torwächter und Verteidiger, kampferprobte Leute, lassen sich nicht aus dem Konzept bringen, und wenn Not am Mann ist, dann kommt der Turm der Schlacht, die Seele der Blau-Weißen-Mannschaft, Lieske, der alles überragende Mittelläufer. Immer wieder ist er es, der seine Stürmerreihe durch wunderbare Vorlagen zu den Außenleuten auf die Reise schickt. Wagner lässt verschiedene schwere Brummer los, aber Erm klärt sicher, und der Ball schlägt knapp über die Latte. Auf der Gegenseite hat auch Katsch Pech. Ein scharfer Schuss streift die Latte und endet im Aus. Marga hat jedoch mehr vom Spiel, und nur der heldenhaften Abwehr der Räschener ist es zu danken, dass bis zur 30. Minute das Spiel torlos gehalten werden kann. E. Lehmann, bisher scharf bewacht, steht plötzlich frei, erwischt das Leder, ein paar kurze Schritte, und unhaltbar für Erm klingelt es zum ersten Male. Das Tempo wird jetzt auf beiden Seiten stärker. Alemannia hat auch Chancen, aber Melcher steht als Meister zwischen den Pfosten und erntet Sonderapplaus. Die Marga-Leute stürmen immer wieder auf Räschens Heiligtum an, aber nichts gelingt. Die Hintermannschaft ist nicht zu überwinden. Lieske, der Mittelläufer der Blau-Weißen, lässt ein paar Brummer aus gut 40 Meter Entfernung los. Schiedsrichter Krüger pfeift zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel spielt Marga ganz groß. Das Heiligtum der Alemannen wird belagert, und tapfer wehrt sich Alemannia mit verstärkter Deckung. Nach 15 Minuten soll es nun auch zum zweiten Male einschlagen. Ein Einwurf von links wird schlecht abgewehrt. E. Lehmann hat sich wiederum freigespielt, und mit Bombenschuss ist das 2:0 erzielt. Erm war mchtlos. Alemannia setzt nunmehr alles auf eine Karte. Mit letzter Kraft versuchen die Räschener, dem Spiel eine andere Wendung zu geben, aber die blau-weiße Hintermannschaft versteht ihr Tor glänzend zu verteidigen, und in letzter Sekunde ist Melcher (mit viel Glück) Retter in höchster Not. Es hat den Anschein, als ob Marga sich mit den beiden Erfolgen schon zufrieden geben wollte, denn Alemannia ist jetzt die angreifende Partei, und der Räschener Sturm wird zusehends besser. Es will und will aber nicht gelingen. Die letzte Viertelstunde bricht an und nimmt einen hochdramatischen Verlauf. Hildebrandt geht durch, gibt ab zu Priem I und dieser vollendet. Unbeschreiblicher Jubel der Massen; das Spiel steht nur noch 2:1. Es setzt ein Spiel ein, das die Zusdchauer mitreißt. Marga aber ist tonangebend, und Alemannia muss schwer kämpfen. Ein Verteidiger macht in der Hitze des Gefechts Hand. Elfmeter! Lieske ist der Vollstrecker. Unheimlich scharf knallt er ein, aber Schiedsrichter Krüger pfeift ab und lässt wegen Überschreitens der Linie wiederholen. Elfmeter Nr. 2 folgt. Dasselbe wie vorher, und zum dritten Male wird die Vollstreckung des Strafstoßes vorgenommen. Erm aber hält, hält unter dem Beifall der Zuschauer. Marga bleibt aber weiterhin im Vorteil, und 5 Minuten vor dem Schlusspfiff heißt es wiederum: Hand im Strafraum! Diesmal landet das Leder. Das Spiel steht 3:1 für den Besseren und ist auch entschieden. Die Massen begeben sich bereits auf den Heimweg, kurzes Hin und Her, und das Spiel ist aus.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

1:2 Priem I

 

Zuschauer: 1100


Schiedsrichter: T. Krüger (Cottbus)

 

FC Alemannia:

Erm - Keipus, Krüger, Noack, Rumstich, Brychcy I, Brychcy II, Hildebrandt, Priem I, Katsch, Priem II

18. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 06.01.1935

SpVgg Forst - FC Alemannia Großräschen 7:2 (4:1)

In Forst musste die Räschener Mannschaft eine recht hohe Niederlage hinnehmen. Die Mannschaft des Platzbesitzers überrannte ihren Gegner bereits in den ersten 20 Minuten. Da stand es schon 3:0! Von diesen drei Treffern war einer ein Elfmeter. Kurz nach der Halbzeit wurde ein Räschener Verteidiger des Platzes verwiesen, so dass die Mannschaft dadurch selbstverständlich erheblich geschwächt wurde. Die Niederlage war nicht mehr aufzuhalten. Der Kampf wurde von Meyer, 97 Cottbus, geleitet. Alemannia Räschen trat ohne den Mittelläufer Rumstich an.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

 

Zuschauer: 


Schiedsrichter: Meyer (Cottbus)

 

FC Alemannia:

 

19. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 13.01.1935

FC Alemannia Großräschen - SpVgg Finsterwalde ausgef.

20. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 20.01.1935

FC Alemannia Großräschen ===> spielfrei

21. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 27.01.1935

FC Alemannia Großräschen - DJK Wittichenau 7:1 (2:0)

Als Krüger, 97 Cottbus, mit beiden Mannschaften den Platz betrat, war die festgesetzte Zeit bereits stark überschritten. Wittichenau traf mit Verspätung ein. 200 Zuschauer bekamen nichts Besonderes zu sehen. Der Anstoß des Tabellenletzten brachte gleich einen starken Angriff auf das Räschener Tor, und es sah so aus, als ob die Sache doch nicht so einfach für die Alemannen wäre. Räschen nimmt das Spiel dann in die Hand, aber im Sturm will es noch gar nicht klappen. Verschiedene sichere Sachen werden verschenkt oder verschossen. Erst nach 20 Minuten stärkster Überlegenheit fällt endlich das erste Tor durch Priem II. Die nächste Minute führt sofort zum zweiten Erfolg durch Katsch. Aber die Wittichenauer lassen nicht nach und versuchen es mit einigen gefährlichen Durchbrüchen, aber Räschens Verteidiger sind auf der Hut. Wittichenau wird wieder in die eigene Spielhälfte gedrängt. Bis zur Pause kann somit Wittichenau das Ergebnis von 2:0 halten.

Nach dem Seitenwechsel ist Alemannia sofort wieder im Angriff, und durch Hildebrandt wird es 3:0. Die Gäste greifen an; sie kommen nicht weit, denn die Hintermannschaft der Räschener vereitelt schon von der Mittellinie aus fast jeden noch so gut gemeinten Versuch. Der Eifer der Gäste wird belohnt. Der Ehrentreffer gelingt. Es steht nur noch 3:1. Die Räschener geben sich jetzt mehr Mühe, die Trefferzahl zu erhöhen. Zwei schöne Angriffe werden durch Abseits verdorben. Priem I steht vor dem leeren Tor wie angewurzelt, bis ein Gegner dazwischen fährt. Nach 15 Minuten wird endlich ein 4. Tor erzielt. Kurz darauf steht es 5:1. Ein Spieler der Gäste muss vom Platze. Wittichenau verteidigt mit Mann und Maus. Einen Elfmeter setzt Langhammer darüber; als Entschädigung bringt derselbe Spieler kurz darauf den 6. Treffer an. Schuss auf Schuss folgt. Räschens Läufer und Verteidiger erscheinen mit im Sturm, aber der kleine, brave Tormann der Gäste macht seinem Verein alle Ehre. In der letzten Minute bringt der Räschener Läufer Noack den 7. Treffer an, und das einseitige, wenig interessante Spiel ist aus. Beide Mannschaften hatten Ersatz eingestellt, Räschen zwei und Wittichenau vier Mann.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:0 Priem II (20.min.)

2:0 Katsch (21.min.)

3:1 Hildebrandt

4:1 (60.min.)

5:1

6:1 Langhammer

7:1 Noack (90.min.)

 

Zuschauer: 200


Schiedsrichter: T. Krüger (Cottbus)

 

FC Alemannia:

 

22. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 03.02.1935

SC Wacker 09 Ströbitz - FC Alemannia Großräschen 1:3 (0:2)

Beide Mannschaften vereinbarten diesen Kampf, da der Ströbitzer Platz bespielbar war. Alemannia holte sich zwei ganz wichtige Punkte. Priem I und Langhammer schossen die ersten beiden Treffer. Nach dem Wechsel holte Wacker bald ein Tor heraus. In der 70. Minute konnte Priem II zum dritten Male für Räschen einsenden. Alemannia gelang es, das Ergebnis bis zum Schluss zu halten.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

0:1 Priem I

0:2 Langhammer

1:3 Priem II

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

Nachholespiel vom 6. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 17.02.1935

VfB Klettwitz 1913 - FC Alemannia Großräschen 2:3 (2:1)

Das war ein ungemein harter Punktekampf; denn um jeden Zoll Boden wurde heiß gestritten. Orkanartiger Wind fegte über den Platz und stellte an alle 22 Spieler höchste Anforderungen. Die Klettwitzer Mannschaft erschien mit 6 Ersatzspielern. Vor etwa 300 Zuschauern führt Schiedsrichter Weier, CSC Friesen, folgende 22 Spieler zum Kampf: Klettwitz: Hamann; Klonowski I, Popiol; Mittig, Müller, Klonowski II; Schneider, Leo, Jetzikowski, Jos. Mackowiak, Jochmann. Räschen: Kurzawa; Keipus, Krüger; Noack, Kraft, Brychcy; Hildebrandt, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II.

Platzwahl haben die Gäste, die den Wind im Rücken als Bundesgenossen nehmen. Sofort beginnt Räschen mit der Offensive und Klettwitz hat bange Minuten zu überstehen; kann aber ebenfalls gefährliche Angriffe vor das Gästetor bringen, wobei Leo in der 6. Minute das Führungstor erzielt. Kurzawa hatte schlecht abgewehrt, Leo erwischt das Leder und schon ist es passiert. Klettwitz bleibt im Feldspiel leicht überlegen. Einen direkten Freistoß schießt Räschen knapp über die Latte. Die 26. Minute bringt dann den Gästen den langverdienten Ausgleich. Schütze ist Priem II. Nach ausgeglichenem Spielverlauf holt Klettwitz kurz vor der Pause durch Jos. Mackowiak, der eine famose Rechtsflanke über Kurzawa hinweg einköpft, abermals die Führung.

Die 2. Hälfte sieht den Platzbesitzer weiter überlegen, denn jetzt hat Räschen gegen den Wind zu kämpfen. Oftmals sieht es vor dem Gästetor recht gefährlich aus, wobei "Fortuna" auf Seiten der Räschener steht, denn der unsicher schießende Klettwitzer Sturm knallt alles daneben oder darüber. Keipus rettet sicher durch Kopfabwehr auf der Torlinie. Räschen unternimmt vereinzelte Durchbrüche. Hildebrandt schafft in der 75. Spielminute den Ausgleich. Angespornt durch diesen Erfolg setzt Räschen zum Endspurt an und versucht mit aller Macht den Siegestreffer zu landen. Mehrmals wird Klettwitz überrumpelt, bis dann 3 Minuten vor Schluss die Entscheidung fällt. Abermals ist es Priem II, der die Klettwitzer Deckung hinter sich lässt und mit prächtigem Schrägschuss, für Hamann unhaltbar, das siegbringende Tor erzielt. Großer Jubel bei den Gästeanhängern, denn der Schlusspfiff ertönt. Räschen bleibt verdienter Sieger. Eckenverhältnis 4:3 für die Gäste.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:1 Priem II (26.min.)

2:2 Hildebrandt (75.min.)

2:3 Priem II (87.min.)

 

Zuschauer: 300


Schiedsrichter: Weier (Cottbus)

 

FC Alemannia:

Kurzawa - Keipus, Krüger, Noack, Kraft, Brychcy, Hildebrandt, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II

Nachholespiel vom 19. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 24.02.1935

FC Alemannia Großräschen - SpVgg Finsterwalde 0:1 (0:1)

Mit großer Spannung erwarteten die mehr als 600 Zuschauer diesen wichtigen Kampf. Finsterwalde war mit großem Anhang erschienen, ca. 100 Schlachtenbummler gaben ihrer Mannschaft das Geleit zu diesem entscheidenen Gang. Mit dem knappsten aller Ergebnisse wurde der Sieg errungen, aber ebensogut konnte es auch umgekehrt kommen. Der Glücklichere hat gewonnen.

Die 1. Halbzeit sah die Räschener im Vorteil, aber nichts wollte gelingen, zudem hatte Alemannia mit einigen Schüssen reichlich Pech. Die 2. Halbzeit gehörte ganz der Spielvereinigung. Alemannia war abgekämpft und die stabilen Finsterwalder kamen nun erst richtig in Fahrt. 10 Minuten nach der Pause wurde der entscheidende Treffer erzielt. Der Räschener Mittelläufer Kraft wurde kurz vorher verletzt und die auch sonst sich tapfer wehrende Hintermannschaft der Alemannen war diesem Ansturm nicht mehr gewachsen. Unhaltbar schlug die Bombe ein, der alte wackere Kurzawa hatte sich vergebens geworfen. Spieler und Zuschauer aus Finsterwalde jubelten, rissen die Arme hoch vor Freude. Sogar eine Trompete stimmte mit ein! Verbissen wird weiter gekämpft. Die Finsterwalder wissen, was dieser Erfolg bedeutet. Sie verstärken ihre Deckungsreihen. Trotzdem haben die Leute aus der Sängerstadt mehr vom Spiel. Der Räschener Sturm kann sich, trotzdem er nicht schlecht spielt, bei der aufmerksamen und stabilen Hintermannschaft nicht durchsetzen. Die Zeit geht dahin und es sieht zuweilen sehr brenzlich für die Alemannen aus. Jedoch an dem Resultat wird bis zum Schlusspfiff nichts mehr geändert.

Das Spiel fand unter Leitung des aufmerksamen Schiedsrichters Kühn, Normannia Berlin, statt. Die Mannschaften spielten in folgender Aufstellung. Räschen: Kurzawa, Keipus, Krüger, Brychcy, Kraft, Noack, Priem II, Katsch, Priem I, Langhammer, Hildebrandt; Finsterwalde: Richter, Weber, Kurzawa, Krähling, Lehmann, Paul, Hülle, Lemancyk, Hunger, Lehmann, W. Münnich, Maye.

Eckenverhältnis 5:3 für Finsterwalde.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 600


Schiedsrichter: Kühn (Berlin)

 

FC Alemannia:

Kurzawa - Keipus, Krüger, Noack, Kraft, Brychcy, Hildebrandt, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II

Nachholespiel vom 16. Spieltag der Bezirksklasse Lausitz / Abteilung West am 03.03.1935

FC Alemannia Großräschen - VfB Klettwitz 1913 2:4 (0:2)

Räschen: Kurzawa; Keipus, Krüger; Brychcy, Kraft, Noack; Hildebrandt, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II.

Klettwitz: Hamann; Popiol, Mackowiak I; Ballus, Müller, Klonowski; Mackowiak IV, Leo, Jochmann, Mackowiak II und III.

Schiedsrichter Kurz, Helios Berlin. Eckenverhältnis 4:1 für Räschen.

Die Entscheidung ist gefallen - Alemannia steigt ab. In einem schweren Ringen musste Räschen dem mit bester Mannschaft spielenden VfB Klettwitz Sieg und Punkte überlassen. Es war ein grandioser Kampf, der sich trotz des winterlichen Wetters den 300 Zuschauern bot. Räschen nimmt den treibenden Schnee und leichten Wind in den Rücken. Der Anstoß der Klettwitzer kommt nur bis zur Räschener Läuferreihe, und es entwickelt sich zunächst Mittelfeldspiel. Eifrig wird auf beiden Seiten gekämpft, aber auch reichlich nervös. Alemannia unternimmt die ersten Vorstöße, aber sicher deckt die VfB-Hintermannschaft Mann für Mann ab. Der Ansturm der Klettwitzer ist auch immer sehr gefährlich, und die drei Mackowiaks sind hier ohne Zweifel die besten Leute. Sicher klärt Räschens Verteidigerpaar mit weiten Schlägen, und so wechseln die Angriffe auf beiden Seiten. Ein erneuter Ansturm der Klettwitzer, eingeleitet von "Männe" vom Rechtsaußenposten, führt zum ersten Erfolg. Seine Vorlage wird von Jochmann verpasst, der Halblinke Mackowiak ist zur Stelle und vollendet. Räschen greift mutig weiter an, kommt aber nur zu 2 Ecken. Fünfzehn Minuten vor der Pause schießt Leo sicher Nr. 2, und mutlos schauen schon die Zuschauer drein. Der Seitenwechsel ist erfolgt, und Alemannia macht die letzten Anstrengungen. Klettwitz muss bange Minuten überstehen und verteidigt zuweilen sogar mit fünf Mann. Trotzdem kann Priem I mit schönem Schuss das Ergebnis auf 2:1 stellen. Klettwitz hat im Sturm umgebaut. Männe übernimmt die Sturmführung, und der Ex-Räschener Jochmann wird Rechtsaußen. Es klappt bei den Klettwitzern jetzt besser. Klettwitz greift jetzt mehr an und kommt nach Vorlage der linken Seite zum dritten Erfolge. Räschen gibt sich aber immer noch nicht geschlagen, und gefährlich wird es immer, wenn die Alemannen angreifen. Priem II wird im Strafraum unfair angegriffen. Elfmeter! Priem II ist Vollstrecker und schießt sicher ein. Alemannia setzt nunmehr alles auf eine Karte. Nichts will mehr gelingen; die Klettwitzer haben den Laden geschlossen. 2 Strafstöße und 2 Ecken sind die ganze Ausbeute, aber alles erfolglos. In der letzten Minute ein erneuter Ansturm der Klettwitzer. Kurzawa hält den scharf geschossenen Ball, aber der Nachschuss bringt den Klettwitzern den 4. Erfolg. Der Schlusspfiff des sicher und ruhig amtierenden Berliner Schiedsrichters ertönt.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:2 Priem I

2:3 Priem II (Foulelfmeter)

 

Zuschauer: 300


Schiedsrichter: Kurz (Berlin)

 

FC Alemannia:

Kurzawa - Keipus, Krüger, Noack, Kraft, Brychcy, Hildebrandt, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II

Testspiel am 24.03.1935

FC Alemannia Großräschen - SC Spremberg 1896 3:7

Zum Rückspiel weilte der Spremberger Sportclub mit der 1. und 2. Mannschaft in Räschen. Das Spiel der 2. Mannschaften endete mit einem 3:0-Siege der Spremberger.

Nach diesem Spiel erschienen die beiden 1. Mannschaften. Spremberg in stärkster Aufstellung. Bei Räschen fehlten Katsch, Priem II und Keipus. Die Ersatzleute erwiesen sich als viel zu schwach, sodass die hohe Niederlage verständlich wird. Unter Leitung von Schadewitz, Senftenberg, nahm das Spiel einen flotten Anfang. Alemannia findet sich gleich gut und erzielt in wenigen Minuten den 1. Erfolg durch Noack. Im Anschluss hieran drückt Räschen mächtig und nach 5 Minuten steht es bereits 2:0 durch Langhammer. Spremberg wird aber besser und stattet der Räschener Hintermannschaft die ersten gefährlichen Besuche ab. Es dauert auch nicht lange und der erste Treffer ist erzielt. Beide Tore kommen weiter in Gefahr und im Anschluss an eine Ecke steht es sogar 3:1 für Räschen, wieder ist Langhammer der Schütze. Von nun an ist Spremberg nicht mehr zu halten. Die linke Stürmerseite der Gäste erweist sich als sehr gefährlich und die Räschener Hintermannschaft hat einen schweren Stand. Kraft, der Mittelläufer, wird verletzt und kann seine Gegner nicht mehr halten. Aus einem 3:1 wird gar bald ein 3:3 und nun erst sind die Gäste im richtigen Element. Bis zur Pause steht es dann 5:3 für die Spremberger.

Nach dem Seitenwechsel bleibt Spremberg weiter tonangebend. Ein Freistoß ist der 6. Erfolg. Der Verteidiger Krüger tritt verletzt ab und Räschen kann nur noch auf Halten spielen. Kurz vor dem Abpfiff gelingt den Gästen, durch eine harte Elfmeterentscheidung sogar der 7. Erfolg. Bei voller Mannschaftsbesetzung Räschens wäre das Spiel bestimmt anders ausgefallen, zumal die Ersatzleute gänzlich versagten.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:0 Noack

2:0 Langhammer

3:1 Langhammer

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Schadewitz (Senftenberg)

 

FC Alemannia:

 

Tschammer-Pokal / 1. Zwischenrunde am 31.03.1935

FC Alemannia Großräschen - FC Ilse 1930 1:1 (0:0); 1:1 n.V.

Räschen: Müller; Hildebrandt, Krüger; Kraft, Keipus, Brychcy; Noack, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II.

Ise: Kursawe; Brenzke, Sessel; Rinza, Idziack, Kollna; Schwager, v. Bremen, Riemer, Altenburg, Kasper.

Torschütze für Räschen: Krüger; für Ilse: Altenburg. Eckenverhältnis 12:4 für Räschen. Schiedsrichter Schneider, Wacker Ströbitz.

Das Los wollte es, dass die beiden Ortsrivalen Ilse und Räschen im Pokalspiel zusammen trafen. Die Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften haben schon von jeher ihren besonderen Reiz und so waren auch heute wieder annähernd 500 Zuschauer erschienen, um Zeuge dieses Kampfes zu sein. Und die Zuschauer kamen voll und ganz auf ihre Rechnung. Bis zum Ablauf der regulären Spielzeit gaben beide Mannschaften ihr Bestes und aufopfernd wurde auf beiden Seiten gekämpft. In der Verlängerung gab es wohl einige Entgleisungen, aber ein ausgeglichenes Spiel ist immer eine gewisse Nervenprobe, jedoch Schiedsrichter Schneider verstand es ausgezeichnet, die erregten Gemüter sofort zu beruhigen.

Ilse hat Wahl und entscheidet sich für die bessere Seite mit etwas Rückenwind. Räschen ist sofort im Angriff und Katsch vergibt eine Chance, er schießt frei vor dem Tor daneben. Räschen greift weiter an. Die beiden Mittelläufer stoßen bei einem Kopfball zusammen und bleiben am Boden liegen. Während Idziack sich sofort wieder erholt, muss Keipus sich verbinden lassen. Ilse ist nunmehr stark im Angriff und drückt mächtig. Der neue Tormann Müller besteht die Feuerprobe ganz glänzend und hält während dieser kritischen Zeit einige Sachen ganz groß. Nach 5 Minuten erscheint Keipus wieder mit einem Kopfverband. Das Spiel wird nun ausgeglichen. Schwer wird auf beiden Seiten um einen Erfolg gekämpft. Beide Hintermannschaften sind nicht zu überwinden. Räschen hat etwas mehr vom Spiel und ist auch im Zuspiel besser. Einen scharfen Schuss knallt Katsch an die Latte. Ein sicheres Tor ist verschenkt, denn Kursawe lag außerhalb des Tores am Boden. Auf der andern Seite stellt der Räschener Müller sein in der Jugend gelerntes Können unter Beweis, schwere Sachen pariert er glänzend und mit größter Ruhe.

Nach der Pause dasselbe Bild! Räschen hat noch etwas mehr vom Spiel. Ilses Hintermannschaft, der beste Teil der Elf, ist nicht zu überwinden. Alle noch so gut eingeleiteten Angriffe werden sicher geklärt. In der letzten Viertelstunde der regulären Spielzeit wird Ilse im Angriff besser. Räschens Schlussdreieck wehrt sich tapfer. 3 Minuten sind noch zu spielen. Ilse im Angriff, der Ball kommt von rechts, Altenburg steht allein vor dem Tor, unhaltbar schmettert er den Ball ins Netz unter dem Jubel der Leute aus dem Nachbarort. Anstoß! Räschen greift ungestüm an, die Verteidigung geht sogar mit nach vorn. Der Verteidiger Krüger erwischt den Ball, lässt einen Bombenschuss los und Kursawe im Ilse-Tor begeht den einzigen Schnitzer im ganzen Spiel; der hochgeschossene Ball rutscht durch seine langen Arme ins Netz. Schiedsrichter Schneider gibt bald darauf das Zeichen zum Schluss der regulären Spielzeit.

Die Verlängerung steht voll und ganz im Zeichen größter Überlegenheit der Alemannen. Einige Ecken sind die einzige Ausbeute, zu Erfolgen reicht es jedoch nicht. Kurz vor dem Abpfiff muss Priem II wegen einer Unsportlichkeit den Platz verlassen.

Das Spiel muss nun wiederholt werden.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

1:1 Krüger (88.min.)

 

Zuschauer: 500


Schiedsrichter: Schneider (Ströbitz)

 

FC Alemannia:

Müller - Hildebrandt, Krüger, Kraft, Keipus, Brychcy, Noack, Langhammer, Priem I, Katsch, Priem II

Testspiel am 07.04.1935

SC Hertha 1915 Hörlitz - FC Alemannia Großräschen 2:1

Am gestrigen Sonntag weilte Räschen mit der 1. und 2. und AH-Mannschaft in Hörlitz und musste besiegt von dannen ziehen! Beide ersten Mannschaften traten mit Ersatz an.

Folgende 22 Spieler bestritten den Kampf:

Hörlitz: Schaak; Kallert, Müller; Reuß, Schramm, Reier; Skorwider, W. Rohde, L. Rohde, R. Beyer, Pohl.

Räschen: Müller; Hildebrandt, Krüger; Noack, Keipus I, Golembiewski; Brychcy, Zschech, Priem, Kowalinski, Keipus II.

Herthas Anstoß wird im Strafraum abgestoppt, und der Alemannen-Sturm zieht los, aber die Hörlitzer Hintermannschaft ist auf dem Posten. Einen von W. Rohde geschossenen Ball kann Müller noch knapp über die Latte heben, und R. Beyer verschießt aus kurzer Entfernung. Der Linksaußen von Alemannia knallt wenige Meter vor Schaaks Heiligtum hoch darüber, Brychcy pfeffert ein saftiges Ding auf die Kiste, und der Ball prallt von dem sich werfenden Schaak an die Latte, aber Kallert ist zur Stelle und zieht den Ball über den Kopf ins Feld zurück. Räschen greift weiter an, und der Erfolg ist da. Der rechte Verteidiger wird überspielt, und Keipus II erzielt mit Flachschuss den ersten Treffer. Ohne Pause geht der Kampf weiter, und Hörlitz ist sofort in des Gegners Hälfte. Einen Saftschuss von R. Beyer muss Müller abklatschen, und der Nachschuss von W. Rohde fegt über die Latte. Räschen wird zurückgedrängt. Müller im Tor ist der Held des Tages. Pohl schießt sauber einen Eckball vors Tor, Skorwider steht frei, doch der Erfolg bleibt aus. Die Alemannen wehren sich mächtig, aber Hörlitz ist nicht zu halten, und die Läufer füttern immer und immer wieder ihren Sturm mit Bällen. Ein schönes Passspiel vom Innentrio und R. Beyer erzielt den Siegestreffer. Ecken 8:5 für Hörlitz.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

0:1 Keipus II

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

Müller - Hildebrandt, Krüger, Noack, Keipus, Golembiewski, Brychcy, Zschech, Priem, Kowalinski, Keipus II

Tschammer-Pokal - Wiederholungsspiel / 1. Zwischenrunde am 14.04.1935

FC Ilse 1930 - FC Alemannia Großräschen 1:0 (1:0)

In Grube Ilse trafen sich gestern, Sonntag, um den DFB-Vereinspokal im Wiedereholungsspiel beide Mannschaften. Die zirka 300 Zuschauer sahen von Anfang bis Ende einen interessanten und harten Kampf. Ein Räschener Spieler wurde des Feldes verwiesen. Mit dem knappsten aller Resultate gelang es den Blauweißen, Alemannia aus dem weiteren Wettbewerb auszuschalten.

Der Schiedsrichter Toni Krüger, 97 Cottbus, führte pünktlich um 16 Uhr folgende Spieler auf den Platz: Alemannia: Müller; Hildebrandt, Krüger; Noack, Keipus, Kowalinsky; Brychcy, Langhammer, Katsch, Golembiewski, Haubitz. Ilse: Kursawe; Kollna, Hartmann; Sessel, Idziak, Rinza; Schwager, v. Bremen, Altenburg, Kasper, Riemer.

Die Gäste stoßen gegen den leichten Wind mit nur 10 Mann an. Hildebrandt tritt mit fünf Minuten Verspätung ein. Ilse ist sofort tonangebend und drängt Räschen zur Verteidigung in seine Hälfte zurück. Recht oft muss Müller eingreifen, während Alemannia sich gar nicht finden kann. Erst nach zwölf Minuten bekommt Kursawe aus nächster Nähe den ersten scharfen Schuss von Langhammer zu halten. Der 1. Ecke für Ilse kann Alemannia zwei entgegensetzen. Hartmann wird verletzt und muss eine knappe Viertelstunde aussetzen. Die Blauweißen haben nun einen recht schweren Stand. Als er wieder eintritt, eröffnet Ilse von neuem die Offensive und in der 35. Minute fällt das einzige Tor des Tages. Altenburg verwandelt Kaspers Flanke unhaltbar. Beide Stürmerreihen waren recht gefährlich und arbeiteten gute Chancen heraus. Beide Torwächter waren in Hochform und verhinderten weitere Erfolge. Auf jeder Seite fällt eine weitere Ecke, und kurz vor dem Pausenpfiff verpasst Altenburg eine nie wiederkehrende Gelegenheit.

Nach der Pause geht es auf beiden Seiten im selben schnellen Tempo weiter und wieder bedroht Ilse das Räschener Tor ganz gewaltig. Einen wuchtigen Spitzenschuss Altenburgs wehrt Müller mit den Fingerspitzen zur Ecke ab. Auch diese wehrt er äußerst geschickt ab. Die Gäste sind aber auch nicht müßig. Keipus schickt seinen Sturm immer wieder nach vorn, und hier wird auch tüchtig geschossen. Einige Male hat Kursawe ausgesprochenes Glück; der Ausgleich liegt oft in der Luft. Der Statist Hartmann rettet als Letzter, auf der Torlinie stehend. Einige Strafstöße gegen Alemannia werden verhängt, und 15 Minuten vor Schluss muss Krüger vom Platz. Trotzdem nur mit 10 Mann spielend, werden die Gäste nochmals überlegen und Ilse baut langsam ab, da man das Tempo nicht mehr durchhält. Eckenverhältnis 4:4 (2:3).

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen: /

 

Zuschauer: 300


Schiedsrichter: T. Krüger (Cottbus)

 

FC Alemannia:

Müller - Hildebrandt, Krüger, Noack, Keipus, Kowalinski, Brychcy, Langhammer, Katsch, Golembiewski, Haubitz

Testspiel am 28.04.1935

FC Alemannia Großräschen - FC Viktoria 1911 Kostebrau 2:4

Zu einem Gesellschaftsspiel weilte am Sonntag Viktoria Kostebrau in Räschen. Die Gäste brachten ihre beste Mannschaft mit. Räschen hatte nur drei Mann aus der ersten Mannschaft zur Stelle, alles übrige war Ersatz aus der 2. und 3. Mannschaft. Alemannia hat Priem, Brychcy, Erm, Kraft und Brenzke beim Arbeitsdienst, Keipus besucht einen SA-Kursus und die beiden Verteidiger Krüger und Hildebrandt sind entrechtet. Die Ersatzleute machten zum Teil ihre Sache ganz gut. Ehe aber die Räschener sich gefunden hatten, lag Kostebrau bereits mit 2:0 überraschend in Führung. Alemannia holte dann ein Tor auf, jedoch die Kostebrauer waren flinker und konnten die beiden Verteidiger bis zur Pause noch zweimal überspielen und das Ergebnis auf 4:2 stellen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war Wober zum zweiten Male überwunden.

Nach der Pause änderte sich nichts mehr an dem Ergebnis. Kostebrau spielte auf Halten. Das gelang auch, denn trotz drückender Überlegenheit der Alemannen schützte Wober sein Tor und machte seinem Namen wieder alle Ehre.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:2

2:4

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

Testspiel am 05.05.1935

FC Alemannia Großräschen - SC Union 1905 Cottbus 5:2

Räschen: Müller; Golembiewski, Keipus; Noack, Katsch, Rumstich; Brychcy II, Langhammer, Priem I, Kowalinski, Kochan.

Cottbus: Hoffmann; Fritsche, Zachow; Najoch, Brandt, O. Lehmann; Puppe, Arndt, Czech, W. Lehmann, Krantz.

Die Alemannen müssen immer noch auf die beiden Verteidiger Hildebrandt und Krüger verzichten, ganz abgesehen von den drei Leuten beim Arbeitsdienst.

Trotzdem brachte der Verein eine bessere Mannschaft als bei den letzten Spielen aufs Feld. Union war mit der stärksten Besetzung (nach Angabe des Begleiters) erschienen. Unter der Leitung von Mühle, Senftenberg, nahm das Spiel für Alemannia einen verheißungsvollen Anfang. Kaum sind zwei Minuten vergangen und Räschen führt mit 1:0. Der Cottbuser Torwächter verliert einen scharf geschossenen Ball, Kowalinski setzt nach und der Ball zappelt im Netz. Die Gäste greifen stark an, aber als Verteidiger steht der alte Kämpe Keipus. Ruhig und sicher bringt er jeden Ansturm der Gäste zum Stehen. Union verschießt zweimal; einen schweren Brummer kann Müller glänzend meistern und erntet Sonderbeifall. In der 30. Minute donnert Langhammer unhaltbar das 2:0 ins Netz. Keipus und Katsch bringen den Ball immer wieder nach vorn, aber meistens fährt der alte Haudegen Fritsche dazwischen. Bis zur Pause ändert sich nichts am Ergebnis. Dann ist Union sofort stark im Angriff. Zwei Ecken wehrt Müller glänzend ab. Dann jedoch muss er zusehen, wie der Ball in die äußerste Torecke schlägt. Der Räschener Sturm ist der schussfreudigere. Langhammer überspielt Fritsche, gibt zur Mitte und Kowalinski erzielt den dritten Treffer. Anschließend überspielt Brychcy drei Mann, seine Flanke kommt vors Tor zu Langhammer, es steht 4:1! Union wird nunmehr überlegen, aber die Stürmer haben Pech mit ihren Schüssen. Die letzten 15 Minuten gehören wieder den Alemannen. Zwei Minuten vor Schluss kann Kochan freistehend auf 5:1 erhöhen. Die letzten Sekunden bringen den Gästen noch eine Verbesserung des Resultats. Die rechte Seite geht gut durch, die Verteidigung wird umspielt und Müller muss den Ball aus dem Netz angeln. Mühle leitete sicher.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:0 Kowalinski (02.min.)

2:0 Langhammer (30.min.)

3:1 Kowalinski

4:1 Langhammer

5:1 Kochan (88.min.)

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Mühle (Senftenberg)

 

FC Alemannia:

Müller - Golembiewski, Keipus, Noack, Katsch, Rumstich, Brychcy II, Langhammer, Priem I, Kowalinski, Kochan

Testspiel anlässlich des Sportfestes des FC Alemannia Großräschen am 11.05.1935

FC Alemannia Großräschen - SVgg 1924 Annahütte 3:2

Beide Vereine waren gezwungen, mit Ersatz anzutreten. Bei den Räschenern fehlten nicht weniger als fünf Mann. Trotzdem hatte Alemannia durchweg mehr vom Spiel und siegte verdient über den Bezirksklassenneuling. Kaum sind 5 Minuten vergangen, und Langhammer bringt einen scharfen Schuss an, der zum 1. Tor führt. Aber vom Anstoß weg bricht Annahütte durch, und postwendend ist der Ausgleich erzielt. Annahütte ist nunmehr richtig in Fahrt gekommen, und die Räschener Hintermannschaft hat bange Minuten zu überstehen. Müller im Tor stellt auch heute wieder seinen Mann, und der brave Keipus in der Verteidigung schafft für zwei. Nach 10 Minuten Drängen der Gäste wird Räschen wieder überlegen. An dem Ergebnis wird bis zur Pause jedoch nichts mehr geändert.

Nach dem Seitenwechsel gelingt es Annahütte überraschend in Führung zu gehen. Alemannia greift an. Der Angriff wird abgewehrt. Wenslawski und Pniok spielen sich gut durch. Die Verteidigung kann den Ansturm nicht aufhalten, und Müller im Tor ist machtlos. Annahütte führt 2:1. Von nun an ist Räschen dauernd im Angriff. Einen Elfmeter wegen Hand setzt Priem daneben. Die Angriffe der Alemannen werden weiter fortgesetzt. In der 30. Minute kommt Alemannia endlich nach einem Eckball zum verdienten Ausgleich. Die Gäste sind verwirrt. Räschen fängt den Anstoß ab, Priem bricht durch, und mit herrlichem Schuss ist das Führungstor erzielt. Ein Spieler der Gäste tritt verletzt ab; nach wenigen Minuten ist ein Ersatzmann zur Stelle. Räschen lässt jetzt nach, und die Gäste drängen auf Ausgleich. Einige Ecken sind aber die ganze Ausbeute.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:0 Langhammer (05.min.)

2:2 (55.min.)

3:2 Priem (76.min.)

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Kraus (Bückgen)

 

FC Alemannia:

Müller - Golembiewski, Keipus, Noack, Rumstich, Krüger II, Brychcy II, Langhammer, Priem, Kowalinski, Kochan

Testspiel anlässlich des Sportfestes des FC Alemannia Großräschen am 12.05.1935

FC Alemannia Großräschen - VfB Senftenberg 1910 2:1

Was wohl keiner von den Zuschauern erwartete, ist eingetreten. Der VfB Senftenberg wurde dem Spielverlauf nach verdient geschlagen. Jank, Hörlitz, führte die Mannschaften wie folgt aufs Spielfeld: Räschen: Müller; Golembiewski, Keipus; Noack, Rumstich, Krüger II; Brychcy II, Langhammer, Priem, Kowalinski, Kochan. Senftenberg: Noatnick; Szerment, Schiffner; Wibischinski, Förster, Pikowski; Hannisch, Adamkiewitz, Puschmann, Lehmann, Kmiezek. Die Alemannen erscheinen mit derselben Mannschaft wie gegen Annahütte, also ohne Katsch, Krüger und Hildebrandt. Auch war von den drei Leuten beim Arbeitsdienst niemand zur Stelle. Senftenberg musste für Grandt und Noatnick II Ersatz einstellen. Recht flott begann der Kampf, und beide Tore kommen abwechselnd in Gefahr. Man ist gespannt, wie lange Alemannia das Tempo durchhalten wird; nach dem schweren Spiel am Vortage war man erstaunt über den Eifer der Alemannen. In der 15. Minute geht Senftenberg in Führung. Ein Verteidiger verpasst den Ball, und schon ist es passiert. Kritische Situationen auf beiden Seiten; aber an dem Ergebnis wird bis zur Halbzeit nichts mehr geändert.

Nach dem Seitenwechsel wird Alemannia überlegen. Noatnick wird tüchtig beschäftigt. Den längst fälligen Ausgleichstreffer kann er nicht verhindern. Priem ist der Schütze. Die Räschener greifen weiter an, und 5 Minuten später ist Noatnick zum zweiten Male geschlagen. Langhammer bringt mit wunderbarem Schuss den Führungstreffer an. Das Spiel wird nunmehr wieder gleichmäßig. Ein Handelfmeter für Senftenberg folgt. Kmiezek schießt, aber Müller hält. Nichts gelingt den Gästen mehr, trotzdem sie in der letzten Viertelstunde überlegen spielen.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

1:1 Priem

2:1 Langhammer

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Jank (Hörlitz)

 

FC Alemannia:

Müller - Golembiewski, Keipus, Noack, Rumstich, Krüger II, Brychcy II, Langhammer, Priem, Kowalinski, Kochan

Testspiel am 19.05.1935

SC Union 1905 Cottbus - FC Alemannia Großräschen 1:4

Torschützen:

 

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

Testspiel anlässlich des Olympia-Werbetags in Großräschen am 26.05.1935

FC Alemannia Großräschen - DJK Großräschen 2:1

Die beiden Ortsrivalen, Alemannia I und DJK I, zeigten ein flottes und schönes Spiel, das Alemannia verdient mit 2:1 (1:1) gewinnen konnte.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

Testspiel am 02.06.1935

FC Alemannia Großräschen - BC Erika 1:2

Alemannia musste auf Langhammer I und II infolge Krankheit bzw. Verletzung verzichten. Keipus war nicht angetreten, so dass Räschen mit nur 10 Mann begann. 5 Minuten vor Halbzeit sprang Gahse von der 2. Mannschaft ein. In der 1. Halbzeit ausgeglichenes Spiel, wobei beide Torhüter des öfteren eingreifen müssen. Nach der Pause hat Räschen etwas mehr vom Spiel. Brychcy erhält den Ball, flankt zum Halblinken, der gibt weiter zu Gahse, der einschießt. Im weiteren Verlaufe zeigt Erika eine Überlegenheit, die dann auch zum verdienten Ausgleich führt. 10 Minuten vor Schluss ist es Gollnau, der das Ergebnis für Erika auf 2:1 erhöht, wobei es auch bis zum Ende bleibt. Schiedsrichter Kubenz, Senftenberg, leitete zufriedenstellend.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

1:0 Gahse

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Kubenz (Senftenberg)

 

FC Alemannia:

 

Testspiel am 09.06.1935

SpVgg Elsterwerda - FC Alemannia Großräschen 1:7

Alemannia unternahm am 1. Feiertag eine Pfingstfahrt nach Elsterwerda. Die Räschener lieferten ein schönes Spiel und errangen daher auch einen überlegenen Sieg. Die Mitteldeutschen konnten bis zur Pause den Kampf noch unentschieden halten, mussten sich aber der größeren Spielerfahrung der Räschener beugen. Die 2. Elf von Räschen siegte ebenfalls überlegen mit 6:1 (1:1).

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschützen:

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

Pokal um den "Kube-Ehrenschild" / 1. Hauptrunde am 10.06.1935

FC Alemannia Großräschen - FV Brandenburg 1899 Cottbus 1:3 (1:3)

Am 2. Feiertag standen sich beide Mannschaften im Kampf um den Ehrenschild des Oberpräsidenten Kube gegenüber. Der Kampf war bereits zur Pause entschieden.

Die Gäste kamen überraschend schnell in der 5. Minute zum Führungstor. Alemannia machte einen abgekämpften Eindruck, die Hitze tat ein übriges. Trotzdem haben die Räschener mehr vom Spiel, aber Schusspech vereitelt jeden Erfolg. In der 30. Minute erhöht Cottbus auf 2:0. Räschen wird jetzt lebendiger und kommt durch Priem zum Erfolg. Immer noch ist Räschen im Angriff, aber sichere Sachen werden von Katsch und Priem verschossen. 5 Minuten vor der Pause erhöht Cottbus auf 3:1.

Nach dem Wiederanstoß vergibt Alemannia eine weitere Riesenchance. Kossack macht Hand im Strafraum, Katsch verschießt den Elfmeter. Räschen bleibt weiter tonangebend. Cottbus verteidigt zuweilen mit 5 Mann. Die Gäste unternehmen nur vereinzelte gefährliche Durchbrüche, aber Räschens Hintermannschaft verteidigt nunmehr sicher. Bei Alemannias Stürmerreihe bleibt es weiterhin finster. Trotz Überlegenheit gelingt es nicht, die Cottbuser Hintermannschaft zu überwinden. Das Halbzeitergebnis bleibt das Endergebnis.

Schiedsrichter Wollmann - Senftenberg gab sich die größte Mühe.

 

Quelle: Senftenberger Anzeiger

 

Torschütze:

1:2 Priem

 

Zuschauer:


Schiedsrichter: Wollmann (Senftenberg)

 

FC Alemannia:

 

Testspiel am 23.06.1935

SVgg 1924 Annahütte - FC Alemannia Großräschen

Torschützen:

 

 

Zuschauer:


Schiedsrichter:

 

FC Alemannia:

 

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